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Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)
Autoren: Doska Palifin
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Kapitel 12
     
    Obwohl der Lärm längst vorbei war, wagte sich Gulmur nicht zu rühren. Er hatte seine langen, haarigen Arme um die Knie geschlungen und den breiten Kopf mit dem Kraushaar zwischen die Schultern gezogen. So kauerte er immer noch ängstlich in dem Kleiderschrank hinter ein paar ordentlich aufgehängten Hemden, Hosen und Blusen. Hier war es sehr stickig und er schwitzte mächtig, doch er hatte Angst, dass Menschen diese Wohnung wieder betreten würden, nachdem die Jisken und Hajeps diese Stadt verlassen hatten. Sein Herz klopfte und ihm wurde übel, sobald ihm auch nur flüchtig all das Schreckliche und Unfassbare wieder in Erinnerung kam. All das, was mit dem Vater, den treuen Freunden, mit seiner Mutter und – das gab seinem Herzen den größten Stich! – mit seinem kleinen Bruder geschehen war.
    Trukir war doch immer so ein argloses Kind gewesen und die ganze Zeit während der Flucht hatten sie sich alle wie verrückt darum bemüht, ihm seine Lebensfreude zu erhalten. Nun war es damit für den Kleinen endgültig vorbei. Gulmur fletschte die langen, spitzen Zähne. Sobald er hier hinaus war, würde seine Rache furchtbar werden. Wehe, wenn es hier noch ein paar verbliebene Hajeps gab. Er würde über sie herfallen, ihnen das Fleisch mit seinen scharfen Zähnen aus dem Leib reißen. Ja, er würde mit ihnen spielen, wie sie das mit seinem kleinen Bruder getan hatten, so lange, bis sie es bereuen würden, geboren worden zu sein. Und das alles hatten diese erbarmungslosen Hajeps nur getan, um heraus zu bekommen, wer von ihnen Danox besaß. Er schüttelte fassungslos den Kopf. Dadurch rutschte ein Hemd vom Bügel, fiel auf sein grünes, abstehendes Struwwelhaar. Er schob es sich mit einer unwirschen Bewegung vom Kopf, zog es sich von der weit vorgewölbten Schnauze.
    Bei den Göttern des Alls, die Jisken waren zwar ein eigenartiges Volk, das auch unvorstellbare Dinge zu tun fähig war, aber sie hatten sich heute zu Gulmurs Überraschung von einer ganz anderen Seite gezeigt. Unter Einsatz ihres Lebens hatten sie den Kampf mit den tückischen Hajeps gewagt, nur um seinen Vater und die Freunde zu befreien. Schrecklich, dass dabei das Glück nicht auf ihrer Seite gewesen war und sie so viele Verluste hatten erleiden müssen.
    Ihm war es bei diesem Gemetzel jedoch gelungen zu entkommen. Er hatte sich in dieses Mietshaus geflüchtet und auf den sicheren Tod gewartet, weil es die hohe Technik den Hajeps eigentlich ermöglichte, jeden Flüchtling wieder einzufangen, wenn sie wirklich darauf aus waren.
    Immer noch war er erstaunt, dass er lebte. Zögernd kroch er aus dem Kleiderschrank, ängstlich in alle Ecken schauend. Nein, da war niemand. Oder hatten sich doch ein paar Soldaten versteckt, die sich mit ihm nur einen kleinen Scherz machen wollten?
    Er tappte durchs Schlafzimmer, immer noch mit weichen Knien. Würde jetzt jemand hinter irgendeinem Vorhang hervorspringen? Er schluckte und die gelben Augen flackerten als er weiter schlich. Und wenn ihm nun die Besitzer der Wohnung begegneten? Die würden bestimmt laut loskreischen, wenn sie solch ein grün behaartes Geschöpf wie ihn hier schleichen sahen und was machte er dann? Seine giftgrüne Zunge huschte bei diesem Gedanken kurz über die schmalen, harten Lippen. Laute Menschen konnten Hajeps aufmerksam machen. Er nahm deshalb das Seil fester in die Hand, das er schon die ganze Zeit mit sich getragen hatte.
    Bei Ubeka, er würde schneller sein als jeder Mensch, ihm diese Schlinge um den Hals legen und der Tod würde eher kommen als der Ton. Er schaute nun mit seinen kleinen, gesprenkelten Augen aus dem Fenster, blickte auf die von hübschen Büschen und hohen Bäumen eingefasste Straße. Nein, keine Hajeps zu sehen. Also los, raus in die Freiheit.
    Er hüpfte mit seinen kurzen, krummen Beinen schnell über die vielen Treppen, schwang sich zum Schluss über das Geländer, sprang einfach zur letzten Etage hinunter. Sein langer, muskelbepackter Arm riss die Haustür mit einem Ruck weit auf.
    Unten auf der Straße sah er erst einmal hinauf in die Blätter, tankte die frische Luft. Sowohl Hajeps als auch Jisken waren ja empfindlich und konnten ohne Helm auf diesem herrlichen Planeten nicht leben. Trowes jedoch schon! Er rieb zufrieden die scharfen Zähne gegeneinander. Er würde sich nun umschauen und ... plötzlich fühlte er eine Hand auf seiner Schulter.
    „Bei Ubeka und Anthsorr, wen haben wir denn hier?“ hörte er auf hajeptisch, der meist
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