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Das Leuchten

Das Leuchten

Titel: Das Leuchten
Autoren: Kat Falls
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Luke kamen.
    »Helft mir, ihn rauszuholen!«, rief ich. Doch als ich mich wieder zum Moonpool drehte, war der Doc verschwunden. Ich rannte an den Rand des Pools und suchte das dunkle Wasser a b – vom Doc fehlte jede Spur.
    »Der Schluck Liquigen reicht vielleicht für zehn Minuten«, sagte Shade.
    Gemma presste das Gesicht gegen die Fensterscheibe und versuchte, nach unten zu schauen.
    »Von hier aus schafft er es nicht bis an die Wasseroberfläche.« Ich folgte Shade durch den Feuchtraum, vorbei an den anderen, die gerade aus dem Versorgungsschacht drängten. »Er wird sterben!«
    »Ich hätte nichts dagegen.« Shade zog das ramponierte Mantaboard zwischen den Fahrstuhltüren hervor und warf es beiseite.
    »Es ist kein Liquigen mehr da!«, rief Mum, die an der Nachfüllstation stand. Alle Halterungen waren leer. »Wir können ihm nicht einmal nachtauchen.«
    Dad ging zum Fenster. »Das Zugangsdeck liegt etwa sechzig Meter unter der Wasseroberfläche. Wenn er sich anstrengt, kann er es schaffen.« Dad wandte sich an mich. »Hat der Doc seine Lunge ganz gefüllt?«
    »Ich weiß es nicht.« Ich hatte keine Ahnung, ob überhaupt noch Liquigen in der Packung gewesen war, nachdem der Doc hineingestochen hatte.
    »Ohne Flossen müsste er schon ein teuflisch guter Schwimmer sein, um bis nach oben zu kommen«, sagte Jibby.
    Mum schüttelte traurig den Kopf. »Seine Kleider werden ihn nach unten ziehen.«
    »Dann tauchen wir und suchen ihn«, schlug Lars vor. »Wir müssen es zumindest versuchen.«
    »Glaubst du, du kannst den Atem lange genug anhalten?«, spottete Raj. »Dann wünsche ich dir viel Glück dabei.«
    »Es ist zwecklos«, sagte Dad grimmig. »Ohne Liquigen kommen wir nicht tief genug. Der Druck würde uns umbringen.«
    Shade blockierte mit einer Hand den Aufzug.
    »Sehr viel Aufhebens um einen Mann, der eure Kinder zu Versuchskaninchen machen wollte. Ich verspreche euch: Wenn ich ihn irgendwo erwische, ziehe ich ihn an Bord.«
    Mum runzelte die Stirn. »Damit du etwas noch Schlimmeres mit ihm anstellen kannst?«
    »An Bord wovon?«, fragte Dad.
    Shade deutete hinter uns, wo die Specter gerade im Moonpool auftauchte.

28

    »Tut mir leid, dass wir uns verspätet haben, Shade.« Ein Mann mit dunklen Haaren und breitem Grinsen trat durch eine seitliche Luke der Specter auf ihre Brustfloss e – es war Eel.
    »Ich dachte schon, ihr kommt gar nicht mehr.« Shade schlenderte zu ihm herüber. »Fünf Minuten früher, und ihr hättet euch noch vom Doc verabschieden können.«
    »Nein!«, rief Eel ungläubig aus und sprang auf den Rand des Moonpools. Hinter ihm erschienen noch mehr Mitglieder der Bande, alle nicht viel älter als ich.
    »Und wo ist er jetzt?«, wollte Pretty wissen und schob sich zwischen den anderen hindurch, wobei sein langer Zopf hin und her schwang wie ein von der Sonne gebleichtes Tau.
    »Macht einen Spaziergang auf dem Meeresboden«, antwortete Shade.
    Dad zog mich und Zoe zurück in den Kreis der Siedler. Mit den Waffen in der Hand näherten sich Raj und Jibby der Gang. Aber sie hätten keine Chance gehabt, wenn es wirklich zu einem Schusswechsel gekommen wäre. Die Outlaws waren bewaffnet und hatten sich sowohl auf der Specter als auch am Rand des Moonpools postiert.
    Pretty blickte mürrisch in das dunkle Wasser und sagte: »Ertrinken ist nicht genug. Nicht nach all dem, was er getan hat.«
    »Und ich hatte gedacht, diese Neuigkeit würde deine Stimmung heben«, entgegnete Shade trocken.
    Einer der Männer kicherte, sodass man seine Zähne sah, die alle spitz geschliffen waren. Ich erkannte ihn wieder, ich hatte ihn in der Luftschleuse des versunkenen Fahrzeugs gesehen, und mich wunderte es nicht, dass er seinen Arm jetzt in einer Schlinge trug. Pretty warf ihm einen Blick zu und das Grinsen auf dem Gesicht des jungen Mannes verschwand. Wahrscheinlich war er gar nicht so grimmig, wie seine Zähne vermuten ließen. Oder aber Pretty war unter seiner gleichgültigen Maske noch Furcht einflößender als er.
    »Eel!« Shade zeigte auf das Videofon an der Wand. »Leg das lahm.«
    Eel ging an Gemma vorbei, die ein Stückchen abseits von den Siedlern stand. Bevor er seine Hände auf den Bildschirm legte, lächelte er sie schief an. »Du bist Gemma. Dich würde ich überall wiedererkennen.«
    Gemma beachtete ihn nicht.
    »Fertig«, sagte er zu Shade.
    »Und jetzt der Aufzug«, befahl Shade. »Wir brauchen einen Vorsprung.«
    Eel sah Gemma von der Seite an, als wollte er ihr etwas sagen.
    »Sofort!«,
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