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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman
Autoren: Jeffrey Archer
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ebenfalls auf dem Friedhof von St. Mary lag. Außer natürlich …
    Wir sehen jetzt in einen dunklen Spiegel, dann aber von Angesicht zu Angesicht. … Dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.
    Danny musste einfach auf die andere Straßenseite schauen, wo ein frisch aufgestelltes Schild verkündete:
Cartwrights Autohaus – Unter neuer Leitung.
Nachdem er die Verhandlungen abgeschlossen und sich mit Monty Hughes auf einen Preis geeinigt hatte, setzte Mr. Munro einen Vertrag auf, der es Danny von nun an erlaubte, eine Firma zu übernehmen, zu der er jeden Morgen über die Straße zur Arbeit gehen konnte.
    Die Schweizer Bankiers hatten deutlich gemacht, dass Danny ihrer Meinung nach einen viel zu hohen Preis für das Autohaus gezahlt hätte. Danny machte sich nicht die Mühe, Monsieur Segat den Unterschied zwischen den Worten
Preis
und
Wert
zu erläutern, und er zweifelte, ob Monsieur Bresson jemals
Lady Windermeres Fächer
gelesen hatte.
    Jetzt aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
    Danny nahm die Hand seiner Frau. Morgen würden sie in die viel zu lange aufgeschobenen Flitterwochen nach Rom fliegen. Sie würden zu vergessen versuchen, dass sie bei ihrer Rückkehr mit einer weiteren langen Verhandlung rechnen mussten, bevor endlich alles vorbei war. Ihr zehn Wochen alter Sohn entschloss sich in diesem Augenblick, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, indem er in Tränen ausbrach, nicht in Erinnerung an Sir Nicholas Moncrieff, sondern einfach, weil seiner Meinung nach die Feierlichkeiten schon viel zu lange dauerten und er außerdem Hunger hatte.
    »Pst«, flüsterte Beth. »Es dauert nicht mehr lange, dann können wir alle nach Hause gehen«, sagte sie und nahm den kleinen Nick in ihre Arme.

79
    »Führen Sie die Gefangenen vor.«
    Der Gerichtssaal Nummer vier von Old Bailey war lange vor zehn Uhr proppevoll, aber es kam ja auch nicht jeden Tag vor, dass ein Staatsanwalt, ein Parlamentsmitglied und ein gefeierter Schauspieler unter der Anklage von Mord, Körperverletzung mit Todesfolge und Verschwörung zur Vertuschung einer Straftat vorgeführt wurden.
    Auf der Anwaltsbank saßen unzählige Juristen, die ihre Akten einsahen und Dokumente sortierten. Einer von ihnen legte sogar noch letzte Hand an sein Eröffnungsplädoyer. Alle warteten sie darauf, dass die Gefangenen ihre Plätze auf der Anklagebank einnahmen.
    Alle drei Angeklagten wurden von den herausragendsten Prozessanwälten vertreten, die ihre Anwälte gefunden hatten, und es ging das Gerücht in den Fluren von Old Bailey, dass es zweifelhaft sei, ob die zwölf Geschworenen zu einem einhelligen Urteil finden würden, wenn alle drei bei ihrer Geschichte blieben. Das Geplauder verstummte, als Spencer Craig, Gerald Payne und Lawrence Davenport hereingeführt wurden.
    Craig trug seinen Talar, was den Eindruck erweckte, als komme er durch die falsche Tür in den Saal und dass er eigentlich auf der Anwaltsbank sitzen und ein Eröffnungsplädoyer halten sollte.
    Payne trug einen dunkelblauen Anzug, eine gestreifte Seidenkrawatte und ein cremefarbenes Hemd, wie es einem Parlamentsabgeordneten anstand, der einen ländlichen Wahlbezirk vertrat. Er schien gefasst.
    Davenport trug ausgebleichte Jeans, ein Hemd ohne Krawatte und einen Blazer. Er war unrasiert, was die Presse am nächsten Morgen als modischen Drei-Tage-Bart beschreiben würde. Sie würde aber auch schreiben, dass er so aussah, als habe er mehrere Tage nicht geschlafen. Davenport ignorierte die Pressebank und sah zur Besucherempore hinauf, während Payne und Craig miteinander plauderten, als ob sie in einem belebten Restaurant darauf warteten, dass man ihnen das Mittagessen servierte. Nachdem Davenport gesehen hatte, dass sie auf ihrem Platz saß, starrte er blicklos vor sich und wartete auf das Erscheinen des Richters.
    Alle, die sich in dem übervollen Gerichtssaal einen Platz hatten sichern können, erhoben sich, als Richter Armitage eintrat. Er wartete, bis sich alle verbeugt hatten, bevor auch er sich verbeugte und sich auf den Richterstuhl setzte. Er lächelte wohlwollend nach unten, als sei dies einfach ein weiterer Arbeitstag. Dann wies er den Gerichtsdiener an, die Geschworenen hereinzuführen. Der Gerichtsdiener verneigte sich tief, verschwand durch eine Seitentür und kehrte wenige Augenblicke später mit den zwölf Bürgern zurück, die ausgewählt worden waren, über die drei Angeklagten zu befinden.
    Der
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