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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman
Autoren: Jeffrey Archer
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Nicholas Moncrieff, vor diesem Gericht aussagte, dass sein Mandant sein gesamtes Vermögen seinem engen Freund Danny Cartwright hinterließ. Sie haben also, wie Sie es selbst schon sagten, eine beträchtliche Menge Ihrer Zeit und Ihres Geldes umsonst aufgewendet. Aber trotz dieses Glücksfalls für meinen Mandanten möchte ich Ihnen versichern, Mr. Craig, dass ich von ihm keine 25 Prozent seines Erbes für meine Dienste verlangen werde.«
    »Das sollten Sie auch nicht«, fauchte Craig wütend, »weil er die nächsten 25 Jahre im Gefängnis verbringt und entsetzlich lang warten muss, bevor er von diesem unerwarteten Glücksfall profitieren kann.«
    »Ich mag mich irren«, erwiderte Sir Matthew ruhig, »aber ich habe das Gefühl, dass die Geschworenen dieses Urteil fällen werden, nicht Sie.«
    »Ich mag mich irren, Sir Matthew, aber Sie werden feststellen, dass die Geschworenen ihr Urteil schon vor geraumer Zeit gefällt haben.«
    »Das bringt mich nahtlos zu Ihrem Treffen mit Chefinspektor Fuller, von dem niemand hätte erfahren sollen, wenn es nach Ihnen gegangen wäre.« Craig sah aus, als ob er darauf etwas erwidern wollte, änderte dann jedoch seine Meinung und ließ Sir Matthew fortfahren. »Der Chefinspektor hat als gewissenhafter Beamter das Gericht davon in Kenntnis gesetzt, dass er mehr Beweise als nur Fotos, die die große Ähnlichkeit zwischen den beiden Männern belegten, benötigte, um eine Verhaftung vornehmen zu können. In Antwort auf eine Frage des Verteidigers bestätigte er, dass Sie ihm diesen Beweis lieferten.«
    Sir Matthew wusste, dass er damit ein Risiko einging. Hätte Craig jetzt erwidert, dass er keine Ahnung habe, wovon er rede, und dass er dem Chefinspektor einfach seine Vermutungen mitgeteilt und ihm dann die Entscheidung überlassen habe, ob und wenn ja, welche Maßnahmen nötig wären, dann hätte Sir Matthew keine weitere Frage an ihn gehabt. Er hätte das Thema wechseln müssen und Craig hätte gewusst, dass er nur einen Köder ausgeworfen hatte – und nichts an Land hatte ziehen können. Aber Craig antwortete nicht sofort, was Sir Matthew das Selbstvertrauen gab, ein noch größeres Risiko einzugehen. Er drehte sich zu Alex und sagte so laut, dass Craig es hören konnte: »Zeig mir die Fotos von Cartwright, wie er am Embankment joggt, die mit der Narbe.«
    Alex reichte seinem Vater zwei Vergrößerungen.
    Nach langer Pause sagte Craig. »Möglicherweise habe ich dem Chefinspektor mitgeteilt, dass es sich definitiv um Danny Cartwright handelte, sollte der Mann, der in The Boltons wohnte, eine Narbe auf seinem linken Oberschenkel haben, direkt über dem Knie.«
    Der Gesichtsausdruck von Alex verriet nichts, obwohl er sein Herz pochen hören konnte.
    »Und übergaben Sie daraufhin dem Chefinspektor einige Fotos, die diesen Beweis erbrachten?«
    »Das mag so gewesen sein«, räumte Craig ein.
    »Wenn Sie Abzüge dieser Fotos sehen, würde das Ihre Erinnerung auffrischen?«, schlug Sir Matthew vor. Das größte Risiko von allen.
    »Das wird nicht nötig sein«, erklärte Craig.
    »Ich möchte die Fotos aber sehen«, warf der Richter ein. »Die Geschworenen vermutlich auch, Sir Matthew.« Alex sah, wie mehrere Geschworene nickten.
    »Selbstverständlich, Euer Lordschaft«, sagte Sir Matthew. Alex reichte dem Gerichtsdiener einen Stapel Fotos, der zwei davon dem Richter gab, bevor er den Rest unter den Geschworenen, an Pearson und zu guter Letzt an den Zeugen verteilte.
    Craig starrte ungläubig auf die Fotos. Das waren nicht die Aufnahmen, die Gerald Payne von Cartwright auf seiner abendlichen Joggingrunde geschossen hatte. Wenn er nicht zugegeben hätte, von der Narbe zu wissen, dann wäre die Verteidigung zusammengebrochen und die Geschworenen hätten nie etwas erfahren. Ihm wurde klar, dass Sir Matthew ihm einen Schlag versetzt hatte, aber er stand immer noch aufrecht und würde keinen zweiten Hieb einstecken.
    »Euer Lordschaft«, sagte Sir Matthew. »Sie sehen die Narbe, auf die sich der Zeuge bezogen hat, auf dem linken Oberschenkel von Mr. Cartwright, direkt über dem Knie. Sie ist im Lauf der Zeit verblasst, aber für das bloße Auge immer noch sichtbar.« Er wandte sich wieder an den Zeugen. »Mr. Craig, Sie wissen sicher, dass Chefinspektor Fuller unter Eid aussagte, dies sei der Beweis gewesen, auf den er sich verließ, bevor er den Entschluss fasste, meinen Mandanten zu verhaften.« Craig antwortete nicht darauf. Sir Matthew drang nicht weiter in ihn, da er erreicht hatte,
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