Das Leben macht Geschenke, die es als Problem verpackt

ich großes Glück gehabt habe und immer noch habe. Es gibt Menschen um mich herum, die viel Verständnis für meine Situation zeigen und mich immer wieder motivieren, wenn ich den Kopf doch mal wieder hängen lasse. Nach einiger Zeit habe ich mich entschieden, mich coachen zu lassen, um herauszufinden, welche Möglichkeiten noch in mir stecken. Vielleicht habe ich den richtigen Beruf ja noch gar nicht gefunden und da steckt noch etwas anderes in mir. Vielleicht kann ich noch einmal etwas ganz Neues wagen – und dabei gewinnen.
    Beim Coaching habe ich auch verstanden, dass ich mit dem Thema Arbeitslosigkeit ganz anders umgehen kann. Ich darf darüber sprechen und die Pause, die mir hier vom Leben geschenkt wurde, als Auszeit betrachten. Außerdem habe ich beschlossen, meine Auszeit sinnvoll zu nutzen, und mache jetzt ganz bewusst ein Sabbatical von einem halben Jahr: Zuerst gehe ich für eine ganz persönliche Besinnungszeit für zwei Wochen in ein Kloster. Die will ich dazu nutzen, wieder zu mir zu kommen. Danach möchte ich für drei Monate nach Spanien gehen und dort an der Uni Spanisch lernen. Das wollte ich schon immer, und ich kann mir gut vorstellen, dass ich anschließend noch bessere Möglichkeiten habe, mich erfolgreich zu bewerben.
    Abbau von Akut-Stress
    Stress ist in unserem Sprachgebrauch immer negativ belegt. Dabei ist ein gewisses Anspannungsniveau gut, um achtsam und wach zu sein, um Begeisterung empfinden und sich beteiligen und für etwas engagieren zu können. Ein positives Anspannungsniveau (auch Eustress genannt) ist auch wichtig, um empathisch und empfindsam zu sein. Negativer Stress (oder Disstress) durch Über- oder Unterforderung hinterlässt hingegen ein unangenehmes Spannungsgefühl. Der Stresshormon-Spiegel bleibt bestehen, auch wenn die als negativ empfundene Stresssituation bereits vorbei ist. Während ich jedem Menschen als Stressvorbeugung und zum Ausgleich Qi Gong ans Herz lege, habe ich die Erfahrung gemacht, dass bei akutem Negativstress Ausdauersport die ideale Methode ist, um wieder in seine Mitte zu kommen. 45 Minuten zügiges Spazierengehen, Walking, Jogging, Schwimmen oder Radfahren sind optimal, um den Adrenalinspiegel wieder zu normalisieren. Mein absoluter Lieblings-Adrenalinkiller ist Joggen. Absolvieren Sie danach noch eine kurze Stretching-Einheit und ein paar Qi Gong-Übungen, und Sie fühlen sich wie neugeboren.
    Probieren Sie’s einfach statt Fernsehen, und Sie werden sehen, dass sich Ihr Leben schneller in eine positive Richtung verändert, als Sie denken.
Freude am Beruf
    In unserer Gesellschaft sind wir zu sehr darauf gepolt, Leistung zu bringen. Dabei täte es uns viel besser, dieses Muster einmal loszulassen. Das Erstaunliche daran ist nämlich, dass in dem Moment, in dem man sich von dem Gedanken trennt, seine Leistung steigern zu wollen, sie von ganz allein kommt. Dann ist es aber keine Leistung mehr, sondern ein kreativer Akt, der Spaß macht und bei dem man gar nicht bemerkt, wie die Zeit verfliegt. Das folgt der Erkenntnis des chinesischen Philosophen Konfuzius, von dem überliefert ist: »Wähle einen Beruf, den du liebst – und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.«
GESUNDHEITLICHE PROBLEME
    Krankheiten und gesundheitliche Beschwerden werden in unserer Gesellschaft nicht als Signale der Seele, des Herzens anerkannt. Sie werden meist als Funktionsstörungen des Körpers abqualifiziert, und die Botschaft, die sich dahinter verbirgt, wird tunlichst überhört. In meine Seminare und Coachings kommen hochintelligente Menschen. Sie wissen, dass etwas in ihnen verschoben ist, wenn der Rücken schmerzt, der Schlaf gestört ist oder sie von ständigen Kopfschmerzen geplagt werden. Denn Krankheiten haben, wie jedes andere Problem, einen tieferen Sinn. Sie sind nicht nur eine unangenehme Angelegenheit, die es schnell zu beheben gilt, weil sie unangemeldet ins Leben geplatzt ist. Gesundheit bedeutet nicht nur reibungsloses Funktionieren, sondern – will man der WHO folgen – viel mehr: ein Zustand, der frei von körperlichem, seelischem oder sozialem Leid ist. Jede Krankheit schickt uns durch ihre spezifischen Symptome eine Botschaft, die zeigt, wo etwas fehlt, wo mehr Achtsamkeit vonnöten ist. Ich bin überzeugt, dass fast alle körperlichen Geschehen Ausdruck eines seelischen Inhalts sind. Wir müssen nur lernen, durch richtiges Fragen diese seelischen Inhalte herauszufinden. Damit ist das Geschenk hinter der Krankheit