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Das Leben macht Geschenke, die es als Problem verpackt

Das Leben macht Geschenke, die es als Problem verpackt

Titel: Das Leben macht Geschenke, die es als Problem verpackt
Autoren: Gräfe und Unzer
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und trinken nach dem Aufstehen nur ein Glas Wasser, anstatt zu frühstücken. Sie schreiben konzentrierter und fokussierter mit nüchternem Magen, weil ihr kreatives Potenzial besser funktioniert. Wenn Sie hingegen morgens stark kohlehydrathaltige Nahrung wie Brot oder Müsli zu sich nehmen, lähmen Sie Ihren klaren Geist, da Ihre Energie für den Verdauungsprozess eingesetzt werden muss. Sie schläfern sich gewissermaßen ein und sind nicht mehr hellwach.
    Verzicht bezieht sich natürlich nicht immer nur auf die eigentlichen Mahlzeiten. Man kann auch auf andere Müdemacher und Kreativitätshemmer verzichten, die wir nicht selten mit dringenden Bedürfnissen verwechseln. Denken wir an die tägliche Tafel Schokolade und Tüte Chips, die regelmäßige Flasche Bier oder das Glas Wein zum Feierabend, ständiges Fernsehen oder den dauerhaften Aufenthalt in virtuellen Chatrooms oder sozialen Netzwerken. Auch Sozialbedürfnisse können überbefriedigt werden. Der ständige Kontakt und Austausch mit anderen kann lähmen und ablenken, er zieht Energien ab und verhindert, dass man im Alltag und auf seinem Lebensweg wirklich weiterkommt.
    Dabei hat diese Form des Verzichts nichts mit Askese zu tun. Sie entledigen sich damit vielmehr bestimmter Überflüssigkeiten, die Ihnen Ihr Bewusstsein vom Leben im Hier und Jetzt vernebeln.
    Durch solches Fasten oder Verzichten verabschieden Sie sich von der Oberflächlichkeit und gehen in die Klarheit. Sie leben künftig bewusster, fühlen sich weniger abgelenkt durch das ständige Geschnatter des Alltags und sind endlich in der Lage, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
    Die Geschichte von Sandra S.
    Sandra S. ist erst 30, als ihr die Leitung eines kleinen Designhotels übertragen wird. Diesen Umstand hat sie nicht nur ihrer sehr umfangreichen Ausbildung zu verdanken, sondern vor allem der Tatsache, dass sie einfach eine geborene Teamleaderin und hervorragende Organisatorin ist. Ihr Führungsstil ist sehr kollegial, sie ist bei ihren Mitarbeitern und bei den Hotelgästen äußerst beliebt. Für jeden hat sie ein offenes Ohr, kein Problem ist zu klein oder zu groß, um nicht von ihr gelöst zu werden. Selten sind ihre Arbeitstage kürzer als 15 Stunden, 8 bis 23 Uhr ist meist die Regel. Und das an sieben Tagen in der Woche. Für Sandra S. ist das Hotel ihr eigentliches Zuhause. Sie empfindet ihre Mitarbeiter und Gäste als ihre Familie und ihre Freunde.
    Wenn sie kurz vor Mitternacht in ihre Wohnung kommt, schaltet sie als Allererstes den Fernseher ein. Denn der verspricht ein wenig Entspannung, lässt die unerledigten Dinge des vergangenen Tages und die bevorstehenden Aufgaben des nächsten Tages ein wenig in den Hintergrund treten. Eine Stunde später ist sie eingeschlafen, aber nicht für lange. Spätestens gegen 4 Uhr früh dreht sich das Gedankenkarussell in ihrem Kopf wieder, und sie beginnt, die Abläufe des nächsten Tages zu planen.
    So geht es Tag für Tag. Wenn einmal Kopfschmerzen die gewohnte Leistungsfähigkeit stören, werden sie mittels Schmerztabletten mehr oder weniger rasch abgestellt. Und wenn sich Sandras Körper mit Müdigkeit oder Erschöpfung meldet, helfen starker Kaffee und Selbstdisziplin. Zwei Jahre später kippt sie einfach aus den Latschen, Diagnose: Burn-out.
    Was Sandras Fall so spannend macht, ist die Tatsache, dass ihr großes Engagement nicht durch Geldgier oder Karrierebesessenheit motiviert war. Sie hatte sich die viele Arbeit vielmehr bewusst und unbewusst aufgeladen, um sich von ihren eigenen Themen abzulenken, um nicht allzu viel Zeit mit sich allein verbringen zu müssen. Denn mit sich selbst und ihrem Leben konnte sie im Grunde ihres Herzens nicht viel anfangen. All dies erfuhr ich von ihr in unserer ersten Coachingsitzung. Es gelang uns sehr rasch, ihre alten Muster aus der Kindheit aufzulösen, sie mit einigen Themen aus ihrer Vergangenheit zu versöhnen und ihre ursprüngliche Lebensfreude wieder zu wecken. All dies gab ihr den Mut für eine neue, selbst gestaltete Zukunft.
    Heute lebt Sandra S. auf Mallorca, betreibt dort mit ihrem Freund eine Eisdiele und eine Eventagentur, in der sie all ihre Talente voll ausleben kann. Ihre Freizeit, die sie sich jetzt regelmäßig gönnt und aus vollem Herzen genießt, verbringt sie allein oder zu zweit; am liebsten geht sie zum Wandern in die Berge, faulenzt am Meer oder schwebt mit ihrem bunten Gleitschirm am Himmel.
Spiritualität als Grundbedürfnis anerkennen
    Und wenn man die Maslow’sche
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