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Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Titel: Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)
Autoren: Julia Arden
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vorführte.
    »Das war eine Entschädigung für den langen Arbeitstag. Sie schulden mir selbstverständlich nichts«, erwiderte Cornelia.
    »Ich möchte aber gern bezahlen.«
    Auf Cornelias Stirn bildete sich eine deutliche Unmutsfalte. »Seien Sie nicht kindisch. Die Zeit, die wir verwenden, darüber zu diskutieren, kostet mich mehr. Also Schluss damit.«
    Beate zögerte. »Entschuldigen Sie, aber . . . ich bin es gewohnt, für mich selbst aufzukommen. Und so möchte ich es auch weiter halten.«
    Die Falte auf Cornelias Stirn vertiefte sich. »Ihre Vorstadtprüderie ist lächerlich. Ein hungriger Magen ist bekanntlich eine schlechte Hilfe. Deshalb schien es mir angebracht, dass Sie etwas essen, bevor Sie weiterarbeiten. Was haben Sie für ein Problem damit?«
    Ja, was hast du für ein Problem damit? Einer Cornelia Mertens tun die paar Euro nicht weh. Sie hatte die Angelegenheit schon vergessen, bis du davon angefangen hast.
    Doch es störte Beate, Cornelia etwas schuldig zu sein. Auch wenn die wahrscheinlich nur ihr schlechtes Gewissen hatte beruhigen wollen, weil sie sie so lange arbeiten ließ. Andererseits, wegen so etwas würde Cornelia kein schlechtes Gewissen empfinden. Sie hatte klipp und klar gesagt, was sie von ihrer Assistentin erwartete. Volle Bereitschaft, und zwar vierundzwanzig Stunden am Tag. Es war, wie Cornelia sagte. Als sie das Essen bestellte, hatte das einen rein praktischen Hintergrund. Es war keine Aufmerksamkeit.
    »Also gut«, lenkte Beate ein. »Wie Sie meinen.«
    Cornelia nickte und sah konzentriert auf den Ablauf der Präsentationsdatei. »Hat es Ihnen geschmeckt?« fragte sie unvermittelt.
    Beate lächelte. »Glauben Sie mir, mir hätte alles geschmeckt, so hungrig war ich. Aber ja, es war ausgezeichnet.«
    »Schön«, sagte Cornelia Mertens. Beate war nicht ganz klar, ob Cornelia die Präsentation meinte oder Salat und Pasta. »Machen Sie mir für heute nachmittag bitte einen Termin mit Herrn Breuer«, setzte Cornelia übergangslos fort.
    »Ja.«
    Cornelia schaute auf die Uhr. »Ich bin jetzt in der Besprechung.« Sie ging.
    Als Cornelia zurückkam, brachte Beate ihr die Postmappe. Sie legte sie vor ihr auf den Schreibtisch.
    »Danke«, sagte Cornelia.
    »Breuer hat für fünfzehn Uhr dreißig zugesagt«, teilte Beate Cornelia mit.
    »Ausgezeichnet.« Cornelia machte sich eine Notiz in ihren Kalender. »Für den Termin brauche ich die Unterlagen zum Transportschaden von gestern. Bitte legen Sie bis dahin die Akte an.«
    Beate nickte und wandte sich zum Gehen.
    »Frau Thiele?«
    »Ja?« Beate drehte sich zu Cornelia um.
    »Rufen Sie Anna an und sagen Sie ihr, dass ich einen Gast zum Abendessen erwarte.«
    »Ja. Haben Sie einen besonderen Wunsch, was das Essen betrifft?«
    Cornelia musterte Beate eindringlich. »Nein, aber vielleicht Frau Wagner. Fragen Sie sie. Ihre Telefonnummer –«
    »Laura hat mir alles gezeigt«, unterbrach Beate Cornelia eilig. Irgendwie fühlte sie sich peinlich berührt. Es kam ihr absurd vor, dass sie Cornelias Freundin anrufen sollte, um das Menü abzusprechen. »Wann möchten Sie essen?«
    »Wir spielen noch eine Runde Squash. Ich denke, acht Uhr ist gut.«
    »Ich rufe Frau Wagner an und richte Anna alles aus.« Wenn sie denkt, ich werde mich zu irgendeiner Bemerkung hinreißen lassen, irrt sie sich. »Noch etwas?« fragte sie betont geschäftsmäßig.
    »Nein, das ist alles.«
    Beate machte sich mit den aktuellen Fällen vertraut. Immer wieder löcherte sie Laura mit Fragen. Gerade hatte sie einen Fall beim Wickel, auf dem groß Gutachten abwarten!!! vermerkt stand. Beate blätterte in dem Ordner. Es handelte sich um einen Brandschaden. Ein Einfamilienhaus war bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Der Bericht des Ermittlungsbüros war beigefügt. Aus ihm ging hervor, dass der Bauherr, eine Familie mit Kleinkind, vor dem Brand durch den Hausbau vor dem finanziellen Bankrott stand, weil die Baufirma, mittlerweile pleite, gepfuscht hatte. Das Haus war vom Keller bis zum Dachboden unzureichend isoliert. Der Schimmelpilz wucherte. Es bestand natürlich durch die Firma nicht die geringste Aussicht auf Nachbesserung. Auszug in eine Mietwohnung oder Nachbesserung durch eine andere Firma standen zur Wahl. Weder das eine noch das andere konnte sich die Familie leisten. Die Bank gab keinen Kredit mehr. Im Gegenteil. Die wollte ihr Geld sehen. Der Brand kam deshalb wie ein Geschenk Gottes. Mit Hilfe der Versicherungssumme könnte die Familie neu bauen. Der
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