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Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Titel: Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)
Autoren: Julia Arden
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Verdacht auf Brandstiftung lag nahe.
    »Glauben Sie, Herzberg legt ein Feuer, während seine Frau und sein Baby im Haus sind?« fragte Beate skeptisch.
    »Es musste glaubhaft aussehen«, erwiderte Laura. »Da konnte er die beiden nicht erst zur Schwiegermutter schicken. Und er konnte sie ja auch vor dem Feuer retten.«
    Ihre Unterhaltung wurde unterbrochen. Die Tür ging auf. Ein junger Mann kam herein, grüßte Laura lässig und setzte sich dann frech vor Beate auf den Schreibtisch. »Ich war gespannt, welches Gesicht zu der netten Stimme vom Telefon gehört. Ich muss sagen, meine Erwartungen werden weit übertroffen.«
    Beate runzelte unmerklich die Stirn. »Herr Breuer?« fragte sie.
    »Ganz recht.«
    Eingedenk Lauras Vorwarnung verkniff Beate sich eine Erwiderung auf das platte Kompliment. Das würde Breuer wahrscheinlich nur zu weiteren anspornen. »Frau Mertens erwartet Sie bereits seit zehn Minuten.«
    »Was machen Sie heute abend?« fragte Martin Breuer ungeniert.
    »Ich lese die Emma . Anschließend treffe ich mich mit meinen Freundinnen aus der Frauengruppe. Wir diskutieren die Paarungsgebärden der Männchen, speziell die immer wiederkehrende Einfallslosigkeit der Spezies Homo sapiens.«
    Laura lachte belustigt. Martin Breuer stand brüskiert auf.
    »Gar nicht so schlecht«, sagte Laura anerkennend. »Aber glauben Sie nur nicht, dass ihn das abhält, es beim nächsten Mal wieder zu versuchen.«
    »Für Männer wie Martin Breuer habe ich immer eine passende Erwiderung«, versicherte Beate. Sie wandte sich wieder dem Fall Herzberg zu. »Ich kann nicht glauben, dass der Mann so weit gegangen ist.«
    »Sie würden sich wundern, was wir hier schon alles erlebt haben«, meinte Laura nur. »Dagegen ist der Fall noch harmlos.«
    Beate schlug den Ordner zu, griff sich den nächsten und vertiefte sich diesmal in eine undurchsichtige Einbruchsache.
    Als Breuer fünfzehn Minuten später Cornelias Büro wieder verließ, hatte er die erlittene Schlappe bereits verdrängt. »Wie sieht es mit morgen abend aus?« knüpfte er nahtlos an das Gespräch von vorher an.
    »Nein danke«, lächelte Beate kühl.
    »Verstehe. Sie brauchen etwas Bedenkzeit. Ich rufe Sie morgen an.«
    Beate schüttelte den Kopf. »Vergessen Sie es.«
    »Vergessen? Sie? Ich werde heute nacht von Ihnen träumen!«
    Er ging. Beate verdrehte die Augen und schaute zu Laura. »Sie haben nicht zuviel versprochen.«

3. Kapitel
    C ornelia betrat wie jeden Morgen Punkt halb acht das Büro. »Schicken Sie bitte eine kleine Aufmerksamkeit an Frau Wagner«, wandte sie sich im Vorbeigehen an Beate. »Ich denke, ein paar Blumen wären nett. Schicken Sie sie ihr ins Atelier.«
    »Ich veranlasse es sofort.«
    »Ach, und rufen Sie Herrn Herzberg an. Sagen Sie ihm, das Gutachten zur Brandursache verzögert sich. Deshalb können wir noch nichts sagen. Er muss sich weiter gedulden.« Cornelia verschwand in ihr Büro.
    Beate suchte Herzbergs Nummer aus dem Ordner heraus, rief ihn an und teilte ihm die Sachlage mit. Am anderen Ende der Leitung blieb es erst einmal still. »Herr Herzberg?« fragte Beate, um sicherzugehen, dass sie verstanden worden war.
    »Versicherungen und Banken, ist doch alles eine Soße«, hörte sie daraufhin eine ärgerliche Stimme sagen. »Ihr wollt nur das Geld der Leute abscheffeln. Wenn man im Schlamassel sitzt, kümmert sich niemand um einen. Erst lässt uns die Bank hängen. Und dann, wenn man mal Glück im Unglück hat, will man uns zu Brandstiftern abstempeln, weil nicht sein kann, was nicht sein soll. Wissen Sie eigentlich, wie meine Familie und ich zur Zeit leben? Besuchen Sie uns doch mal! Ich schicke solange meine Frau und das Baby aus dem klapprigen Wohnwagen, dann können Sie sich sogar setzen.«
    »Herr Herzberg, es tut mir leid, ich kann es doch nicht ändern.«
    »Wir haben keinen Strom, dafür einen alten Gaskocher«, fuhr der Mann wütend fort. »Ich kann Ihnen also sogar Kaffee anbieten. Auf Ihrem Rückweg könnten Sie meine Frau mitnehmen und beim Waschsalon absetzen. Das macht Ihnen doch nichts aus, oder? Ach ja, und vergessen Sie das Gastgeschenk nicht. Wir bevorzugen dicke Wolldecken. Denn wenn die Sanierungsarbeiten nicht bald anfangen, verbringen wir Weihnachten noch in der Pappschachtel. Aber Ihnen ist das ja egal. Sie interessieren sich nicht für das Schicksal der Leute. Ihnen wäre es doch am liebsten, meine Familie und ich wären bei dem Brand ums Leben gekommen. Dann würde jetzt niemand Ansprüche stellen!« Knack.
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