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Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Titel: Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)
Autoren: Julia Arden
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und bescheiden verdiente. Es erschien Beate unanständig verschwenderisch, dass in dieser zweistöckigen Villa nur eine Person lebte. Anna, die Haushälterin, wohnte, wie Beate von Laura wusste, nicht mit im Haus, sondern in einer Wohnung in einer nahegelegenen Straße. Clemens hielt den Wagen vor dem Haupteingang an.
    Cornelia stieg aus. »Clemens, Sie fahren Frau Thiele bitte ins Büro. Halten Sie unterwegs bei Antonio an und holen Sie meine Bestellung ab. Ich rufe gleich dort an.«
    »Aber Anna wartet mit dem Essen auf Sie.«
    »Das hoffe ich«, sagte Cornelia. »Die Bestellung ist nicht für mich, sondern für Frau Thiele.« Sie wandte sich an Beate. »Sie sollten etwas essen, bevor Sie sich an die Arbeit machen.«
    Beate errötete. Cornelia war also das Knurren ihres Magens nicht entgangen. Bevor Beate dazu kam, sich zu bedanken, wandte Cornelia sich vom Wagen ab und verschwand im Haus.
    Kurze Zeit später setzte Clemens Beate ab. Sie beeilte sich auf dem Weg hinauf ins Büro. Seit Minuten hatte sie den verlockenden Geruch des Essens in der Nase. Heißhungrig machte Beate sich erst über den gemischten Salat und anschließend über die Pasta her. Beides war nicht nur reichlich, sondern schmeckte auch vorzüglich. Beate fühlte sich nach all dem guten Essen fast zu satt. Aber zum Wegwerfen war es einfach zu schade gewesen.
    Beate schaltete den PC ein, rief das Präsentationsprogramm auf und legte die Mappe, die Cornelia ihr gegeben hatte, auf den Schreibtisch. Der darin enthaltene Bericht behandelte einen Transportschaden. Ein LKW war in einen Graben gefahren. Es gab ein Feuer, bei dem ein Teil der Ladung, es handelte sich um Heimwerkerbedarf wie Bohrmaschinen, Fliesenschneider, Stichsägen und ähnliches, völlig verbrannt war. Ein anderer Teil der Ware galt als noch brauchbar, aber beschädigt. Der Rest, etwa ein Viertel, schien unversehrt. Eine schlechte Kopie der Transportliste lag bei den Unterlagen. Des weiteren fand Beate die verschiedenen Produktblätter, auf denen jemand Herstellungswert und Verkaufswert des jeweiligen Produkts geschmiert hatte. Die Daten mussten in eine Liste auf den Computer übertragen, die Summe des Verkaufswertes der noch veräußerbaren Artikel ermittelt und gegen die Versicherungsprämie gesetzt werden. Weil der Teil des Verkaufswertes, der sich aus der beschädigten Ware ergab, spekulativ war, galt es, verschiedene Szenarien zu erstellen.
    Beate machte sich an die Arbeit und übertrug die Artikelbezeichnungen von der Transportliste in den PC. Doch nach der zweiten Seite brach die Liste einfach ab. Notizen zum Unfallhergang folgten. Beate blätterte fieberhaft, konnte den Rest der Liste aber nicht finden. Verdammt! Und nun? Sollte sie die Produktblätter zu Hilfe nehmen und die fehlenden Stückzahlen einfach morgen früh einsetzen, wenn Cornelia Mertens kam? Die nicht vorhandenen Blätter mussten noch in ihrer Aktentasche sein. Oder sollte sie Cornelia zu Hause anrufen? Was würde das für einen Eindruck machen? Schon bei der ersten selbständigen Aufgabe kam sie nicht klar! Beate fluchte vor sich hin. Aber wenn sie bis morgen früh wartete und es dann weitere unvorhergesehene Probleme gab, wurde die Zeit knapp. Seufzend drückte Beate auf die Speichertaste für Cornelias Privatnummer und wartete.
    »Mertens«, meldete sich Cornelia nach dem dritten Klingeln.
    »Beate Thiele. Entschuldigen Sie die Störung, Frau Mertens. Es tut mir leid, aber es gibt ein Problem mit den Unterlagen. Die Transportliste ist unvollständig.«
    »Die komplette Liste ist auf der Diskette. Ich habe extra um eine Datei gebeten, weil die Kopie der Transportpapiere kaum lesbar war.« Cornelias Ton ließ erkennen, dass sie die Störung missbilligte.
    »Diskette?«
    »Ja, in der Anlage.« Ungeduld schwang jetzt in Cornelias Stimme mit.
    Beate blätterte verunsichert noch einmal den Hefter durch. »Ich . . . ich finde hier keine Diskette.«
    »Warten Sie«, hörte Beate Cornelia sagen. Es folgte Stille. Zwei Minuten später meldete sich Cornelia wieder. »Ich . . . ähm . . . die Diskette war noch in meiner Aktentasche. Sie ist wohl aus dem Hefter gefallen. Ich maile Ihnen die Datei gleich rüber.« Cornelia legte auf.
    Die Mail kam zehn Minuten später. Ohne jeglichen Kommentar, nicht die Andeutung einer Entschuldigung wegen des entstandenen unnötigen Zeitaufwands.
    »Was bin ich Ihnen für das Essen schuldig?« fragte Beate am nächsten Morgen, als sie Cornelia die Präsentationsdatei
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