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Das Labyrinth der Zeit

Das Labyrinth der Zeit

Titel: Das Labyrinth der Zeit
Autoren: Lee Patrick
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Offizier der Crew, die an dem Archer-Stützpunkt Dienst getan hat – ein Mann und eine Frau, beide kaltblütig erschossen. Kameras in dem Haus haben alles aufgezeichnet; der Offizier hat nicht einmal versucht, sein Gesicht zu verbergen. Sie gehen gerade seine Finanzen durch. Wie es aussieht, hat er vor Wochen eine riesige Summe erhalten, Schmiergeld offenbar, die er in der Zwischenzeit systematisch in bar abgehoben hat. Offensichtlich, um sein Verschwinden vorzubereiten. Und verschwunden ist er nun auch.»
    «Man weiß nicht, von wem das Geld stammt?»
    «Nein, und das wird man wohl auch nie herausfinden. Der Beamte gerade hat angerufen, weil der Mörder am Tatort eine kurze Notiz zurückgelassen hat. Das FBI glaubt anscheinend, dass sie an uns gerichtet ist.»
    «Aber du meinst, das ist ein Irrtum?»
    «Nein. Ich bin mir fast sicher, dass sie da goldrichtig liegen.»

3
    Paige warf die Bettdecke beiseite, reckte sich quer über Travis und erhob sich vom Bett.
    «Komm mit», sagte sie.
    Nackt, wie sie war, ging sie zu dem Schreibtischstuhl hinüber, auf dem sie ihre Kleidung zurückgelassen hatte. Travis blieb kurz liegen und betrachtete ihren Körper im schummrigen Licht. An manchen Dingen konnte man sich einfach nicht sattsehen. Dann stand er ebenfalls auf und ging zu der Wand hinüber, wo seine Sachen in einem Knäuel am Boden lagen, und fing an, sich anzuziehen.
    «Der Typ eben am Telefon war Dale Nellis», klärte Paige ihn auf, «Stabschef beim Direktor des FBI. Er hat mir die Notiz vorgelesen – was ziemlich schnell ging.»
    Sie zog eine Schreibtischschublade auf und riss ein Blatt Papier von einem Notizblock ab. Dann nahm sie einen Bleistift zur Hand und brachte die Botschaft zu Papier:
    Siehe Skalar.
    «Das ist alles», sagte sie.
    Travis starrte die Zeile ratlos an. Das Wort Skalar war ihm zwar als mathematischer Begriff bekannt, doch was es mit dem Anschlag zu tun haben könnte, war ihm schleierhaft.
    «Beim FBI haben sie das Wort durch ihre Computer laufen lassen, in der Hoffnung, irgendwas Interessantes dabei zutage zu fördern», berichtete Paige. «Einen Nachnamen vielleicht, den Titel einer Organisation, so was in der Art. Aber fündig sind sie nicht geworden. Ein paar kleine Firmen haben Skalar über die Jahre als Namen geführt. Ein PC-Reparatur-Dienst, eine Firma, die Schulbedarf herstellte, aber sonst nichts Größeres.»
    «Nicht direkt die üblichen Verdächtigen», bemerkte Travis.
    Paige schüttelte den Kopf und deutete dann zur Tür, die auf den Flur hinausführte. Gleich darauf hatten sie die Wohnung verlassen und machten sich auf den Weg zum Aufzug.
    Nahezu alle Stockwerke in Border Town waren vom Grundriss her identisch und wiesen ein System von Fluren auf, das an ein großes Wagenrad erinnerte. Ein riesiger Ringkorridor an der Außenseite mit einem Dutzend Speichen, die zu der zentralen Nabe in der Mitte hinführten, in der sich der Aufzugschacht sowie das Treppenhaus befanden.
    «Also haben Nellis und ein paar andere Spitzenbeamte des FBI Erkundigungen angestellt», erzählte Paige. «Ganz diskret, bei Leuten, denen sie vertrauen können, vor allem in Geheimdienstkreisen. Sogar mit einigen Ruheständlern haben sie Kontakt aufgenommen, auf die Möglichkeit hin, dass Skalar sich auf etwas Älteres beziehen könnte. Was in der Tat der Fall zu sein scheint. Die einzigen Ansprechpartner, die das Wort bisher wiedererkannt haben, waren beide noch in der Amtszeit Präsident Reagans aktiv. Der eine war damals Senator und Vorsitzender des Geheimdienstausschusses, und der andere war fast die gesamten achtziger Jahre hindurch Vizedirektor der CIA. Beide erinnerten sich, dass es zu der Zeit eine großangelegte Ermittlung gab, die unter dem Namen Skalar firmierte, aber jetzt wird’s interessant: Diese Ermittlung war so hoch geheim, dass beide außer dem Namen nie etwas darüber erfahren haben. Obwohl sie schlussendlich dann doch einiges erfahren haben – Einzelheiten, die man vor ihnen schlicht nicht geheim halten konnte.»
    «Zum Beispiel?»
    «Zum Beispiel das Budget für diese Ermittlung. Was auch immer sich hinter Skalar verborgen hat, wer auch immer diese Ermittlungen durchführte und zu welchem Erkenntniszweck genau, es gab dabei kein Ausgabenlimit. Alle Hilfsmittel, die angefragt wurden – Zugang zu Satellitenaufzeichnungen, Einblick in geheime Dokumente und dergleichen, vermute ich mal –, wurden vom Weißen Haus unverzüglich und ohne weitere Nachfragen bewilligt. Skalar hat sich
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