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Das kleine Reiseandenken

Das kleine Reiseandenken

Titel: Das kleine Reiseandenken
Autoren: Berte Bratt
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erzählst, daß er als dein Vormund dreiundvierzigtausend Mark für dich verwalten muß!“
    „Ich kann doch mit dem Zug fahren“, lächelte Ingrid. „Ich bleibe nicht lange“, fügte sie schnell hinzu. „Und ich mache das Sonntagsessen fertig und stelle es in den Kühlschrank. Montag bin ich zurück!“
    „Das beruhigt mich“, lächelte Jan. „Und wie lange bleibst du nun bei uns?“
    „Bis das Kind geboren ist. Das kommt doch Ende August, und ich fange am ersten September mit meinem Kurs an. So hat Inge reichlich Zeit, sich nach einer neuen Hilfe umzusehen, und ich, um ein Zimmer zu suchen. Am liebsten hier in der Nähe!“
    „Zimmer? Wieso? Willst du denn nicht das Zimmer bei uns behalten?“
    „Natürlich möchte ich das, nichts wäre mir lieber – aber ihr werdet es doch für eure neue Hilfe brauchen!“
    „Durchaus nicht!“ sagte Inge eifrig. „Ich will keine feste Hausangestellte. Ich werde mich nach einer zuverlässigen Zugehfrau umsehen, die dreimal in der Woche kommt. Und Jan kann sagen, was er will, aber das Kochen besorge ich selbst!“
    „Ach du liebe Zeit“, seufzte Jan. „Na, dann weiß ich jedenfalls, was ich dir zum Geburtstag schenke: das größte Kochbuch, das zu haben ist!“
    „Ach, ich kann viel mehr als du glaubst“, tröstete Inge. „Eigentlich haben wir Glück, Jan! Sich vorzustellen, immer einen Babysitter im Haus zu haben!“
    „Wenn ich auch die Babyflasche in der einen und die englische Grammatik in der anderen Hand halten werde“, lächelte Ingrid. „Ich bin schrecklich froh, daß ihr mich hierbehalten werdet! Dann sind all meine Wünsche erfüllt!“
    „Aber vorerst ab zu deinem Vormund“, sagte Jan. „Er muß sich auf der Bank beraten lassen, wie er das Geld für dich am besten anlegen kann, damit du möglichst viel Zinsen kriegst. Ein Studium ist teuer, du kannst nicht so mit Geld um dich schmeißen! Natürlich, dreiundvierzigtausend ist eine Summe, Ingrid, aber…“
    „Zweiundvierzig“, korrigierte Ingrid.
    „Wieso? Du hast doch gesagt…“
    „Du vergißt den Geschirrspüler für Tante Margrete“, sagte Ingrid. „Inge und ich haben ihn heute gekauft. Er kostete tausend Mark! Ich habe doch Tante Margrete gesagt, daß ich ihr einen Geschirrspüler schenken würde, wenn ich einmal zu Geld käme! Und außerdem: Deine kluge Frau hat einmal gesagt, ja ich weiß es noch wörtlich: ,Geld ist ein Mittel, sich selbst und anderen Freude zu bereiten.’ – Hat sie vielleicht nicht recht?“
     
     
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