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Das Jahr der Krisen

Das Jahr der Krisen

Titel: Das Jahr der Krisen
Autoren: Philip K. Dick
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möglich ein überwältigendes Spektrum von Dokumenten aus seiner Aktentasche zu reichen.
    Es würden vier schwierige Jahre werden. Das konnte er sehen. Vier? Eher acht.
    Wie sich erweisen sollte, war dies eine durchaus zutreffende Prognose.

 
Nachwort
     
    Beim Redigieren dieses Manuskripts erreichte mich die traurige Nachricht, daß Philip Kendred Dick, der Autor des vorliegenden Romans, überraschend am 2. März 1982 verstarb. Der Tod trat nach mehreren Schlaganfällen und anschließendem vierzehntägigem Koma ein. Mit Dick hat die SF-Welt unzweifelhaft einen ihrer bedeutendsten Autoren verloren. Persönliche Tragik dabei: Dick, der jahrzehntelang nie vom Erfolg verwöhnt wurde, avancierte in den letzten Jahren immer mehr zu einem Kultautor der jüngeren Generation, seine Bücher begannen sich besser als je zuvor zu verkaufen, und mit der Kinoverfilmung von Do Androids Dream of Electric Sheep? (Träumen Roboter von elektrischen Schafen?) wäre Dick nun wahrscheinlich auch der verdiente finanzielle Erfolg zuteil geworden, der etlichen seiner Kollegen mit Bestsellererfolgen längst zugelaufen war.
    Philip K. Dick wurde 1928 in Chicago geboren und schrieb seit 1952 Science Fiction. Obwohl Dick zweifellos als Autor eine Entwicklung durchlaufen ist, kann man schon seinen frühen Texten eine Essenz entnehmen, die auch seinen späteren Stoffen noch immer eigen war.
    Häufig stellt sich der Eindruck ein, daß die Werke auf die eine oder andere Art zusammenhängen. Das liegt zum Teil an gewissen Versatzstücken, die Dick immer wieder einbrachte, zum Teil an seiner im Kern über Jahrzehnte hinweg erhalten gebliebenen Weltsicht : Ausweglos verstrickte Charaktere kämpfen um ihre eigene Identität, um das Erkennen der wirklichen Struktur ihrer Umwelt.
    »Der Mensch auf der Suche nach Wahrheit und Realität, in einem widrigen, nicht kontrollierbaren Universum voller Tücken und Gefahren. Es sind keine strahlenden Helden, die in Dicks Romanen agieren, sondern unscheinbare Leute, Verkäufer oder Vertreter, gegen die sich die ganze Welt verschworen hat.« (Lexikon der Science Fiction-Literatur) In besonderem Maße gilt dies für Dicks Romane, aber ähnliche Strukturen lassen sich auch in den Kurzgeschichten nachweisen. Und überraschend ist immer wieder, welch gleichbleibend hohe Qualität hier über Jahrzehnte hinweg zum Ausdruck kommt. Selbst die schwächeren Stories strahlen immer noch ein gutes Maß Imagination aus und faszinieren durch bizarre Einfälle.
    Philip K. Dick war ein belesener Autor, der in Berkeley studierte und dort Schriftsteller wie Kafka, Proust, Joyce, Flaubert und andere las. Er kannte und schätzte Werke von Baudelaire und Rilke genauso wie solche von Thomas Mann, Steinbeck oder Hemingway. Was Science Fiction angeht, so waren ihm Sturgeons More Than Human, Millers A Canticle for Leibowitz (Lobgesang auf Leibowitz), van Vogts The World of Null-A (Welt der Null-A), Vonneguts Player Piana (Das höllische System), Asimovs Foundation- Romane , Bradburys Martian Chronicles (Die Mars-Chroniken) und Clarkes Childhood’s End (Die letzte Generation) besonders lieb – zumeist ältere Titel, die ihn damals stark beeindruckten.
    In einem Interview, das von Werner Fuchs und Uwe Anton geführt wurde, äußerte sich Philip K. Dick wie folgt zu seinen eigenen Intentionen beim Schreiben von Science Fiction:
    »Zwei Dinge in meinen Romanen interessieren mich. Einerseits die philosophische, soziologische, theologische oder politische Grundlage, zum anderen die Charaktere. Die Charaktere sehen sich der soziologischen Grundlage des Romans ausgesetzt; zumeist erkläre ich an ihnen das System. Einerseits gibt es Beherrscher des Systems, Leute, die Macht ausüben, und andererseits Opfer, die auf der Verliererseite stehen. Die Grundlage meiner Romane besteht aus einer in sozialer Realität verkörperten Idee, in der manche Charaktere Opfer und manche die Machthaber des Systems darstellen, und immer sind die Herren manipuliert. Sie glauben an das System, weil es ihnen Privilegien einräumt … Für mich liegt das wichtigste Anliegen darin, die Art von Menschen zu beschreiben, die ich wirklich kenne, die mir schon begegnet sind, und sie in außergewöhnliche Welten und ebensolche Gesellschaften zu transportieren … Mir wird oftmals vorgeworfen, in meinen Romanen kämen nur Antihelden vor. Wenn aber irgend jemand behauptet, meine Protagonisten seien Antihelden, verwechselt er den echten Menschen mit irgendwelchen Geistesriesen
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