Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Horror-Telefon

Das Horror-Telefon

Titel: Das Horror-Telefon
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Hörer fiel zurück auf den Apparat.
    Yvette selbst taumelte zurück. Sie stieß gegen einen Sessel und fiel hinein.
    Da blieb sie sitzen.
    Sie kam sich vor wie eine andere Person. Sie war nicht mehr sie selbst.
    Dann aber fand Yvette zu ihren Gedanken zurück und auch zu den Erinnerungen.
    Was hatte die Stimme – als Tom wollte sie ihn nicht bezeichnen – noch gesagt!
    Ich werde dich bestimmt bald holen.
    Das konnte nur eines bedeuten.
    Sie würde sterben, um einzugehen in die jenseitige Welt. Doch davor hatte sie Angst.
    ***
    Blut also!
    Ich hatte eine trockene Kehle bekommen und nahm gedanklich einiges von dem zurück, was mir durch den Kopf gefahren war und Ed Edson anging. Allerdings war ich nach wie vor skeptisch. Wann rief schon jemand an, daß sich Blut auf seinem Telefon befand. Dieses Blut konnte auch eine ganz natürliche Ursache gehabt haben.
    Trotzdem ging ich hin, denn ich wollte mich noch einmal davon überzeugen.
    Ed aber hielt mich auf. »Ja, Mister Sinclair, ich kann es Ihnen sagen. Es ist Blut.«
    Ich blieb stehen und schaute zu ihm zurück. Er wirkte plötzlich nervös, strich durch sein Haar, so daß der Goldstaub funkelte. Jetzt entdeckte ich auch an seinem rechten Ohrläppchen einen kleinen Ring.
    »Und wo kommt es her?« fragte ich.
    Er hob die Schultern.
    »Sie wissen es nicht.«
    »Nein.«
    Suko sagte: »Moment mal, das ist mir zu simpel. Wollen Sie etwa sagen, daß jemand in Ihrem Büro hier war, der telefonieren wollte und dabei geblutet hat?«
    Über diese Brücke schritt Edson nicht. »Wenn es so einfach wäre, würde ich mich freuen. Leider ist das nicht der Fall, Inspektor. Ich weiß nicht, woher das Blut stammt.«
    Ich gab Suko mit einer Geste zu verstehen, ruhig zu sein, weil ich später noch einmal auf dieses Problem zurückkommen wollte. Zunächst einmal mußte ich mir das Telefon aus der Nähe anschauen, und es stand zum Glück im grellen Licht.
    Das Blut war inzwischen etwas eingetrocknet, und auf der Oberfläche zeichnete sich schon ein dünnes Häutchen ab wie bei einer Soße, die vor dem Servieren einfach zu lange gestanden hatte. Ich tippte mit dem Finger gegen das Häutchen, brach es auf, und als ich den Finger zurückzog, da klebte ein roter Fleck auf der Kuppe. Ich roch daran. Ja, der schwache Blutgeruch ließ sich nicht leugnen.
    »Überzeugt, Mister Sinclair?« erkundigte sich Ed Edson, als ich wieder zurückging.
    »In der Tat.«
    »Sie haben Fragen.«
    »Bestimmt.«
    »Ich kann Ihnen keine Erklärung liefern.« Er hob die Schultern, ließ sie wieder fallen und sah ziemlich hilflos dabei aus.
    »Eine Erklärung vielleicht nicht«, meinte Suko. »Aber haben Sie auch keinen Verdacht?«
    »Das ist sehr schwer.«
    »Sie benutzen aber das Telefon bei Ihren Sendungen, nehme ich an.«
    »Ja, damit stelle ich den Kontakt zum Jenseits her.«
    »Die Toten melden sich also durch das Telefon.«
    »Wenn Sie so wollen…«
    »Können Sie uns auch verraten, wie das möglich ist?«
    »Nein.«
    »Und das Blut?«
    Edson überlegte.
    Er sah dabei tatsächlich aus wie jemand, der sich Mühe gibt. Schließlich gab er die Antwort. Er sprach sie ins Leere hinein. »Es muß so etwas wie ein Zeichen oder ein Omen sein.«
    »Kann hinkommen«, meinte Suko. »Stellt sich nur die Frage, für was es ein Zeichen war?«
    »Eine Warnung?«
    »An Sie?«
    »Möglich.«
    Suko und ich schauten uns kurz an. Mein Freund hob die Schultern. Er kam mit den Antworten ebensowenig klar wie ich und überließ mir die nächste Frage. »Was haben Sie denn falsch gemacht, Ed?«
    Er ging hinter sein Pult und nahm auf dem Sessel Platz. Die Instrumentenbeleuchtung überflutete sein Gesicht und ließ es aussehen wie das einer Wasserleiche. »Ich bin mir nicht darüber im klaren. Ich habe möglicherweise den Bogen überspannt.«
    »Wodurch?«
    »Wenn ich das wüßte«, murmelte er nachdenklich. »Vielleicht bin ich in Gebiete hineingestoßen, in die ich nicht hätte eindringen dürfen. Die anderen Kräfte wehrten sich eben gegen diesen Eindringling ohne entsprechende Reife.«
    Auch diese Antwort war uns zu schwammig. »Nehmen Sie das nur an, Ed? Oder haben Sie dafür Beweise?«
    »Zunächst ist es eine Annahme.«
    »Ich schätze, Sie sollten uns noch einiges über Ihre Arbeit erzählen, Ed. Da scheint es doch Dinge zu geben, die überprüfenswert wären.«
    »Welche denn?«
    »Das Telefon, zum Beispiel.«
    Edson schaute mich erstaunt an. »Verstehe ich nicht, Mister Sinclair. Was soll mit dem Telefon sein?«
    »Ist es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher