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Das höllische Ich

Das höllische Ich

Titel: Das höllische Ich
Autoren: Jason Dark
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angefressen, und durch die Leinwand hatte er sich zu einem Klumpen verändert. Sie hatte sich regelrecht aufgerollt.
    Suko und Rüben hatten nicht eingegriffen, und letztendlich hatte auch ich nichts erreichen können. Es war verdammt schwer, gegen Schatten zu kämpfen, wenn nicht sogar unmöglich.
    »Hätte ich es mit der Peitsche versuchen sollen, John?«, fragte mein Partner.
    »Ich denke nicht.«
    »Sie bereiten ihr Terrain vor«, erklärte Rüben Crane. »Sie wissen ja, was wir heute Abend Vorhaben. Da werden sie ihren großen Sieg erringen wollen.«
    Das alles war für uns verständlich, aber wir wunderten uns auch, dass Rüben nicht an die simpelste Möglichkeit gedacht hatte, die es eigentlich hier gab.
    »Sie hätten das Treffen für heute absagen müssen«, erklärte Suko. »Dann hätte es zwar auch Probleme gegeben, aber sie hätten den Feinden keine Angriffsfläche geboten.«
    »Nein, es ging nicht.«
    »Warum nicht?«
    Rüben lächelte verloren. »Meine Güte, es ist alles vorbereitet worden. Meine Freunde wissen im Übrigen auch darüber Bescheid, was sie unter Umständen erwartet. Sie waren regelrecht scharf darauf, hierher zu kommen. Wir wollten es endlich wissen, und sie fühlen sich in der Gemeinschaft stark. Als einzelne Personen sind sie hilflos. Ihr müsst es am besten wissen, denn ihr habt es am eigenen Leib durch den Tod des Lou Ganzaro erlebt. Oder nicht?«
    »Das haben wir«, gab Suko zu.
    »Allein ist niemand von uns eine Macht. Wir gehen davon aus, dass die Gemeinschaft unsere Stärke ist, und genau die wollen wir auch ins Spiel bringen.«
    Ich verstand seine Argumentation. Auf weitere Fragen konnte ich verzichten, denn Rüben erklärte mir den Ablauf freiwillig. Seine Freunde würden kommen. Sie würden sich auf die Stühle setzen und sich dabei zu einem Kreis zusammenfinden. Anschließend würden sie versuchen, mit ihren Schutzengeln Kontakt aufzunehmen, was die andere Seite nicht wollte. Sie war erschienen, um den Kontakt zu unterbrechen oder ihn erst gar nicht aufkommen zu lassen.
    »Gut, Rüben«, sagte ich. »Dann möchte ich doch gern zur Sache kommen. Was können wir tun?«
    »Du meinst dich und Suko?«
    »Klar.«
    »Nichts könnt ihr tun. Ihr könnt das Schicksal nicht beeinflussen. Ihr könnte uns auch nicht beistehen. Es ist unsere Sache. Wir müssen uns stellen. Ich setze darauf, dass wir die Stärkeren sind, denn mit uns ist eine große Macht, die...«
    »Möglicherweise durch eine andere zerstört werden kann«, unterbrach ich ihn. »Wobei es nicht ausgeschlossen ist, dass normale Menschen ihr Leben verlieren, was wir auf keinen Fall wollen.«
    Rüben nickte. »Wir kennen das Risiko. Wir waren uns schon darüber im Klaren, dass es nicht nur die gute Sphäre gibt und wir mit unserem Tun Feinde hervorlocken würden. Meine Freunde wissen, wer ich bin. Dass man mich zurückgeschickt hat, um sie zu schützen. Es ist meine große Aufgabe, die ich in dieser Nacht strikt erfüllen möchte. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Ja«, sagte ich bewusst forsch. »Dann können wir uns ja als überflüssig bezeichnen.«
    »Nein, das würde ich nicht so direkt sagen, John...«
    »Wir stören – oder?«
    »Die Antwort überlasse ich euch«, sagte Rüben.
    Es war uns schon klar, dass wir uns zurückziehen sollten, Suko wies Crane noch mal auf die Zerstörung der Bilder hin, und Rüben zuckte auch zusammen, weil es ihm wehgetan hatte, das zu sehen und zu erleben.
    »Ich kenne ihre Macht«, gab er zu. »Aber ich kenne auch mich und meine Aufgabe. Ich muss bereuen, ich muss büßen. Ich muss mich für andere einsetzen, sie beschützen und vor dem Unheil bewahren. Das muss doch auch für euch deutlich genug gewesen sein.«
    »Ist es, Rüben«, sagte ich. »Keine Sorge, wir werden unsere Konsequenzen ziehen. Wir verlassen dich, aber ich kann dir versprechen, dass wir in der Nähe bleiben werden, denn was hier ablaufen soll, das geht auch uns an.«
    »Ja, vielleicht ist das eine Chance«, gab er zu.
    Ich hatte noch eine bestimmte Frage. »Gibt es jemanden, den du als einen besonderen Feind ansiehst?«
    »Nein, denn ich kenne keine Namen, wenn du das meinst. Ich weiß nicht, wer ein mir namentlich bekannter Feind sein sollte. An der Spitze steht Satan. Nur wird er sich selbst nicht zeigen, glaube ich. Er hat seine Vasallen, er bringt sie hierher – und sie sollen dafür sorgen, dass unser Bund zerschlagen wird.«
    »Wann treffen deine Freunde ein?«
    »Sie werden bereits auf dem Weg sein«,
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