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Das Himmelbett

Das Himmelbett

Titel: Das Himmelbett
Autoren: Unknown
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verschwand durch die Kajütentür. Atemlos lauschten sie dem Schritt ihrer nackten Füße auf dem Deck.
    »Gott bewahre Daniel in der Löwengrube«, sprach Ullabritt mit frommer Stimme.
    »Ich habe schon abgeneigtere Opferlämmer gesehen«, murmelte Barbro.
    Katarina kroch düster in ihre Koje.
    »Das ist meine einzige Chance«, flüsterte sie. »Haltet mir die Daumen oder betet, liebe Ullabritt, du hast doch so religiöse Eltern.«
    Der Mann lag in seiner Koje. Er starrte abwechselnd in die brennende Petroleumlampe an der Decke und in die Luft. Manchmal starrte er gar nicht, sondern legte die Hand über die Augen. Dann dachte er an sein Boot und daran, daß es nicht mehr da war. Das war schwer zu fassen. Im Moment saß man noch glücklich in einem Boot, eine Sekunde später war man es los.
    Es klopfte an der Luke. Sie wurde geöffnet, und ein Mädchen sah herein. »Ich habe einen Karton Bier mit«, verkündete sie fröhlich. »Darf ich runterkommen?«
    Er knurrte etwas, was sie als Bejahung auffaßte, denn sie kletterte ohne weiteres zu ihm hinein.
    »Hier«, sagte sie und klappte eine Tischplatte herunter. Sie öffnete zwei Bierbüchsen, gab ihm eine und nahm sich die andere. Dann setzte sie sich mit angezogenen Knien auf den Fußboden und sah ihm durch Vorhänge langen, dunklen Haares an.
    Er nippte am Bier. Das Mädchen hatte dunkle, mandelförmige Augen. Sie war reizend. Soviel konnte er erkennen. Aber vor allem war sie nicht der verdammte Idiotenschiffer von diesem verdammten Äppelkahn. Schweigend leerte er die Büchse, und sie öffnete eine neue.
    »Man bekommt Durst von den Heringen«, erklärte sie und reichte ihm die neue Büchse. Sie trug einen weißen Frottébademantel, unter dem geblümte Schlafanzughosen aus Flanell hervorsahen.
    »Wer hat dich hergeschickt?« fragte er. »Sollst du eine Art Bestechung sein?«
    Sie nahm dieselbe Stellung wie vorher ein, nur das Haar verbarg ihr Gesicht fast vollständig. Er bekam Lust, es anzufassen. Im gleichen Moment warf sie das Haar aus dem Gesicht und blickte ihn lachlustig an.
    »Ich bin von selbst darauf gekommen«, antwortete sie. Und obwohl er ihr nicht glaubte, war er froh, daß sie bei ihm saß. Das ließ das Dasein weniger ungemütlich erscheinen. Er litt nicht mehr so wie vorhin und wünschte, daß sie dableiben möge.
    »Ich heiße Rolf«, sagte er. »Wie heißt du?«
    »Margareta.« Sie leckte mit der Zungenspitze den Bierschaum von den Lippen und sah ihn an. Wenn er nicht böse aussah, war sein Gesicht überraschend weich. Um den Mund spielte die Ahnung eines Lächelns. Sie bekam so eine Lust, ihn zu küssen. Aber das gehörte sich wohl nicht, die Initiative zu ergreifen?
    Er streckte die Hand aus, berührte ihr Haar. Seine Lippen lächelten sie an. Er legte die Hand um ihren Nacken. Das war warm und schön. Sie schloß die Augen. Als sie wieder aufsah, begegnete sie dem Blick seiner blauen Augen und lächelte verwirrt.
    »Komm«, sagte er, »du sitzt unbequem.«
    Sie setzte sich neben ihn in die Koje. Seine behaarte Brust sah unter der Decke hervor, breit und gewölbt. Schlief er nackt? Sie errötete plötzlich. Natürlich, das mußte er ja. Seine Sachen konnten doch nicht trocken sein. Sie warf einen raschen Blick auf seinen Mund und bekam Herzklopfen.
    »Willst du mehr Bier haben?« fragte sie hastig.
    Er schmunzelte. »Nein. Willst du?«
    Es war nicht die geringste Ähnlichkeit zwischen dem Mann, der auf Deck der Aurora gestanden und geschrien hatte, und dem Mann hier, der sie mit einem zärtlichen Mund und lächelnden Augen ansah, vorhanden. Das Herzklopfen nahm zu. Was hatte er überhaupt gefragt? Ob sie noch Bier haben wollte?
    »Nein, danke«, murmelte sie.
    »Wozu sagst du nein?«
    »Zum Bier«, flüsterte sie.
    Er zog sie an sich.
    »Wen interessiert jetzt Bier«, murmelte er. Ihr Haar umfloß ihn, kitzelte ihn an den Schultern und an der Stirn. Es duftete unbeschreiblich frisch. Die Lippen sanken weich an seine und schmeckten gleichzeitig nach Bier und Honig. Voll himmlischer Süße umwehte ihn ihr Atem. Ihre Zungenspitze kam in ihn.
    »Ich will dich ansehen«, sagte er und zog sie zu sich in die Koje. Der Hals ragte weich und verlockend aus den Rosen des Schlafanzugkragens. Er mußte ihn küssen. Sie drückte wimmernd ihr Gesicht in das Kissen. Dann machte er den Gürtel des Bademantels auf und nahm ihn ihr ab. Seine Hand fuhr unter die Schlafanzugjacke und umschloß ihre runde, jugendlich feste Brust. Liebkosend berührte er die Brustwarze,
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