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Das Himmelbett

Das Himmelbett

Titel: Das Himmelbett
Autoren: Unknown
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sich an Margareta fest, biß sie in die Schulter, drückte ihre Brust. Die ganze Zeit fuhr sie fort, sich zu bewegen, vor und zurück, vor und zurück, in immer schnellerem und schnellerem Tempo. Zum Schluß warf sie den Kopf zurück und schrie, schrie in das Blaue des Himmels, und das in ihr und um sie, und das plötzlich überhaupt nicht existierte. Die Entspannung, die darauf folgte, war so groß, daß sie in Tränen ausbrach. Sie lachte und weinte abwechselnd, das Gesicht in einem weichen Dunkel verborgen, welches sich mit der Zeit als Margaretas Haar entpuppte.
    Margareta hatte seine Hand ergriffen und an ihren Schoß geführt. Leicht und rhythmisch bewegte er ihre Klitoris. Sie spürte Gunillas Zähne in der Schulter, spürte die weichen Mädchenfinger ihre Brust drücken. All das floß für sie zusammen, die Wollust in ihrem Schoß, Gunillas Liebkosungen, Rolfs Gesicht, gleichsam verwischt, mit starren, geweiteten Pupillen, die schauten, ohne zu sehen.
    »Ich liebe euch«, rief sie. »Rolf... Gunilla... ich liebe euch!«
    Nach geraumer Zeit merkte Margareta, daß sie unbequem lag. Sie war auf eine Baumwurzel geraten. Trunken sah sie sich um. Sie lagen in den wunderlichsten Stellungen da, gleichsam übereinandergetürmt. Sie mußte lachen. »Worüber lachst du?« murmelte Rolf. Er hatte nicht einmal die Kraft, seine Augen zu öffnen. Er hörte das Schwirren einer Libelle. Jetzt schlafe ich ein, dachte er. Schlafen... schlafen.
    Margareta setzte sich auf. Gunilla lag auf dem Bauch und schlief, die Wange in das grüne Gras gelegt. Ihr Rücken war naß von Schweiß und glänzte im Sonnenschein. Sie strich über den Flaum der Wirbelsäule, mußte von neuem lachen.
    »Was ist los?« fragte Gunilla träge.
    »Nichts«, antwortete Margareta und kuschelte sich in Rolfs Arm zurecht. »Genau genommen gar nichts.«

    Das Mittagessen war tatsächlich noch besser als der Lunch. Katarina hatte praktisch den ganzen Kühlschrank der Aurora leergemacht. Es gab falsches Filet Oskar, das viel zu schnell in ihren hungrigen Mägen verschwand. Sie schaute in Rolfs sonnengebräuntes Gesicht. Von Eisigkeit war keine Spur mehr zu finden. Gunilla und Margareta saßen an seiner Seite und stopften ihm buchstäblich das Essen in den Mund. Er betrachtete sie mit einem Ausdruck, den man als Wohlbefinden deuten konnte.
    »Rolf und wir trinken Kaffee auf Deck«, sagte Gunilla und machte ein besonderes Kaffeebrett zurecht. Das Trio schritt die Kajütentreppe hinauf. In der Tür drehte sich Margareta um.
    »Rolf und wir werden heute nacht zu dritt im Mannschaftsraum schlafen«, gab sie bekannt. Barbro blies geräuschvoll die Backen auf.
    »Rolf und wir«, äffte sie nach. »Das ist vermutlich das einzige, was wir ab jetzt zu hören bekommen.«
    Katarina goß ihnen Kaffee in die Töpfe.
    »Wenn ich dafür nicht verklagt werde, beschwere ich mich nicht«, sagte sie kurz.
    Barbros Geduld war am Ende.
    »Ich bin das müde«, schrie sie. »Wir werden hier in Trangskärsvigen festsitzen, bis er mit uns allen geschlafen hat.«
    »Bitte sehr«, meinte Gudrun. »Ja, ja«, setzte sie hinzu, als sie Ullabritts Blick sah, »ich will Kalle nicht betrügen, aber gib zu, daß er charmant ist.«
    »Charmant«, protestierte Lena. »Was ist das für ein Wort. Ich will Max heißen, wenn ich nicht hinaufgehe und ihn zeichne. So ein Modell darf man sich nicht entgehen lassen.«
    »Jetzt sind nur noch vier übrig«, stellte Ullabritt fest, als Lena mit Zeichenblock und Feder nach oben verschwunden war. Die Kajüte erschien ihr plötzlich leer wie eine Kirche.
    »Unsinn«, protestierte Katarina. »Sie ist nur hinaufgegangen, um ihn zu zeichnen.«
    »Typisches Einleitungsmanöver«, murrte Barbro.
    Ullabrit fühlte Düsternis in sich aufsteigen. Sie selbst sah sich als sehr frei an — im Vergleich zu ihren Eltern jedenfalls. Sie hatte auch Liebhaber gehabt. Immerhin einen. Aber das hier fing an, Sodom und Gomorrha zu werden.
    »Wir legen den Daumen drauf, daß wir uns nie mit ihm einlassen«, schlug sie feierlich vor. Sie hielt einen stumpfen Mädchendaumen hoch. »Was auch kommen mag, wir werden nicht fallen.«
    Ihr Ernst steckte Barbro an.
    »Daumen drauf«, sagte sie und klang ebenso feierlich wie Ullabritt.
    Katarina zuckte die Achseln.
    »Wenn es euch freut... dann eben Daumen drauf.«
    Gudrun betrachtete mitleidig ihren Daumen, ehe sie ihn zu den anderen hielt. »Kalle zuliebe«, sagte sie widerwillig. Sie sah beinah so finster aus wie Ullabritt. Dann hellte
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