Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Herz einer Frau

Das Herz einer Frau

Titel: Das Herz einer Frau
Autoren: Christine Flynn
Vom Netzwerk:
Schultern und – als er sich aufrichtete – zu dem Gesicht, das ähnlich ausdruckslos war wie ihr eigenes.
    Erst als er ihr die Rose hinhielt, sah sie in seinen Augen so etwas wie Unsicherheit.
    Blinzelnd starrte sie auf die blutrote Knospe und nahm sie, dann sah sie Matt an.
    „Warum bist du hier?“ fragte sie, als würde sie erst jetzt begreifen, dass er wirklich vor ihr stand.
    Matt holte innerlich Luft. Er war hier, weil er wollte, dass sie in sein Leben zurückkehrte. Weil die Leere, die sie darin hinterlassen hatte, unerträglich war.
    Weil er wissen wollte, ob sie das, was er für sie empfand, jemals würde erwidern können. „Ich wollte fragen, ob du Lust hast, mit mir essen zugehen?“
    „Essen?“
    „Du weißt schon. Ein wenig Nahrung. Ein wenig Konversation.“
    Erst jetzt spürte sie, wie angespannt er war.
    „Ich dachte mir, wenn du dich von mir zum Abendessen einladen lässt, bedeutet es, dass du noch mit mir sprichst. Dann könnte ich dir sagen, wie sehr ich dich vermisse. Und wie sehr ich mir wünsche, dass wir unser letztes Gespräch nie geführt hätten.“
    Er vermisste sie. Hoffnung flackerte in ihr auf. Aber noch wusste er nicht, was sie ihm zu sagen hatte. „Du willst dort weitermachen, wo wir aufgehört haben.“
    „Ja, ich hoffe, dass wir es können.“ Er senkte den Kopf, als sie zur Seite schaute.
    „Oder komme ich zu spät?“
    Ashley stellte die Rose in die Vase, und in der milden Brise stieg der Duft ihr in die Nase. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so zerrissen gefühlt. Oder so unsicher, wie sie ihm erklären konnte, dass auch sie wollte, was er wollte, es jedoch nicht konnte. „Es ist nicht so einfach.“
    „Okay“, sagte er und schob die Hände in die Taschen. „Ich nehme an, das habe ich verdient. Ich hätte nicht…“
    „Das ist es nicht“, unterbrach sie ihn. „Wir können nur nicht so weitermachen wie bisher, weil sich etwas geändert hat. Nein, es hat sich nicht geändert“, verbesserte sie sich, denn sie war auch in Gray Lake schon schwanger gewesen.
    „Aber ich wusste es noch nicht mit Sicherheit und wollte es dir erst sagen, wenn es feststeht.“
    Verwirrt kniff er die Augen zusammen. „Wovon redest du?“
    „Von der Nacht auf dem Segelboot“, begann sie, doch dann entschied sie sich, nicht länger zu warten. „Ich bin schwanger.“
    Soweit Matt sich erinnern konnte, war er in seinem Leben erst ein einziges Mal sprachlos gewesen – an dem Abend, an dem sie ihn sagte, dass sie Angst vor ihm hatte. Dieser Moment war das zweite Mal.
    Aber damals hatte er nicht gewusst, was er sagen sollte. Jetzt dagegen schoss ihm eine Frage nach der anderen durch den Kopf. Er konnte sich nur nicht entscheiden, welche er zuerst stellen sollte. Wie zu ihrem Schutz verschränkte Ashley die Arme vor der Brust und wandte sich ab, um ihm nicht zu zeigen, wie sehr sein Schweigen sie verletzte.
    Er stellte sich hinter sie und legte die Hände auf ihre Schultern. Die Berührung schien sie erstarren zu lassen, aber wichtig war nur, dass sie sie zuließ.
    Er musste daran denken, wie hart sie auf der SehelterBaustelle gearbeitet hatte.
    Wie sie sich in der Hitze überfordert hatte. Wie sie ohnmächtig geworden war…
    „Geht es dir und dem Baby gut?“
    Ihr Haar schimmerte im Sonnenlicht, als sie nickte. „Die Ärztin hat gesagt, dass alles in Ordnung ist.“
    „Wie weit ist…“
    „Drei Monate.“
    Er zögerte. „Wann wolltest du es mir erzählen?“
    „Sobald ich den Mut dazu aufbrachte.“ Sie atmete tief durch. Als sein Gesicht ausdruckslos geworden war und er sie nur stumm angestarrt hatte, war ihr fast das Herz stehen geblieben. Jetzt, da sie seine Hände auf ihren Schultern fühlte, schlug es wieder so schnell wie zuvor.
    „Das ist der Grund, aus dem wir nicht einfach weitermachen können“, sagte sie traurig. „Ich weiß, dein Leben gefällt dir so, wie es ist, Matt. Und ich weiß auch, dass du es nicht magst, wenn jemand Forderungen an dich stellt. Ich will nichts von dir verlangen…“
    „Hör auf.“
    „Was du nicht tun…“
    „Hör auf“, wiederholte er und drehte sie zu sich um. „Ich weiß, was ich gesagt habe.“ Auch er erinnerte sich an das Gespräch. Und daran, dass er jedes Wort ernst gemeint hatte. „Als ich endlich auf eigenen Beinen stand, wollte ich nie wieder Rechenschaft ablegen müssen. Ich war mit meinem Leben zufrieden. Aber seit ich dich zuletzt gesehen habe, ist alles anders geworden.“
    Er ließ die Hände zu ihren Wangen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher