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Das Herz des Wolfes (German Edition)

Das Herz des Wolfes (German Edition)

Titel: Das Herz des Wolfes (German Edition)
Autoren: Thea Harrison
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umherliefen. Gideon und sie hatten einen größeren Kühlschrank und ein größeres Tafelservice gekauft.
    »Ich weiß, was Sie gemeint haben«, sagte Bayne. »Sie haben Ihre Freundin ermordet aufgefunden, Ihren Gefährten entdeckt und einen Mörder gefasst, und das alles in nicht einmal achtzehn Stunden. Zu allem Überfluss war der Mörder jemand, den Sie kannten und dem Sie seit vielen Jahren vertrauten. Finden Sie nicht, Sie hatten das Recht auf einen kleinen Anfall?«
    Sie kicherte. »Naja, wenn Sie es so ausdrücken.« Dann wurde sie ernst. »Ich versuche mir immer noch einen Reim darauf zu machen, was Alex zum Schluss gesagt hat, aber ich schaffe es nicht. Ich glaube, er hat ausgerechnet die Bibel zitiert.«
    »Verschwenden Sie Ihre Energie nicht damit, sich einen Reim darauf machen zu wollen«, sagte Bayne. »Wenn Sie meine Ausdrucksweise entschuldigen, war der Typ ein beschissener Irrer. Sie würden nicht glauben, was wir im Keller seines Stadthauses gefunden haben. Schon bevor er vor sieben Jahren zum ersten Mal nach Jacksonville gefahren ist, hatte er Pläne für diese True-Colors-Selbsthilfegruppe gemacht. Er besaß Bücher und Notizen über alle großen Religionen und hatte Gebete an Wände und Decke geschrieben. Alle möglichen Zahlen hatte er so lange addiert und subtrahiert, bis herauskam, dass der Papst der verfluchte Antichrist ist. Er war völlig in einer messianischen Wahnvorstellung aufgegangen und wollte die Erde neu mit Chamäleon-Wyr bevölkern, wenn er den Göttern das geopfert hatte, was er am meisten liebte – sein Volk. Er wollte so lange weitermorden, bis er eine Art göttliches Zeichen erhielt. Ich sag Ihnen – total bekloppt.«
    In diesem Keller hatten sie nicht nur Bücher und Notizen gefunden, sondern auch Stewart, seine Mutter Leigh und Jim Welch. Sie waren gefesselt und geknebelt gewesen, aber am Leben. Alex’ Wachposten hatten nur darauf geachtet, einen Mörder von seinem Haus fernzuhalten, nicht darauf, dass er selbst nicht herauskam. Und so war er ihnen durch die Hintertür entwischt, als er es auf Alice abgesehen hatte. Wäre er nicht so von Ritualen besessen gewesen, hätten Stewie und seine Familie nicht überlebt. So aber hatte er ihnen gesagt, dass er sie in den nächsten Tagen umbringen würde, nachdem er Alice geopfert haben würde. Leigh hatte Alice einige Tage später am Telefon erzählt, wie erstaunt Alex über ihre Verzweiflung gewesen sei. Er habe einfach nicht verstanden, warum sie sich der Ehre, die er ihnen zuteilwerden ließ, nicht bewusst waren.
    »Ich kann das alles kaum glauben«, flüsterte Alice. Zitternd rieb sie sich die nackten Arme. Alex war schon immer etwas verklemmt gewesen, ein bisschen zu zugeknöpft, aber niemand wäre je auf die Idee gekommen, er könnte nicht normal sein.
    »Verdammt«, sagte der Greif, der sie missmutig betrachtete. »Gideon erschießt mich. Ihr solltet euch heute Abend amüsieren, und jetzt bin ich daran schuld, dass du aussiehst, als hättest du ein Gespenst gesehen.«
    »Schon in Ordnung«, sagte sie. »Darüber zu reden, ist viel besser, als es ignorieren zu wollen. Es dauert einfach seine Zeit, das zu verarbeiten.«
    Über die Köpfe der Menge hinweg entdeckte sie Gideons hellblonde Haare. Er bahnte sich einen Weg zurück zu ihnen. Die Freude, die Alice empfand, als sie ihn näher kommen sah, war beinahe mehr, als ihr Körper fassen konnte.
    Auch Bayne hatte sich umgedreht und Gideon erblickt. Mit leiser Stimme sagte der Greif zu Alice: »Wir alle halten sehr viel von ihm. Er ist einer der besten Männer, die ich kenne.«
    Den Blick fest auf ihren Gefährten gerichtet, sagte Alice: »Er ist auch einer der besten Männer, die ich kenne.«
    Endlich war Gideon wieder bei ihnen. Er reichte ihr einen Teller, auf dem sich Delikatessen und Petit Fours stapelten. In der anderen Hand hielt er zwei Gläser Champagner. »Tschuldigung«, sagte er zu Bayne, als Alice ihm eines der Gläser abnahm. »Ich dachte, ich würde keine drei Gläser jonglieren können, ohne etwas fallen zu lassen.«
    »Schon okay«, sagte Bayne. »Champagner ist nicht so mein Ding.«
    Gideon gab Alice einen flüchtigen Kuss. »Worüber habt ihr zwei geredet, während ich weg war?«
    Der Greif und sie wechselten einen Blick. »Paarungen«, sagte sie. »Und wie schnell es einen treffen kann.«
    »Das muss in der Luft liegen«, sagte Gideon und zwinkerte ihr zu. »Im Moment schwirren verdammt viele Wyr-Paarungshormone durch die Gegend.«
    »Tja, ihr beide seht
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