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Das Herz des Wolfes (German Edition)

Das Herz des Wolfes (German Edition)

Titel: Das Herz des Wolfes (German Edition)
Autoren: Thea Harrison
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Sie zupfte an ihrem schmalen Kleid und hoffte inständig, dass es nicht zu schlicht aussah. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, beugte Gideon den Kopf zu ihr herab und flüsterte ihr ins Ohr: »Du bist die eleganteste und atemberaubendste Frau im ganzen Saal.«
    Sie drehte sich zu ihm um und lächelte ihn überrascht an. In seinen eisblauen Augen lag ein verstohlenes Lächeln, als er ihrem Blick begegnete. Mit dem edlen schwarzen Smoking und seiner Halbmaske, die zu ihrer passte, sah er so gefährlich sexy aus, dass sie kaum glauben konnte, dass er zu ihr gehörte. »Ich hoffe nur, meinem attraktiven Begleiter gerecht zu werden.«
    Ihr Begleiter. Ihr Gefährte. Vor Staunen darüber stockte ihr der Atem.
    Er zog an einer ihrer Korkenzieherlocken und ließ sie wieder los, um zu sehen, wie sie wieder zurücksprang. Das schien ihm nie langweilig zu werden, und sie brachte es nicht übers Herz, ihm zu sagen, wie unangenehm ihr das war. Er flüsterte: »Ich bin unglaublich stolz, dein Gefährte zu sein.«
    Die Menge verschwand, und es gab nur noch sie beide. Mit den Fingerspitzen berührte sie seinen Mundwinkel und flüsterte zurück: »Gleichfalls.«
    Dann waren sie plötzlich nicht mehr allein, ein muskulöser, braun gebrannter Riese von einem Mann hatte sich zu ihnen gesellt. Es war Bayne, Gideons Chef. Während sie und Gideon sich umdrehten, um den Neuankömmling zu begrüßen, holte Alice tief Luft, um sich auf die Wirkung seiner Gegenwart gefasst zu machen. Wie alle unsterblichen Wyr strahlte Bayne eine gewaltige Energie aus. Er trug keine Maske, hatte seine Krawatte bereits abgelegt und das Smoking-Hemd am Hals aufgeknöpft.
    Er sagte zu Gideon: »Was zum Teufel ist nur los mit dir, Sohn? Na los, besorg deiner Gefährtin ein Glas Champagner und ein paar von diesen abgefahrenen Häppchen, bevor sie weg sind.«
    Gideon sah ihr in die Augen. Er lächelte. »Bin gleich wieder da.«
    »Danke«, sagte sie.
    »Ist mir ein Vergnügen, meine Süße.«
    Als er sich an Bayne wandte, sagte der: »Du solltest dich beeilen, die Prozession geht gleich los. Ich bleibe so lange bei ihr.«
    Beide sahen Gideon nach, als er sich einen Weg durch die Menge bahnte, um zu den Erfrischungen zu gelangen. Dann wandte sich Bayne an Alice. »Schön, Sie zu sehen, Alice. Ich bin froh, dass Sie beide beschlossen haben, die Karten zu nutzen. Wie geht es Ihnen?«
    Bayne hatte Gideon die Karten gegeben? »Das war ein wundervolles Geschenk«, sagte sie. »Mir geht es viel besser, danke.«
    Zu behaupten, sie sei bei ihrer ersten Begegnung mit dem Greifen nicht gerade in bester Verfassung gewesen, wäre eine ziemliche Untertreibung. Beim Anblick des am Boden liegenden Alex und des Messers hatte sie sich noch zusammenreißen können. Nachdem Gideon sie eine Weile so fest an sich gedrückt hatte, dass sie blaue Flecken davontragen sollte, hatte er Alex’ Gesicht und Schultern mit seinem Badehandtuch zugedeckt, sich angezogen und ein paar Telefonate geführt. Alice hatte sich auf eine Ecke ihrer Couch gesetzt, und als Bayne kurz darauf eintraf, beide befragte und die Abholung des Leichnams überwachte, war sie ruhig und gefasst geblieben. Dann war ihr Blick auf die tiefrote Blutlache gefallen, die vor ihrer Wohnungstür in den Teppich gesickert war, und sie war völlig zusammengebrochen.
    Mit angespanntem Gesicht hatte Gideon sie auf den Arm genommen und aus dem Zimmer getragen. Sie wusste nicht, wer sich darum gekümmert hatte, aber trotz des Schneesturms und obwohl es der Sonntag vor einem großen Feiertag war, hatte sie innerhalb einer Stunde einen neuen Teppich gehabt.
    Jetzt färbten sich ihre Wangen dunkel, als sie daran zurückdachte. Zu dem Wächter, der neben ihr aufragte, sagte sie: »Es tut mir leid, wie unsere erste Begegnung verlaufen ist.«
    »Mir auch«, sagte Bayne. Er sah zu ihr herab, und in seinen schroffen Zügen lag Bedauern. »Ich wünschte, wir hätten diesen Wichser schnappen können, bevor er Sie erwischt hat.«
    Sie warf ihm einen Seitenblick zu. »Das habe ich nicht gemeint.«
    Der Greif stand lässig da, die Hände in die Hüften gestützt. Unter seiner offen stehenden Jacke waren die beiden Pistolenholster zu sehen. Seit Gideon in der vergangenen Woche bei ihr eingezogen war, kamen oft Freunde von ihm aus dem WDG und der Armee zu Besuch, in deren beiläufigem Verhalten die Hoffnung auf eine warme Mahlzeit zu lesen war. Dadurch gewöhnte sich Alice allmählich an den Anblick großer, muskulöser Leute, die bewaffnet
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