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Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)
Autoren: Janet Chapman
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Grey für sie hergerichtet hatte.
    Er hatte für ihre Brüder noch drei weitere Zelte aufgebaut, doch das war alles gewesen. Sie hatte ihn gefragt, wo die anderen Zelte für ihn und seine Männer waren, doch Grey hatte nur gelacht. Er erklärte, sie hätten in ihrem Leben noch nie in einem Zelt geschlafen, nicht einmal im Regen. Gott gebe ihnen allen Schutz, den sie brauchten. Warum also sollten sie sich in einer so schönen Nacht mit Tuch umgeben?
    Sie hatte wenigstens für Michael ein Zelt gewollt, weil er doch Robbie hatte. Grey hatte entsetzt geschnaubt und sie gefragt, ob sie mit dem Mann Frieden machen oder ihn beleidigen wolle. Robbie war ein Schotte, und ganz und gar der Sohn eines Kriegers. Das Baby würde in den Armen seines Vaters für die Nacht warm und gut aufgehoben sein.
    Grace kroch in ihren Schlafsack und machte sich nicht
einmal die Mühe, sich auszuziehen. Sie hatte herausgefunden, dass sie alle Krieger waren. Ian war dafür ihre wichtigste Informationsquelle gewesen. Während sie zusammen gearbeitet hatten, waren ihr immer wieder Fragen zum Leben vor achthundert Jahren eingefallen, die sie ihm vorsichtig stellte. Ian hatte ihr nach anfänglichem Zögern bereitwillig von der Familie erzählt, die er verloren hatte, und von den Pflichten, die Männer in jener harten, aber wunderbaren Zeit gehabt hatten.
    Er hatte ihr auch von Greys Pflichten erzählt und was es bedeutete, ein Laird zu sein. Er erklärte ihr ebenso, dass der Diebstahl von Nachbars Vieh – er hatte es einfach nur ›Klauen‹ genannt – eher ein Sport als eine kriegerische Handlung war. Richtige Kriege ereigneten sich selten zwischen den Clans, aber Streitigkeiten über Land und Bodenschätze oder Beleidigungen waren öfters vorgekommen.
    Er erzählte ihr, dass Frauen vor achthundert Jahren Besitztum gewesen waren und von Männern geleitet werden mussten. Er hatte schnell hinzugefügt – und sein Gesicht war dabei dunkelrot geworden –, dass er es jetzt besser wusste, dass Frauen gleichwertige Lebenspartnerinnen waren und in der Lage, für sich selbst zu denken.
    »Schläfst du, Mädel?«, ertönte leise Greys Stimme von außerhalb des Zelts, und es klang so, als wäre er keine zwanzig Zentimeter von ihrem Kopf entfernt.
    »Nein.« Sie lächelte zum Haltestab des Zelts hinauf. »Sind alle schlafen gegangen?«
    »Ja. Deine Brüder haben genug Bier getrunken, und ihre Betten schienen ihnen reizvoller als ein guter Kampf.«
    »Und du? Warum legst du dich nicht hin?«
    »Habe ich doch.«
    »Draußen vor meinem Zelt?«
    »Kaum einen halben Meter von dir entfernt, Mädel. Macht dir das etwas aus?«
    Eigentlich schon, aber nicht so, wie er meinte. Sie rollte sich zur Seite, so dass sie das Gefühl hatte, trotz des zwischen ihnen gespannten Stoffes direkt neben ihm zu liegen. »Danke, dass Michael heute Abend auch kommen durfte.«
    »Ach, Grace, du solltest dich nie für etwas bedanken, wenn es nicht nötig ist. MacBain ist nicht hier, weil ich dir einen Gefallen tun wollte. Er kam, weil er und Robbie hierher gehören. Es war seine Frau, von der wir uns alle am Morgen verabschieden werden. Das Recht kann ihm keiner von uns absprechen.«
    Grace zippte den Reißverschluss des Zelts auf und schob ihren Kopf hindurch, damit sie die Sterne sehen konnte.
    »Das wird dir zu kalt«, sagte er und versuchte, sie wieder hineinzuschieben.
    »Hast du nicht Hitze genug für uns beide?« Sie lächelte ihn an. »Ich kann mich gut erinnern, dass du mich in der Vergangenheit schon einmal von deiner Wärme überzeugt hast.«
    Er hörte auf zu schieben und half ihr stattdessen, nach draußen zu krabbeln, bis sie schließlich neben ihm lag. Sie schmiegte sich an ihn wie ein Löffelchen, nahm seinen Arm und legte ihn um ihre Taille, so dass sie ganz von seiner Wärme umgeben war.
    »Wegen der Sache mit dem Hintern ersohlen«, begann sie, weil sie diese Sache jetzt zwischen ihnen ein für alle Mal klären wollte. In ein paar Stunden sollte sie ihm das Jawort geben, und wenn dieses Gespräch nicht so verlief, wie sie es wollte, würde sie womöglich lieber Nein sagen.
    Er knabberte mit den Lippen an ihrem Ohr. »Was ist damit, Mädel?«, fragte er, und ein Schauder lief ihr über den Rücken und breitete sich in der Mitte ihres Bauches aus.
    Grace verlor den Faden.
    »Was ist denn nun damit?«, wiederholte er und zog sie enger an sich.
    »Hast du wirklich schon einmal einer Frau den Hintern verhauen?« , fragte sie und versuchte, ein wenig von ihm
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