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Das Haus Am Potomac

Das Haus Am Potomac

Titel: Das Haus Am Potomac
Autoren: Mary Higgins Clark
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sahen sich die
Pressekonferenz im Fernsehen an. »Ich möchte mal
wissen, ob Abigail sich das jetzt ansieht«, sagte Pat.
»Ich vermute, ja.«
»Sie hätte nie Tobys besonderer Hilfe bedurft. Sie hätte
es allein schaffen können.«
»Das stimmt. Und das ist das Betrüblichste an allem.«
»Was wird aus ihr werden?«
»Sie wird Washington verlassen. Aber denk nicht, sie
wäre erledigt. Abigail ist zäh. Sie wird sich wieder nach
oben arbeiten. Und diesmal ohne diesen Unhold im
Hintergrund.«
»Sie hat so viel Gutes getan«, meinte Pat traurig. »Sie
war in so vielerlei Hinsicht genau so, wie ich gedacht
hatte.«
Sie hörten sich Claire Lawrences Erklärung, daß sie das
Amt annehme, an. Dann half Sam Pat aufzustehen. »Mit
deinen versengten Augenbrauen und Wimpern siehst du
unglaublich erstaunt aus.« Er nahm ihr Gesicht in seine
Hände. »Ist es gut, wieder aus dem Krankenhaus zu sein?«
»Und wie!«
Es hätte nicht viel gefehlt, und er hätte sie für immer
verloren. Jetzt blickte sie voller Vertrauen, aber besorgt zu
ihm auf.
»Und was wird mit Eleanor?« fragte sie. »Du hast bisher
nichts gesagt, und ich habe mich nicht getraut, dich zu
fragen.«
»Das war nicht meine Absicht, es dir nicht zu sagen.
Abigails neue, geänderte Aussage, zusammen mit allem
anderen, was wir gegen Toby vorliegen haben, wird
Eleanor entlasten. – Und du? Jetzt, nachdem du die
Wahrheit kennst, wie sind da deine Empfindungen in
bezug auf deine Mutter und deinen Vater?«
»Ich bin froh, daß nicht mein Vater geschossen hat.
Traurig um meine Mutter. Glücklich, daß keiner von
beiden mir in jener Nacht etwas angetan hat. Sie paßten
einfach nicht zusammen. Aber an vielem, was geschah,
war keiner von beiden schuld. Vielleicht fange ich an,
mehr Verständnis für die Menschen aufzubringen.
Wenigstens hoffe ich das.«
»Denk an eines. Wenn deine Eltern nicht
zusammengefunden hätten, gäbe es dich nicht, und ich
würde vielleicht für den Rest meines Lebens in einer
Wohnung zubringen, die eingerichtet ist wie … wie hast
du das noch ausgedrückt? Wie ein Motelfoyer?«
»So ähnlich.«
»Hast du dich beruflich entschieden?«
»Ich weiß nicht. Luther scheint es ernst damit zu sein,
daß er mich gerne hierbehalten würde. Ich glaube, die
Sendung ist, soweit das möglich war, gut angekommen. Er
hat mich gebeten, ich solle mir Gedanken über eine
Sendung über Claire Lawrence machen, und er meint, wir
könnten es sogar schaffen, die First Lady zu einer Folge
zu überreden. Das ist sehr verlockend. Er schwört, von
jetzt an sei ich allein für meine Projekte inhaltlich
verantwortlich. Und da es dich gibt, wird er bestimmt
nicht noch einmal versuchen, mir zu nahe zu treten.«
»Das möchte ich ihm auch raten!« Sam legte seinen Arm
um sie und entdeckte einen Anflug von Lächeln.
»Komm. Du siehst doch so gerne aufs Wasser.« Sie
gingen ans Fenster und blickten hinaus. Es war eine
wolkenverhangene Nacht, aber der Potomac glitzerte im
Licht vom Kennedy Center.
»Ich glaube, noch nie habe ich so gelitten, wie in dem
Moment, als ich dies Haus brennen sah und wußte, daß du
darin warst«, sagte er. Er drückte sie mit dem Arm noch
fester an sich. »Ich darf dich nicht verlieren, Pat, nicht
jetzt, nie.« Er küßte sie. »Es ist mir ganz ernst damit, daß
wir nicht noch mehr Zeit verschwenden sollten. Würde es
dir passen, wenn wir nächste Woche nach Caneel Bay in
die Flitterwochen führen?«
»Spar dir das Geld. Ich würde viel lieber wieder nach
Cape Cod fahren.«
»Und ins Ebb Tide Motel gehen?«
»Erraten. Nur mit einem Unterschied.« Sie blickte zu
ihm auf und strahlte ihn an. »Diesmal fliegen wir im
selben Flugzeug zurück.«
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