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Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm

Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm

Titel: Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm
Autoren: Birgit Weber
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nicht mehr zutraute, längere Strecken allein mit den Kindern zu gehen.
    Der tägliche Gang auf den Spielplatz im Hof beziehungsweise zur Spielgruppe meiner Tochter im Ort, die Kreislauftropfen immer in der Hosentasche, waren das Äußerste, was ich mir zutraute. Unter dieser Situation hatte nicht nur ich zu leiden, auch meine Kinder und mein Mann waren völlig verunsichert. Keiner wusste, was los war, hatte ich bisher doch immer einwandfrei »funktioniert«.
Abgeschoben in die Psycho-Ecke
    Eines Tages, es muss so Mitte Mai gewesen sein, empfahl mir meine Nachbarin, doch eine Mutter-Kind-Kur zu beantragen. Die Idee fand ich ganz gut. Ich besorgte mir die Formulare und machte mich hoffnungsvoll auf den Weg zu meinem Arzt. Dieser schaute mich sehr erstaunt an und fragte mich, was er da hineinschreiben solle, ein niedriger Blutdruck allein wäre doch kein Grund für eine Kur. Er könne bei mir keinerlei Erkrankung feststellen, er habe eine allgemeine Blutuntersuchung (keine Untersuchung der Schilddrüsenwerte zu diesem Zeitpunkt) durchgeführt, EKG sei in Ordnung, die körperliche Untersuchung (Herz und Lunge abhören, Bauch abtasten) zeige keinen pathologischen Befund, und so schnell sterbe man nun auch wieder nicht.
    Nach einigem Hin und Her – ich traute mich wieder einmal nicht fordernd aufzutreten, kam wohl eher kleinlaut rüber – riet mir der Arzt, einen Psychotherapeuten aufzusuchen, da ich ja offensichtlich als Mutter zweier kleiner Kinder ziemlich überfordert sei. Da hatte ich meine Antwort, eine Lösung war das für mich nicht.
    Zur Abwechslung mal ein erhöhter Blutdruck
    Ich fuhr so aufgebracht und verzweifelt nach Hause, dass mir zum ersten Mal seit Wochen wohl wegen eines erhöhten Blutdruckes schwindlig und übel war. Auf meinem Antrag für die Mutter-Kind-Kur stand als Diagnose irgendwas von psychovegetativem Überforderungssyndrom mit erniedrigtem Blutdruck. Ich war erst mal zwei Tage damit beschäftigt, mich mit dem Gedanken auseinanderzusetzen, dass ich als Hypochonderin und Hysterikerin abgestempelt war. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, ließ ich den Antrag von meinem HNO-Arzt ausfüllen. Dieser hielt das für eine ganz gute Idee, da ich regelmäßig wegen verschiedener Erkrankungen bei ihm in Behandlung war. Letztendlich wurde der Antrag mit der Begründung abgelehnt, dass am Wohnort genügend Behandlungsmöglichkeiten bestünden.

    Keiner sah die Summe der Symptome
    Mir war unbegreiflich, wieso niemand meine Ängste in Verbindung mit Globusgefühl, Übelkeit, niedrigem Blutdruck, Gewichtsverlust, Engegefühl in der Brust, Herzrasen sowie Herzstolpern auch in Ruhe, ständigem Schwindel und Neigung zu Ohnmachtsanfällen irgendeinem Leiden zuordnen konnte. So langsam zweifelte ich selbst an meinem Verstand. Dabei ist es gar nicht so schwer, einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Symptomen herzustellen und dann noch die Verbindung zu Hashimoto zu sehen, wenn man es ganzheitlich betrachtet und ernst nimmt.

    Hoffnungsschimmer Naturheilkunde
    Beschränken Sie sich nicht nur auf die Schulmedizin, nutzen Sie auch die Möglichkeiten, die Ihnen die Naturheilkunde bietet. Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen nur empfehlen, beide Richtungen zu kombinieren. Sie werden sich schon bald viel besser fühlen.
Ein Strohhalm
    Endlich gab ich dem Drängen meines Mannes nach und machte einen Termin bei einem Heilpraktiker, der uns empfohlen worden war. Mein Mann war bei diesem Therapeuten bereits in Behandlung gewesen und sehr zufrieden mit seiner Vorgehensweise.
    Nach wie vor sträubte sich etwas in meiner schulmedizinischen Grundüberzeugung, denn in der langjährigen Tätigkeit in den verschiedensten Arztpraxen hatte ich so einige negative Erfahrungen im Hinblick auf das Heilpraktikerwesen gemacht. Doch letztendlich half mir die Schulmedizin im Moment rein gar nicht weiter und konnte auch keinen effizienten Therapievorschlag machen. So beschloss ich, offen für Neues zu sein und mich auf eine naturheilkundliche Behandlung einzulassen.
    Was bisher für mich unvorstellbar gewesen war, sollte mein komplettes Leben verändern. Bis heute würde mich interessieren, welche Gedanken sich unser Heilpraktiker machte, als er mir zum ersten Mal begegnete, hatte mein Mann ihm doch schon öfter von meiner Situation und meiner äußerst skeptischen Haltung berichtet. Als ich bei ihm war, war ich so verzweifelt, ich hätte vom Fleck weg alles geschluckt ohne zu fragen, wenn es nur etwas helfen, irgendeines der
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