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Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm

Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm

Titel: Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm
Autoren: Birgit Weber
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Hashimoto sein können, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

    Hashimoto kündigt sich an
    Vorboten für Hashimoto gibt es zahlreiche. Leider werden sie häufig als aufeinanderfolgende Einzelerkrankungen und nur selten im Zusammenhang gesehen. Auch ich hatte lange Zeit mit vielen verschiedenen Symptomen zu kämpfen.
Die Lage spitzt sich zu
    Dezember 2003. Im Kindergarten meines Sohnes grassierten die Windpocken. Meinen Fünfjährigen hatte es richtig erwischt. Er hatte die Pusteln überall, in der Nase, den Ohren, an den unmöglichsten Stellen. Der Ausschlag war so großflächig, dass ich die verschriebene Lösung mit einem Schwamm auftrug. Immer dann, wenn der große Bruder weinte, fing die Zweijährige ebenfalls an zu weinen. Ich war gestresst, hatte die Lage aber noch im Griff.
    Eine Woche darauf, mein Sohn hatte das Schlimmste überstanden, klagte mein Mann über ein komisches Gefühl insgesamt und bekam Fieber. Er fühlte sich so schlecht, dass er sich ins Bett legen musste. Am nächsten Tag waren die ersten roten Pünktchen auf seinem Rücken zu sehen. Zum gleichen Zeitpunkt bekam unsere Tochter Fieber und ebenfalls Ausschlag. Nun war es passiert, der Totalausfall aller Familienmitglieder außer mir! Mein Sohn durfte noch nicht wieder in den Kindergarten, meine Kleine konnte ich nicht bei ihrem Papa zum Aufpassen lassen, der Papa konnte genausowenig mit seiner Tochter allein bleiben. In die Arztpraxis durften alle drei nicht hinein. Das war eine unglaubliche Herausforderung, dazu kam die Sorge um meinen Mann, dem es schlechter und schlechter ging. Einmal täglich kam der Arzt vorbei, um nach ihm zu sehen. Der Rat des Doktors war, die Windpocken abwartend und achtsam zu überstehen. Ende Januar ging es dann langsam wieder aufwärts.

    Mein Körper wehrte sich bereits
    Auch in meinem Fall wurde von den verschiedenen Erkrankungen keine Verbindung zu Hashimoto hergestellt. Den inzwischen jährlichen Kehlkopfentzündungen, Seitenstranganginen sowie dem vorübergehenden Engegefühl in der Brust, verbunden mit Herzstolpern nach vermehrter körperlicher Anstrengung, schenkte ich zu diesem Zeitpunkt noch keine große Beachtung. Ist eben Stress, dachte ich. Der Aha-Effekt kam erst viel, viel später. Mein Körper war mit der Aufmerksamkeit, die er forderte, allerdings um einiges früher dran.

    Meine Verlustängste werden riesengroß
    Die Verlustangst, die ich in diesen Wochen der Krankheit meiner Familie mit mir herumtrug und aushalten musste, war allerdings unbeschreiblich. Streckenweise hatte ich wirklich richtige Angst, mich würden jetzt gleich alle verlassen.
    Wir waren gerade auf dem Weg der Erholung, jeder in dem für ihn nötigen Bereich, als ein Ereignis mich komplett aus der Bahn warf. Gute Freunde von uns, die ich schon sehr lange kannte, traf das Schicksal besonders hart. In einem schweren Sturm kam bei einem tragischen Verkehrsunfall unser lieber Freund auf dem Nachhauseweg ums Leben. Wir waren von den Einzelheiten und der Tragik dieses Unfalls völlig geschockt. Ich versuchte meiner Freundin zur Seite zu stehen, fühlte gleichzeitig ihren Schmerz und kämpfte dabei mit meiner eigenen Trauer, die mich tief ergriffen hatte. Meine Kinder fragten immer wieder nach dem Papa von ihren Freunden. Während der einfühlsamen, schwierigen Erklärungsversuche kullerten bei uns allen ständig die Tränen.
    Diese Verkettung von vielen verschiedenen Geschehnissen führte zu meinem gesundheitlichen Zusammenbruch.

    Ständig in Sorge um die anderen
    Angst, Sorge, Trauer und Stress bringen das gesamte Körpersystem durcheinander. Das war bei mir nicht anders. Auf mein eigenes Wohlergehen achtete ich kaum. Eins habe ich dabei natürlich nicht bedacht: Der Körper holt sich, was er braucht.

Mein Körper zieht die Notbremse
    Anfänglich empfand ich mich überhaupt nicht als geschwächt, ich ging meinem Alltag nach, ebenso wie vor dieser ereignisreichen Zeit. Natürlich war ich müde und froh, wenn ich mich hinsetzen konnte und nicht mehr großartig aus dem Haus musste. Mein täglicher Gang, morgens zu Fuß mit Töchterchen im Buggy meinen Sohn in den Kindergarten zu bringen, dauerte hin und zurück ungefähr eine Stunde. Nachdem ich mit der Kleinen gespielt, aufgeräumt und gekocht hatte, machte ich mich wieder auf den Weg, meinen Sohn abzuholen. Ich hatte somit täglich Bewegung an der frischen Luft und, so sagte ich mir, genügend Grund, abgeschlagen und dadurch auch genervt zu sein.
    Alles wird schwarz
    An einem
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