Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2

Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2

Titel: Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2
Autoren: Ravensburger
Vom Netzwerk:
stutzte Jago. „Auf dem wir gerade gelandet sind?“ Ihm kam ein böser Verdacht.
    Kresse ging vor dem Haufen in die Hocke und fuhr mit der Hand über das rostige Metall. „Ah, hier vorn ist das Blitzzeichen.“
    „Was?!“ Phil griff sich in die Haare. „Sag mir, dass das nicht wahr ist!“
    Jago war genauso entgeistert. „ Das soll der legendäre Tunnelblitz sein?“, fragte er kopfschüttelnd. „Diese Schrottlaube?“
    Das Ding sah aus wie ein monströser, zertretener Mistkäfer. Oben klafften drei Öffnungen. Sollten das etwa Sitze sein?
    Probehalber schwang sich Jago in die vorderste Öffnung. Überall blätterte Rost ab wie Herbstlaub. Jagos Fuß traf auf einen harten Gegenstand – ein Pedal? Er wollte es durchtreten, aber es bewegte sich höchstens einen Zehennagel weit.
    „Ist das Ding ein Scherzartikel?“, schimpfte er.
    Phil kletterte auf den zweiten Sitz und fand auch dort ein Pedal.
    Als die Jungen gleichzeitig auf die Pedale traten, schleppte sich der seltsame Blechhaufen unter asthmatischem Ächzen ein paar Zentimeter vorwärts.
    „Das ist eure Superkarre ?“, fragte Kresse.
    „Eher ein Superreinfall.“ Jago schnaubte wütend. „Für diesen Schrott haben wir Kopf und Kragen riskiert?“
    Phil schluckte. „Das ist einfach nicht fair.“
    „Wir sind auch wegen der Katzen hier“, erinnerte Kresse sie. „Gebt mir mal die Taschenlampe und den Keil!“
    Während die Jungen betroffen auf dem Schrotthaufen hockten, stiefelte sie vor den Wänden auf und ab.
    „Bingo! Ein Loch!“
    Im nächsten Moment drückte Kresse eine Tür in der Wand auf. Dahinter schimmerte Licht.
    Kresse spähte hinaus. „Hier geht’s in den Keller“, flüsterte sie. „Na kommt! Die Katzen brauchen uns!“
    „Ja, die brauchen uns …“, murmelte Jago deprimiert und raffte sich lustlos auf.
    Die Geheimtür führte in einen normalen Kellerflur mit einem Fenster am anderen Ende.
    Schlagartig wurde Jago bewusst, dass sie der Gräfin fast vor der Nase herumtanzten.
    Dafür hatten sie ganz schön Krach geschlagen. Aber niemand schien es gehört zu haben.
    Phil schob die Geheimtür zu und Kresse knipste die Taschenlampe aus. Für einen Moment hielten sie lauschend inne.
    „Die Luft ist rein“, wisperte Kresse und schlich voran. Zu beiden Seiten gingen Türen ab, die allesamt verschlossen waren.
    Auf Zehenspitzen pirschten sie weiter. Erst die letzte Tür ließ sich öffnen. Im Raum dahinter lagerten Einrichtungsstücke, darunter ein schwarzer Eberkopf und ein Standspiegel mit einem ausgestopften Uhu obendrauf.
    Eine Ecke aber war frei geräumt. Dort lag nur eine Schachtel Katzenfutter. Ohne zu wissen warum, fröstelte Jago bei dem Anblick. Dann entdeckte er einen Kalender an der Wand.
    „Seht mal, die ersten elf Tage sind rot durchgestrichen! Und der zwölfte ist rot umrandet. Ein roter Kreis mit zwei … ähm … Katzenohren.“
    „Heute ist doch der Zwölfte“, sagte Phil. „Was hat das zu bedeuten?“
    Draußen hörten sie einen Motor anspringen.
    Kresse lief zu dem einzigen Fenster im Raum, einer schmalen Luke knapp unter der Decke. Sie starrte hinauf. Und verfiel von einer Sekunde auf die andere in Panik. „Sie fährt weg! Mit den Katzen!“
    Jago stürzte zu ihr. Durchs Fenster sah er zwei dunkelblaue Hosenbeine und einen schwarzen Mantelsaum. Die Gräfin und der Butler. Außerdem ein Käfig, der gerade hochgehoben wurde. Hinter den Gitterstäben tobte ein graues Fellknäuel.
    Der Butler wuchtete den Käfig in den Kofferraum einer schwarzen Limousine und knallte die Klappe zu.
    „Halt! Nein! Stopp!“, rief Kresse verzweifelt. Sie sprang hoch, doch das Kellerfenster war weit über ihren Köpfen. Keine Chance heranzukommen.
    Die Gräfin und der Butler verschwanden aus dem Blickfeld. Eine Autotür schlug zu. Der Motor heulte auf, als hätte jemand das Gaspedal voll durchgetreten. Dann brauste der Wagen davon.
    „Oh nein!“, stöhnte Kresse. „Wir sind zu spät!“

Der ausgestopfte Uhu auf dem Spiegel starrte anklagend auf Kresse herab.
    Kein Wunder, dass die Gräfin ihn aussortiert hatte. Eins seiner Ohren war ausgefranst wie ein alter Pinsel. Das andere Ohr fehlte ganz. Das Gefieder sah zerzaust aus und der Schnabel war in der Mitte gebrochen. Ein Bild des Jammers.
    Genauso fühlte sich Kresse. „Sie sind weg“, sagte sie hilflos und ließ sich in einen Sessel plumpsen. Aus dem zerschlissenen Überzug puffte Staub. Kresse nieste und schniefte.
    Die Gräfin war mit den Wildkatzen entwischt. Um ihnen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher