Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2

Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2

Titel: Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2
Autoren: Ravensburger
Vom Netzwerk:
die Wildkatzen schien ihr Mut einzuflößen.
    Nicht so Phil. Als Jago den Kopf wandte, sah er seinen Freund zitternd wie Espenlaub vor der Öffnung stehen.
    „W-wisst ihr, i-ich hab Pla-Platzangst“, stammelte Phil.
    „Dann warte auf uns“, schlug Kresse vor.
    „A-allein? Ohne Ta-Taschenlampe?“ Diese finstere Aussicht gab Phil anscheinend den nötigen Schubs. „N-na gut. Aber auf eure Ve-Verantwortung. Wenn das mal keine F-F-Falle ist …“

Sie krochen immer weiter in das Mauerwerk hinein. Nach einer Weile wurde der Schacht abschüssig.
    „Nanu“, wunderte sich Jago. „Wieso geht es nach unten?“
    „Nach u-unten?“, fragte Phil ängstlich.
    Im nächsten Moment ertönte irgendwo hinter ihnen ein schleifendes Geräusch, gefolgt von einem dumpfen BUM ! Phil keuchte panisch.
    „Was war das?“, fragte Kresse. „Alles okay bei dir?“
    „Nein!“, sagte Phil mit erstickter Stimme. „Hinter mir ist eine Klappe runtergekracht! Sie hat mich fast in zwei Stücke geschnitten!“
    Betretenes Schweigen, in das sich ein unheimliches Geräusch schlich. Oder bildete sich Jago das leise Ticken nur ein? Es klang wie von einer großen Uhr.
    Kresse bemerkte es auch: „Was tickt denn da? Jago, ist das dein Smartphone?“
    „Nee. Das kommt aus der Mauer …“
    Ticktack .
    „Wie in diesem Computerspiel!“, fiel Jago ein. „ Das Ticken des Todes . Da war’s ein Countdown …“
    Phil begann zu schnaufen wie ein Walross.
    Jago versuchte, einen kühlen Kopf zu bewahren. Aber auch sein Herz zog sich unwillkürlich zusammen. Wenn es wirklich ein tödlicher Countdown war, der beim Betreten des Geheimwegs automatisch ausgelöst wurde …
    In Ticken des Todes hatten sich dann die Wände aufeinander zubewegt und den Helden auf Kartoffelchips-Format gepresst.
    Ticktack .
    „Ich will hier raus!“, wimmerte Phil.
    „Geniale Idee!“, antwortete Jago fröhlicher, als ihm zumute war. „Kommt, Tempo!“
    Bald wurde der Schacht eben. Wenigstens ging es nicht länger abwärts.
    Kresse stieß gegen Jagos Turnschuh. „Autsch! Warum stoppst du?“
    „Hier sind zwei Wege! Wir können nach links oder rechts. Was soll das?“
    Phil hatte sofort eine Erklärung: „Ist doch logisch! Das ist ein Labyrinth im Labyrinth. Von Meister Coronius gebaut, damit niemand von unten in sein Haus eindringen konnte.“
    Jago spürte Schweißperlen auf der Stirn und wischte sich mit dem Ärmel über das erhitzte Gesicht.
    Ticktack .
    „Wo lang?“, fragte er. „Links oder rechts?“
    Als keine Antwort kam, seufzte er. „Okay, ene, mene, muh, und raus bist du  – also rechts!“
    Nach wenigen Metern erreichten sie die nächste Gabelung. Diesmal mit drei Schächten.
    Jago kroch geradeaus, ohne auch nur den blassesten Schimmer zu haben, ob dieser Weg sie weiterbrachte.
    Ticktack .
    „Hier ist Schluss – eine Sackgasse! Himmel, Arsch und Zwirn!“, schimpfte Jago. Er wurde das Gefühl nicht los, dass die Luft um ihn herum immer dünner wurde.
    „Ich kann mich nicht umdrehen“, quiekte Phil. „Es ist zu eng.“
    „Dann kriecht rückwärts“, erwiderte Jago ungehalten. „Bis zur letzten Kreuzung. Nun macht schon!“
    Ticktack, ticktack …
    War das Einbildung oder tickte die Uhr jetzt schneller?
    „Pass auf, Jago, du trittst mich ständig!“, beschwerte sich Kresse. „Phil ist nicht so schnell.“
    „Ich kann das nicht!“, japste Phil.
    „Behalt die Nerven, Mann“, sagte Jago, um ihn zu beruhigen. Aber auch er war kurz vorm Durchdrehen. Würden sie hier jemals wieder rauskommen?
    Endlich waren sie wieder bei der Kreuzung. Diesmal versuchten sie ihr Glück rechts.
    Es war keine Einbildung. Das Ticken beschleunigte sich! Ticktack-ticktack-ticktack , erklang es drohend. Was würde gleich passieren?
    Da fiel Jagos Blick auf einen hervorstehenden Stein, den er schon einmal gesehen hatte. Verdammt, hier waren wir bereits, dachte er panisch. Aber hatten sie sich das letzte Mal für rechts oder für links entschieden?
    Am liebsten hätte er auf die Wände eingeschlagen, so hilflos fühlte er sich. Die Kleidung klebte ihm schweißnass am Körper.
    Nicht aufgeben!, befahl er sich. Immer weiterkriechen!
    „Wir schaffen es nicht!“, sagte Phil mit tränenerstickter Stimme.
    „Halt den Rand!“, fuhr Kresse ihn an. Jago konnte hören, dass auch sie zitterte.
    Immer wieder trafen sie auf Kreuzungen, mal mit zwei, mal mit drei Abzweigungen. Manche Abschnitte waren so eng, dass sie fast stecken blieben.
    Jago wünschte, er hätte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher