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Das große GodmodeTrader-Handbuch: Die besten Strategien der Toptrader (German Edition)

Das große GodmodeTrader-Handbuch: Die besten Strategien der Toptrader (German Edition)

Titel: Das große GodmodeTrader-Handbuch: Die besten Strategien der Toptrader (German Edition)
Autoren: Unbekannt
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Ölindustrie wieder auf den Stand der 1970er-Jahre bringen. Es sind vor allem ökologische Bedenken, die im Rest der Welt die Förderung von Öl und Gas aus Schiefergestein bislang verhindern. Die Entwicklung der amerikanischen Ölproduktion ist jedoch ein gutes Beispiel für die Reagibilität des Angebots auf starke Veränderungen der Preise. Steigen sie stark an, sind Unternehmen – bestehende und neue – in der Lage, mit teilweise exorbitanten Gewinnaussichten Produktionsstätten zu erschließen. Bei einjährigen oder unterjährigen Rohstoffen wie dem Zucker, der in Form von Rüben und Zuckerrohr mehrmals im Jahr geerntet werden kann, erfolgt eine solche Angebotsreaktion sehr schnell. Neben diesen Rohstoffen gibt es noch die mehrjährigen Rohstoffe, wozu vor allem die Metalle, aber auch der Energiesektor in großen Teilen zählen. Wenn die Preise an den Börsen für Erze und raffinierte Metalle gut stehen, braucht es mehrere Jahre, normalerweise zwischen sechs bis zehn Jahren, bevor eine Mine erschlossen ist und in Produktion gehen kann. Es gibt also eine entsprechend lange zeitliche Verzögerung von der Preishausse bis zur tatsächlichen Angebotsreaktion. Eine Hausse vollzieht sich bei Rohstoffen immer in der gleichen Abfolge: Die Nachfrage steigt stark an oder das Angebot geht zurück und es kommt zu einer Mangelversorgung des Marktes. Der Preis steigt so lange, bis genügend Nachfrager dem Markt fern bleiben, etwa weil sie ein Substitut gefunden haben, das günstiger ist. Die Industriemetalle haussierten in den Jahren 2005 und 2006, Erdöl im Jahr 2008, die Getreidepreise vom Jahr 2006 bis 2008 und das Gold bis zum Jahr 2011. Der Preiseinbruch des Jahres 2008 im Zuge der Finanzkrise erstreckte sich auf alle Rohstoffe – mit Ausnahme des Goldes, das nach einem ersten Abverkauf weiter haussierte. Im Jahr 2013 sind viele Rohstoffe auf dem Niveau ihrer Produktionskosten angelangt – bei einigen, wie dem Gold, gibt es aus charttechnischer Sicht Brüche von langfristigen Unterstützungsmarken. Das Angebot steigt und reagiert damit auf die Preise, die viele Jahre zuvor schon sehr stark angestiegen sind. Das Angebot steigt also und eine dynamische Entwicklung der Rohstoffnachfrage ist angesichts der eher trüben Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft eher nicht zu erwarten. Das ist bearish für den Rohstoffsektor. Der US-Dollar könnte haussieren und bis zum Ende des Jahrzehnts, getragen von einer steigenden amerikanischen Energieproduktion, einer Erholung am amerikanischen Häusermarkt und einem auslaufenden Programm zur geldpolitischen Lockerung, deutlich ansteigen. Da bis auf wenige Exoten fast alle Rohstoffe in US-Dollar gehandelt und fakturiert werden, ist das eine bearishe Entwicklung. Die US-Dollar-Schwäche seit dem Jahr 2001 war ein maßgeblicher Treiber für die Hausse bei den Rohstoffpreisen.
    Die große Rotation
    Die große Rotation ist in den USA, aber auch in Deutschland im Jahr 2013 ein großes Thema. Vereinfacht dargestellt geht es dabei um die Rotation von Kapital vom Anleihen-in den Aktienmarkt. Freilich ist das nicht ganz korrekt, denn es gibt zu jedem erdenklichen Zeitpunkt einen bestimmten Cash-, Anleihen-und Aktienstock, dessen relative Renditen sich an das jederzeit vorliegende Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage anpassen. Einzelne Anleger sind nicht dazu in der Lage, von einem in den anderen Markt umzuschichten, der aggregierte Markt ist dazu jedoch fähig. Die Tatsache, dass Anleger im Jahr 2013 stark in Anleihen investiert sind, spiegelt also vor allem das hohe Angebot an Anleihen wider. Tatsächlich wuchsen die Staatsschulden in den großen Wirtschaftszentren seit dem Jahr 2008 in der Summe um über 25 Billionen US-Dollar an. Der Aktienmarkt ist hingegen seit dem Platzen der Internetspekulationsblase im Jahr 2000 immer weiter geschrumpft. Das liegt daran, dass es weniger Börsengänge gab. Außerdem nutzten viele Unternehmen ihre wachsenden Barreserven, um Aktienrückkaufprogramme zu finanzieren. Die geldpolitischen Programme der amerikanischen Zentralbank zielen auf eine Neuausrichtung der Portfolios der Marktteilnehmer ab. Dies wird dadurch versucht, dass die Renditeerwartungen für sichere Staatsanleihen gedämpft werden, sodass Marktteilnehmer gezwungen sind, sich entlang der Risikokurve aufwärts zu bewegen, sprich, etwa in die relativ »knappen« Aktien zu investieren. Der dadurch erzeugte Wohlstandseffekt – so die Hoffnung – soll dann die Wirtschaft stimulieren. Die
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