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Das Grab in der Hölle

Das Grab in der Hölle

Titel: Das Grab in der Hölle
Autoren: Jason Dark
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offen.
    Aber was würde mich dort erwarten? Noch etwas Schlimmeres? Und gab es überhaupt eine Steigerung?
    Ich musste damit rechnen.
    Es sah in dieser Kammer wild aus. Das Kohlebecken war umgestürzt.
    Die glühenden Steine lagen auf dem Boden und kokelten dort weiter.
    Rauchfäden stiegen hoch zur Decke, wo sie sich teilten und auch zerfaserten.
    Ich war erschöpft, ausgelaugt, fertig. Der Kampf hatte mich schwer mitgenommen. Am liebsten hätte ich mich auf eine Pritsche gelegt und wäre eingeschlafen.
    Aber Ruhe gab es nicht. Ich musste, und ich würde weiterkämpfen.
    Solange ich nicht wusste, was es mit dem Grab in der Hölle auf sich hatte, konnte und würde ich keine Ruhe finden.
    Ein wenig wunderte ich mich darüber, dass sich Asmodina noch nicht gemeldet hatte. Sie schien sauer zu sein, dass ich es trotz ihrer gegenteiligen Prophezeiungen verstanden hatte, auch die dritte Kammer lebend hinter mich zu bringen.
    Trotz zahlreicher Gegner, trotz der schrecklichen Folterinstrumente war mir dies gelungen.
    Ich ging langsam vor. Das Kreuz hing offen vor meiner Brust, die Beretta hielt ich in der rechten Hand, und ich besaß noch den Stab, der eigentlich Suko gehörte und den er mir großzügig überlassen hatte.
    Konnte ich ihn einsetzen? Ich hoffte es. Denn dieser Stab, ein Erbe des großen Buddhas, besaß eine ungeheuere magische Kraft. Mit ihm konnte ich die Zeit für genau fünf Sekunden anhalten. Dann würden all meine Gegner erstarren, und ich konnte sie ausschalten.
    Buddha war ein Mann des Friedens gewesen und gegen alle Gewalt eingenommen. Deshalb konnte ich, wenn die Zeit angehalten war, die Menschen zwar bewusstlos schlagen, aber nicht töten. Tat ich es doch, dann würde die Kraft des Stabs aufgehoben werden, er verlor seine magischen Fähigkeiten. Das alles wusste ich, und ich musste mich darauf einrichten.
    Das Grab in der Hölle!
    Immer wieder kehrten meine Gedanken bis an diesen Punkt zurück. Wie würde es aussehen, wer würde darin liegen, für wen war es bestimmt?
    Noch ließ man mich warten. Asmodina hielt das Verlies verschlossen.
    Sie gab mir den Weg nicht frei, und sie meldete sich auch nicht. Hatte sie vielleicht Angst bekommen? Wollte sie dicht vor dem Ziel noch einen Rückzieher machen? Das war eigentlich nicht ihre Art. Bestimmt würde sie sich melden.
    Ich wartete. Wie viel Zeit verging, das wusste ich nicht, denn die Zeit ist ein relativer Begriff, sie war in diesen Dimensionen sowieso aufgehoben.
    Als ich einen Blick auf meine Uhr warf, stellte ich fest, dass sich die Zeiger nicht bewegten.
    Ich starrte auf die mir gegenüberliegende Wand, hatte mich inzwischen wieder erholt, und auch die Wunde an meiner Wade schmerzte nicht mehr so stark. Sicherlich hatte sich dort eine Kruste gebildet und den Stich verharscht.
    Dann passierte doch etwas. Die Wand vor mir geriet in Bewegung. Das geschah lautlos, und mir kam es vor, als würde sich ein Schleier über die Mauern schieben. Die Konturen verschwammen. Feste Materie löste sich einfach auf, magische Kräfte begannen ihr Spiel, und wenig später hatte ich den freien Durchblick.
    Freier Durchblick war nicht ganz richtig formuliert, denn ich schaute in ein Nebelfeld. Es waren gewaltige, wallende Schlieren, die sich vor meinen Augen ausbreiteten, auf und nieder tanzten und sich in dauernder Bewegung befanden, als würden sie von gewaltigen Quirlen aufgewühlt.
    Die offene Wand betrachtete ich als eine Einladung. Langsam schritt ich darauf zu.
    Mein Herz pochte überlaut. Ich war nervös, erregt, denn ich wusste nicht, was mich in dem Nebel erwartete. Lauerten dort weitere Monster, Geister, grausame Gestalten oder gab es nur das Grab in der Hölle?
    Gleich würde ich es erfahren.
    Ich brachte das Verlies hinter mich und betrat die alptraumhafte Geisterwelt, in der die Nebelschwaden wallten und alles verdeckten. Der Boden unter meinen Füßen zeigte eine graurote Farbe. Er war mit Steinen übersät, hart und karstig.
    Dann umwallte mich der Nebel..
    Er erinnerte mich an den Todesnebel, den Solo Morasso immer schickte, doch ich hatte keine Angst. Wenn dieser Nebel hier gefährlich sein sollte, besaß ich immer noch das Kreuz, das mich gegen seinen dämonischen Einfluss schützte.
    Als wäre ein Windstoß in die Nebelwolke hinein gefahren, so fächerte er plötzlich auseinander, wurde hochgetrieben, wieder zusammengeballt, erneut durcheinander gequirlt, und im nächsten Augenblick entstand eine Schneise. Ein Weg.
    Für mich?
    Ich blieb stehen und
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