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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules
Autoren: Andy McDermott
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einschließlich der fünf Leute aus der OZ. Von den zehn Vertretern der IBAK fehlten drei.
    Inzwischen waren die drei Männer zu den übrigen Angreifern gestoßen; die anderen Überlebenden hatten sie mit vorgehaltener Waffe vor sich hergetrieben. Wer immer diese Leute sein mochten, Hamilton war klar, dass sie völlig skrupellos waren; ein Seemann hatte protestiert, als man ihn in das Labor gestoßen hatte – er hatte sich nicht gewehrt, sondern nur geschrien –, worauf man ihm aus nächster Entfernung in die Brust geschossen hatte und er vor Hamiltons Augen jämmerlich krepiert war.
    Er hatte tatenlos zusehen müssen.
    Komosa schob das Kopfteil des Tauchanzugs zurück. Darunter kam ein glänzender, kahlrasierter Schädel mit einer Reihe von Piercings zum Vorschein, kleine silberne Zapfen, die sich von der einen Schläfe zur anderen zogen. Dann öffnete er den Reißverschluss und entblößte seine nackte Brust, die mit weiteren Piercings geschmückt war. Einen Moment lang bewunderte er sein Spiegelbild in einer Trennwand aus Glas, dann schritt er unter den nervösen Blicken der Gefangenen wortlos auf und ab, bis er mit strahlendem Lächeln vor Raynes stehen blieb.
    »Dr. Raynes«, sagte er, »wie ich Commander Hamilton bereits gesagt habe, verfolge ich nur ein einziges Ziel. Können Sie sich vorstellen, welches das ist?« Er hielt einen kleinen weißen Gegenstand hoch, den er aus einem wasserdichten Beutel genommen hatte.
    Raynes musterte den Gegenstand unsicher, als hätte man ihm eine Fangfrage gestellt. »Ist das … ein USB-Stick?«
    »Richtig.« Komosa näherte sich einem Rechner in der Ecke des Labors – Raynes’ Arbeitsplatz. »Und ich möchte, dass Sie ihn mit Inhalt füllen.«
    Raynes schluckte und krächzte: »Wo-womit denn?«
    »Mit gewissen Dateien, die auf dem Sicherheitsserver der IBAK in New York gespeichert sind. Besonders interessieren mich die unbekannten Schriften Platos aus den Archiven der Bruderschaft von Selasphoros.«
    Verwirrung spiegelte sich in Raynes’ Miene wider. »Moment mal – Sie haben die Plattform eingenommen, nur um Zugang zu unserem Server zu bekommen ? Weshalb?«
    »Das ist meine Sache. Sie sollten jetzt tun, was ich von Ihnen verlange.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    Komosas Arm ruckte hoch. Ohne Raynes aus den Augen zu lassen, feuerte er einem der IBAK-Wissenschaftler einen Pfeil ins Herz. Der Mann fasste sich kraftlos an die Brust und brach zusammen.
    Raynes zuckte zusammen, die Augen vor Angst geweitet. »Okay, der Server, okay! Ich – ich – mache ja, was Sie wollen.«
    »Danke.« Komosa nickte, und einer seiner Männer geleitete Raynes zum Computer.
    »Tun Sie’s nicht«, sagte Hamilton. »Sie wissen, dass die Informationen über Atlantis keinesfalls einem Unbefugten in die Hände fallen dürfen.«
    »Atlantis!«, sagte Komosa und lachte abfällig. »Atlantis interessiert mich einen Scheiß!«
    »Das nehme ich Ihnen nicht ab. Dr. Raynes, Sie dürfen diesem Mann unter keinen Umständen Zugriff auf den Rechner geben.«
    Komosa seufzte. »Doch, Sie werden , Doktor.« Er ging zu den Gefangenen hinüber, fasste Bremmerman beim Arm und zog sie auf die Beine. Sie blickte ängstlich zu Hamilton hinüber und wusste nicht, was sie tun sollte.
    »Lassen Sie die Frau in Ruhe!«, sagte Hamilton barsch.
    Komosa trat hinter den Lieutenant, beugte sich vor und legte ihr einen kräftigen Arm um die Hüfte und den anderen um den Hals. »Dr. Raynes.« Er drehte sich von Hamilton weg und zog Bremmerman mit sich, als er sich dem Wissenschaftler zuwandte. »Ich bin sicher, diese junge Dame ist Ihnen bereits aufgefallen. Sie ist sehr hübsch.« Er neigte den Kopf und streifte ihr mit dem Kinn übers Haar.
    Trotz ihrer Todesangst rammte sie ihm den Ellenbogen in den Bauch.
    Komosa zuckte nicht einmal zusammen. Sein Diamantlächeln vertiefte sich. »Und ausgesprochen temperamentvoll.« Sein Daumen wanderte langsam an ihrem Hals hoch, verweilte zwei Zentimeter unter ihrem Kinn – und drückte zu.
    In ihrem Hals gab mit einem übelkeiterregenden Geräusch etwas nach. Der jungen Frau quollen die Augen aus den Höhlen, sie öffnete den Mund und schnappte vergeblich nach Luft. Komosa ließ sie los. Mit zuckenden Fingern fasste sie sich ans Gesicht. Ein Blutstropfen quoll ihr aus dem Mundwinkel, als sie sich verkrampfte.
    »Und sehr tot«, sagte Komosa ungerührt.
    »Sie Schwein !«, brüllte Hamilton. Er wollte sich auf Komosa werfen, doch einer der Männer im Tauchanzug schlug ihn
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