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Das Grab des Ghouls

Das Grab des Ghouls

Titel: Das Grab des Ghouls
Autoren: Jason Dark
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Sie hatte das Gefühl, von einer unbestimmten Gefahr bedroht zu werden. Hastig machte sie kehrt und lief mit schnellen Schritten zurück ins Hotel.
    Zum Glück kam ihr in der kleinen Halle niemand entgegen. Dafür hörte sie die Stimmen der Gäste aus dem nahen Restaurant zu ihr hinschallen. Die Gruppe hatte ihren Spaß, und das sollte sie auch. Die vor den Leuten liegende Nacht war harmlos. Der dicke Hammer würde noch kommen, und zwar in der folgenden Nacht.
    Fast wie ein Dieb schlich sie zu ihrem Zimmer. Es lag im unteren Bereich, und als sie die Tür öffnete und das Licht einschaltete, sah sie mit einem Blick, dass die Wirtin Wort gehalten hatte.
    Auf dem Nachttisch neben dem Bett standen eine Flasche und ein Glas. Die Flasche war mit einer goldfarbenen Flüssigkeit gefüllt. Der Hauswhisky, den sie so gern trank.
    Als Alkoholikerin sah sie sich nicht, aber sie brauchte den Schluck am Abend. Der ließ sie vieles vergessen, und das war gut so, sehr gut sogar...
    ***
    Bin ich tot? Lebe ich?
    Es waren Gedankenblitze, die durch den Kopf des Mannes huschten. Er lag irgendwo, und über sich verspürte er einen nie gekannten Druck. Da lag etwas auf ihm, auf seiner Brust, auf seinem Kopf.
    Was war das?
    Gedanken, Fragen, aber keine Antworten. Alles blieb in einem Nebel verschwunden. Er war da, nur kam er sich so weit weg vor. Er hatte keine Luft zum Atmen.
    Trotzdem lebte er!
    Der Mund war geschlossen – oder stand er offen?
    Er bewegte sich, schaffte es aber nur, seine Schultern zu heben. Den Kopf bekam er nicht von der Unterlage weg, weil der Druck, der darauf ruhte, einfach zu groß war.
    Er versuchte es noch mal, und diesmal klappte es besser. Er kämpfte sich hoch und stellte fest, dass das, was auf ihm lag, doch leicht nachgab. Es war also keine schwere Platte, die auf ihm Jag und ihn behinderte.
    Etwas mehr Bewegungsfreiheit schaffte er sich dadurch, dass er seine Arme bewegte. Er war in der Lage, die auszubreiten und zugleich nach oben zu stemmen. Mit den Händen stellte er fest, dass die auf ihm liegende Decke nicht hart und widerstandsfähig war, denn sie gab nach, und sie fiel dabei förmlich zusammen.
    Er schmeckte etwas auf seinen Lippen. Was es war, wusste Desmond nicht, doch es knirschte zwischen seinen Zähnen, und der Geschmack erinnerte ihn an Erde.
    Noch ein Ruck.
    Der Durchbruch!
    Seine Hände spürten keinen Widerstand mehr. Sie befanden sich im Freien. Er konnte sie bewegen, ohne dass es Probleme gab. Er wollte nicht jubeln, obwohl ihm danach zu Mute war, denn es gab noch weitere Probleme, die gelöst werden mussten.
    Desmond Wayne beließ es nicht bei seinen Händen. Er wollte weitermachen, und so schaffte er es auch, seinen Oberkörper in die Höhe zu stemmen.
    Von seinem Kopf und dann über das Gesicht hinweg rieselten die Erdklumpen. Dieser feuchte und kalte Lehm, der bisher seinen Körper bedeckt hatte, war nicht mehr vorhanden. Auch die Augen lagen frei, und so gelang es ihm, einen Blick ins Freie zu werfen.
    Dunkelheit lag über ihm und der Umgebung. Er hatte Probleme damit, etwas zu erkennen. Außerdem war es nicht einfach, seine Sitzhaltung beizubehalten, da der Boden unter ihm immer wieder nachgeben wollte. Seine Beine sah Desmond noch nicht, weil sie auch weiterhin von der schweren und feuchten Erde bedeckt waren.
    Erst als er sie anzog, ging es besser, und so rollte er sich schließlich zur Seite, um von dem Ort wegzukommen, der ihn bisher festgehalten hatte.
    Er kroch auf Händen und Füßen und stellte fest, dass die Weichheit des Untergrunds aufhörte und er wieder festen Boden erreichte.
    Dort blieb er auf dem Bauch liegen. Er wartete. Er hatte den Kopf leicht angehoben und schaute nach vorn, weil er sich einfach orientieren musste. Vor sich sah er zunächst nichts. Nur die flache Erde, die er bereits kannte.
    Dann drehte er sich herum und hatte dabei das Gefühl, als würden Bleigewichte an seinen Gliedern hängen. Aber er hielt durch und setzte sich normal hin.
    Der nächste Blick galt dem Himmel. Hoch über ihm malte er sich ab. Wie ein gewaltiges Gemälde, das von dunklen Schattierungen beherrscht wurde. Zwischen dem eingebeulten Mond und den zahlreichen Sternen verteilten sich diese Schattierungen, und dennoch war es nicht stockdunkel; das bleiche Licht des Erdtrabanten reichte aus, um die Nacht einigermaßen zu erhellen.
    Auch in den nächsten Minuten blieb er sitzen und schaute sich um. Weit brauchte er nicht zu blicken, um etwas zu erkennen, das in seinem Kopf eine gewisse
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