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Das Grab des Ghouls

Das Grab des Ghouls

Titel: Das Grab des Ghouls
Autoren: Jason Dark
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aber das war nicht mein Bier. Mit so etwas wollte ich mich nicht belasten.
    Der Kaffee in der Tasse war mittlerweile kalt geworden. Ich trank ihn trotzdem, was meinen Geschmacksnerven nicht eben gut tat. Dann fiel mir Bill’s leicht betrübter Gesichtsausdruck auf, und ich wollte meinen alten Freund nicht so im Regen stehen lassen und machte ihm deshalb einen Vorschlag.
    »Also, Bill, sagen wir so: Wenn wirklich etwas passieren sollte, dann bin ich bereit, auf den Zug zu springen. Aber nicht auf blauen Dunst hin. Das kann ich mir nicht leisten. Sir James würde zu Recht ganz schön dumm aus der Wäsche schauen. Außerdem weißt du selbst, dass ich genügend andere Probleme habe.«
    »Ja, natürlich, das ist mir klar. Aber ich musste dir das einfach sagen.«
    »Verstanden.« Ich räusperte mich. »Und wann wird dein Kollege in den Bus steigen?«
    »Er ist es bereits.«
    »Oh!«
    Der Reporter nickte.
    »Dann bleibt ihr tatsächlich in Verbindung?«, fragte ich.
    »So haben wir es abgesprochen.«
    »Und was ist dieser Desmond Wayne für ein Typ?«
    »Er steht erst am Beginn seiner Karriere. Er ist hungrig auf besondere Fälle. Er will groß rauskommen, wie ich schon sagte. In der heutigen Zeit musst du schon etwas Spektakuläres leisten, um Aufmerksamkeit zu erregen. Das hat der gute Desmond begriffen.«
    »Wenn er sich nicht übernimmt, ist es okay.«
    »Genau das befürchte ich.«
    »Hast du ihn denn gewarnt?«
    »Klar. Indirekt. Ich konnte ihm doch nicht sagen, was wir beide wissen. Dass es Dinge gibt, die man normalerweise einfach nicht begreifen kann.«
    »Hast du denn mit ihm darüber gesprochen?«
    »Nein, das habe ich nicht. Oder nicht so intensiv. Ich habe ihn nur gewarnt und diese Warnungen recht allgemein gehalten. Das ist alles.«
    »Okay, Bill, dann mache ich dir einen Vorschlag. Sollte wirklich etwas passieren, das in meinen Bereich fällt, dann möchte ich, dass du mich informierst.«
    »Sehr gut. Bist du denn am Wochenende zu Hause?«
    Ich nickte. »Klar. Wir haben heute Freitag. Ich schaue noch mal kurz beim Yard vorbei und mache dann den Abflug. Wann wäre denn diese Pilgergruppe am Ziel?«
    »Sind bereits da.«
    »Oh. Dann müssen Sie ja in der Nacht oder am frühen Morgen losgefahren sein.«
    »So ist es. Das Wochenende verbringen sie dann am Zielort.«
    »In der Ruine?«
    »Nein, nicht dort. Es gibt da ein Gasthaus in der Nähe. Dort werden die Leute untergebracht. Angeblich erleben Sie da den ersten Schrecken. In der zweiten Nacht können sie der Ruine dann einen Besuch abstatten und das Grauen erleben.«
    »Ja, das gespielte.«
    Bill schwieg.
    »Nicht?«, fragte ich.
    »Wir haben ja schon darüber gesprochen, John. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher.«
    Ich kannte meinen Freund Bill Conolly lange genug, um zu wissen, dass er es ernst meinte. Auch der nachdenkliche Blick wies mich darauf hin. Er sagte mit leiser Stimme: »Ich werde auf jeden Fall mit Wayne in Verbindung bleiben. Das ist so abgesprochen.«
    »Habt ihr Zeiten ausgemacht, wann er sich melden soll?«
    »Nein, das nicht. Hin und wieder mal und vor allem, wenn etwas passiert, das ihm unerklärlich erscheint. Ich werde seine Anrufe übrigens aufnehmen, damit ich die entsprechenden Beweise habe.«
    »Tu das.«
    »Und... ähm... kann ich dich mit ins Boot nehmen, sollte da etwas nicht normal sein?«
    »Das kannst du immer.«
    Er lächelte mich an. »Dann bin ich ja beruhigt...«
    Desmond Wayne war froh, sich wieder normal bewegen zu können. Die lange Busfahrt war nicht sein Fall gewesen. Das war er nicht gewohnt mit seinen fünfundzwanzig Jahren. Reisen im Bus waren etwas für Rentner, die Zeit genug hatten, aber nicht für ihn.
    Allerdings musste er Teile dieses Vorurteils abgeben, denn die Gäste bestanden aus einer gemischten Gesellschaft. Es waren auch Paare darunter, durchaus jünger.
    Die Fahrt hatte er überstanden und auch manches Nickerchen gemacht, und als sie das einsam liegende Gasthaus erreicht hatten, war er zunächst in sein Zimmer gegangen. Sein Gepäck bestand aus einer Reisetasche aus weichem Stoff. Sie enthielt alles, was er brauchte, besonders wichtig war die Digitalkamera, mit der er auch durch einen Restlichtverstärker in der Dunkelheit Aufnahmen schießen konnte.
    Durch einige Staus war die Fahrt unterbrochen worden und hatte deshalb länger gedauert, was ihm eigentlich entgegenkam. So würde er sich bald absetzen, denn bis zum Einbruch der Dämmerung war es nicht weit.
    Das Programm der übrigen Teilnehmer sah
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