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Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness
Autoren: Barbara O'Neal
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Fußende des Bettes, mit ihren mageren Beinen und einem Dutzend billiger Modeschmuckketten um den Hals. »Er hätte sich beinahe umgebracht«, sagte sie und legte eine Hand auf Ivans Knie. Er rührte sich nicht. »Er hat so viel Liebe in sich, der arme Kerl.«
    Elena nickte und lauschte voller Unbehagen dem Zischen, Fauchen und Piepsen um sie herum – wieso konnten die Geräte in Krankenhäusern eigentlich nicht leiser sein, wo jede Schwester und jeder Arzt doch über Handy und Pager erreichbar waren? Dann könnten die Patienten in Ruhe schlafen.

    »Gibt es etwas Deprimierenderes auf der Welt als ein Krankenzimmer mitten in der Nacht?«, bemerkte sie.
    »Du hast auch lange in einem gelegen«, erwiderte Isobel, die Ivan mit einem leichten Stirnrunzeln betrachtete.
    Elena nickte. Es war ein merkwürdiges Gefühl, hier zu sitzen und Ivans übel zugerichtetes Gesicht zu betrachten. Seine sinnliche Unterlippe war auf den doppelten Umfang angeschwollen und wies eine tiefe, böse aussehende Schnittwunde auf. Ein Auge war vollständig zugeschwollen, und auf seiner Wange hatte der Bezugsstoff des Sitzes einen tiefen Abdruck hinterlassen. Er hatte sich ein paar Rippen und den linken Knöchel gebrochen, aber der Bruch war glatt, so dass er nach einer Woche auf einem Gipsbein würde stehen können. Man nahm an, dass er eine Gehirnerschütterung davongetragen hatte, dazu etliche Prellungen und Schnittwunden, aber wenn man die Wucht des Aufpralls bedachte, hatte er enormes Glück gehabt.
    Die Küchenchefin in ihr überlegte bereits, wie sie die nächsten Tage ohne ihn auskämen. Wenigstens hatte er sich kein für die Arbeit wesentliches Körperteil wie die Schulter oder das Handgelenk gebrochen oder -
    Isobel strich ihm über die Stirn, übers Haar. »Er will nicht sagen, wie schlimm es war«, flüsterte sie. »Als er noch klein war.«
    »Wie schlimm?«
    »Sehr schlimm.« Isobel küsste ihn auf die Stirn. »Aber jetzt hat er dich. Und du hast ihn.«
    Er gab einen Laut von sich, bewegte sich. »Hey, Jefa «, krächzte er.
    Eine Woge unterschiedlichster Emotionen wallte in Elena auf – Verwirrung, Wut, Erleichterung, Dankbarkeit, so viele Empfindungen, dass sie einen Moment lang keine Worte
fand. »Tun Sie das nie, nie wieder, Ivan. Haben Sie mich verstanden?«
    Zutiefst bekümmert sah er sie an. Sie nahm seine zerschrammte Hand, spürte, wie ihr die Tränen in die Augen schossen und über die Wangen strömten. Wortlos berührte sie sein Gesicht, sanft, behutsam, und schüttelte den Kopf. »Ich brauche dich, Ivan. Du musst leben, okay?«
    Er hob eine Hand, zog ihren Kopf an seine Brust. Sie weinte. Und er weinte ebenfalls. »Danke«, grollte er leise.
    Isobel legte eine Hand auf Elenas Kopf. Dann war sie verschwunden.
     
    Als Patrick zurückkehrte, rief Elena Julian an. »Du musst mir einen Gefallen tun«, sagte sie zu ihm. »Ich habe etwas Dringendes erledigen. Ich muss sofort zum Flughafen.«
    Als er sie abholte, fiel ihr augenblicklich auf, wie still und distanziert er war. Sie hatte es nicht besser verdient. »Wann kommst du zurück?«, fragte er, ohne den Motor auszuschalten.
    »Heute Nachmittag. Ich muss unbedingt meine Mutter sehen.«
    Er schaltete die Zündung aus. »Bevor du gehst, muss ich dir etwas sagen, Elena.«
    »Ich habe nicht viel Zeit, Julian.« Sie legte die Hand an die Tür, bereit, jederzeit aus dem Wagen zu springen.
    »Genug, um mir zuzuhören, denn wir sind an einem entscheidenden Punkt angelangt, Elena. Ich bin kein Mann, der sich mit einem Teil von dir zufriedengibt, hier und da ein bisschen, wenn du gerade Lust hast, mich an dich heranzulassen.«
    Unbehaglich wandte sie den Blick ab und beobachtete eine Frau in einem teuren Parka und mit einer riesigen Sonnenbrille auf der Nase, die die Straße überquerte. »Julian, das ist jetzt nicht der richtige -«

    »Es ist nie der richtige Zeitpunkt.« Er griff hinter sich auf den Rücksitz und zog einen Schreibblock hervor. »Bevor ich dir das hier gebe, möchte ich dir sagen, dass ich dich liebe.« Er holte Luft. »Und zwar von ganzem Herzen. Ich liebe dich, als wärst du für mich geschaffen. Ich glaube, du liebst mich auch, aber du musst deine Ängste überwinden und mich an dich heranlassen, sonst wird es zwischen uns niemals funktionieren.«
    »Julian, bitte nicht! Tu das nicht. Es war eine lange Nacht, und ich bin sehr aufgewühlt und will einfach nur zu meiner Mom, okay? Heute Nachmittag bin ich wieder zurück.«
    »Da ist noch etwas.« Er hatte den
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