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Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness
Autoren: Barbara O'Neal
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und zerrte ihn hinaus auf die Straße, während sich die Stammgäste – allesamt beschissene Skifreaks – um Dag scharten, der blutspuckend auf dem Boden lag.
    »Verpiss dich, Santino, und lass dich hier nicht mehr blicken, verdammt noch mal!«, blaffte der Barbesitzer und schubste ihn mit einem kräftigen Stoß auf den Gehsteig. Er kauerte auf dem Asphalt und registrierte beschämt die Touristen in teuren Stiefeln und dicken Mänteln, die um ihn herumtraten und angewidert die Gestalt in dem verschwitzten Hemd und dem blutenden Mund anstarrten.
    Er nahm an, dass Patrick jeden Moment herauskam, ihm auf die Beine half und vorsichtig seine Wunden betastete, doch Patrick kam nicht. Ivan hievte sich hoch, spürte den Schmerz an seinem Auge. Er spähte durchs Fenster und sah, dass sich der Aufruhr mittlerweile gelegt hatte und die Platten, die er ausgesucht hatte, liefen. When doves cry drang leise auf den Gehsteig.
    Seine Jacke hing noch in der Bar. Und seine Lippe blutete ziemlich stark. Patrick saß in der Nische und nippte an seinem Wein. Hatte er nicht mitbekommen, was vorgefallen war? In diesem Moment schlenderte Dag zu ihm, und Ivan sah, dass er auf die Tür deutete. Patrick nickte.

    Und rührte sich nicht vom Fleck.
    Ivan stand da und starrte ihn fassungslos an. Das -
    Das konnte doch nicht sein. Oder?
    Zutiefst gekränkt schlug er den Weg zum Orange Bear ein, wo sein Wagen stand. Was soll‘s, verdammte Scheiße, dachte er. Dann ließ er sich eben anderswo volllaufen.
    Was hatte es ihm gebracht, dass er sauber geblieben war? Das Leben war doch genauso beschissen wie früher. Also, was sollte das Ganze?
    Was sollte diese verdammte Scheiße?
     
    Julian sah zu, wie Elena das Schlafzimmer durchquerte, und nahm sie beim Arm. »Ich mache mir Sorgen um dich.«
    Wie gewohnt bemühte sie sich, die Wirbelsäule durchzudrücken. »Ich bin nur müde.« Sie setzte sich auf die Ottomane und zog ihre Schuhe aus. Sie war blass.
    »Nein, dir geht es nicht gut, Elena. Du musst mit einem Arzt reden.«
    »Damit der mir sagt, wie schlimm es ist, Julian? Und mir erklärt, welche indiskutablen Alternativen mir bleiben?«
    Alvin sprang auf und trat mit nervös wedelndem Schwanz neben sie.
    »Er ist auch besorgt um dich«, bemerkte Julian.
    Sie senkte den Kopf. »Tut mir leid. Ich war bei einem Arzt. Letzte Woche schon.« Sie schluckte. »Er will, dass ich mich unters Messer lege.«
    Er setzte sich neben sie und nahm ihre Hände, obwohl sie versuchte, sie ihm zu entziehen. »Elena. Hör auf, dich gegen mich zu wehren.«
    Sie lächelte vage und hielt still. Holte tief Luft. »So viel zu deiner tollen Küchenchefin, was?«, sagte sie und versuchte vergeblich, die Verzweiflung aus ihrer Stimme zu verbannen.

    Er umfing ihr Gesicht mit den Händen und strich ihr übers Haar. »Wie soll so eine Operation aussehen?«
    »Mehrere wären nötig. Mit Nägeln, Platten, einem Korsett und solchen Dingen.«
    »Und wie sieht die Prognose aus?«
    »So weit sind wir nicht gekommen. Es würde bedeuten, dass ich möglicherweise für sechs Monate ein Stützkorsett tragen muss. Aber damit kann ich keine Küche leiten.«
    »Und glaubst du, wir -«
    Ihr Mobiltelefon läutete – ein geradezu unheimliches Geräusch in der spätabendlichen Stille. Sie warf ihm einen Blick zu, nahm das Telefon und klappte es auf. »Hallo?«
    Eine Stimme drang durch die Leitung, hektisch, eindringlich. »Patrick, langsam. Ich kann dich nicht verstehen.« Sie steckte sich den Finger in ihr freies Ohr. »Was ist passiert? Wer ist -«
    Sämtliche Farbe wich aus ihrem Gesicht. »Wann? Wie ist das passiert? Ich dachte, er sei trocken.« Sie lauschte weiter, gab beruhigende Laute von sich. »Ich bin gleich da. Reg dich jetzt nicht auf. Es ist nicht deine Schuld.«
    Sie klappte das Telefon zu. »Ivan hatte eine Schlägerei mit Dag in einer Bar, dann ist er in seinen Wagen gestiegen und gegen einen Baum gefahren.« Sie stand auf und presste die Lippen zu einer weißen Linie zusammen. »Ich muss ins Krankenhaus. Patrick schafft es nicht allein.«
    »Wie geht es Ivan?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Er ist noch im OP. Genaueres weiß man nicht.«
    »Ich fahre.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ist nicht nötig. Es bringt nichts, wenn wir beide keinen Schlaf bekommen.« Steifbeinig ging sie im Zimmer umher, sammelte wahllos irgendwelche Sachen ein, eine Bluse, Socken, ein Armband, das sie
anstelle einer Uhr an ihrem linken Handgelenk trug. Mittlerweile waren ihre Schutzwälle so
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