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Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)
Autoren: Ree Drummond
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»Ich bin ein richtiger Morgenmensch.« Ich versuchte, ein tiefes Gähnen zu unterdrücken.
    »Hm, komisch – deine Stimme klingt, als ob du noch geschlafen hättest.« Marlboro Man ließ nicht locker. So leicht kam ich ihm nicht davon.
    »Ach … na ja … das liegt daran, dass ich heute noch mit niemandem gesprochen habe, außerdem bin ich ein bisschen verschnupft«, sagte ich. Wie anziehend. »Auf jeden Fall bin ich schon eine ganze Weile auf den Beinen.«
    »Ja? Und was hast du so getrieben?«, fragte er. Er machte sich einen Spaß daraus.
    »Ach, so Sachen halt.« Sachen – ziemlich gut, Ree.
    »Echt? Was für Sachen zum Beispiel?«, fragte er. Da war es wieder, dieses leise Schmunzeln, dasselbe wie am Vorabend, als er mich vor dem Sturz bewahrt hatte. Es war ein unterdrücktes Lachen, das stürmische Wogen glätten konnte. Vielleicht konnte es sogar den Weltfrieden herbeiführen.
    »Ach, so Sachen halt. Was man morgens eben so macht, wenn man richtig früh aufgestanden ist …« Es sollte überzeugend klingen.
    »Tja«, sagte er. »Dann will ich dich mal nicht von diesen Sachen abhalten, die man morgens eben so macht. Ich wollte dir eigentlich nur sagen … Wollte sagen, dass mir der Abend gestern echt gut gefallen hat.«
    »Ja, wirklich?«, fragte ich und wischte mir den Schlaf aus dem rechten Auge.
    »Ja, wirklich«, sagte er.
    Ich lächelte und schloss die Lider. Was passierte da gerade mit mir? Dieser Cowboy – dieser sexy Cowboy, der so unerwartet in mein Leben galoppiert war und es im Handumdrehen in einen altmodischen Liebesroman verwandelt hatte – meldete sich wenige Stunden nach unserem Kuss an der Tür, um mir mitzuteilen, dass ihm der Abend gefallen hatte.
    »Mir auch.« Mehr brachte ich nicht heraus. Mann, ich hatte ja einen richtigen Lauf! Du weißt schon, so Sachen eben und mir auch  – alles in einem einzigen Gespräch! Mit meiner unglaublichen Sprachgewalt hatte ich den Mann bestimmt schwer beeindruckt. Ich war so verknallt, dass ich keine zwei Sätze mehr zustande brachte.
    Ich hatte ein Problem.

    Am selben Abend trafen wir uns zum zweiten Mal, tags darauf zum dritten und dann zum vierten Mal. Und nach jedem Date rief er mich an, mein neuer Held aus dem Liebesroman, um den Abend mit ein paar süßen Worten zu beschließen.
    Bei unserer fünften Verabredung lud er mich in sein Haus auf der Ranch ein. Es war offensichtlich, dass wir eine Glückssträhne hatten, jetzt wollte er mir also zeigen, wo er lebte. Ich konnte unmöglich ablehnen.
    Da ich wusste, dass seine Ranch etwas abseits lag und es deshalb wohl nicht viele Restaurants in der Nähe gab, schlug ich vor, einzukaufen und für ihn zu kochen. Stundenlang zermarterte ich mir das Hirn, was dem starken neuen Mann in meinem Leben schmecken würde. Es musste etwas Besonderes sein, so viel war klar. Ich ließ alle Gerichte aus dem Repertoire eines Stadtmädchens mit gehobenen Ansprüchen Revue passieren; viele Rezepte hatte ich in meiner Zeit in Los Angeles kennengelernt. Schließlich entschied ich mich für etwas Nichtvegetarisches: Linguine mit Muscheln – ein Essen, das meiner Familie bei unseren Urlauben auf Hilton Head Island immer gut geschmeckt hatte.
    Dieses leckere, würzige Meisterwerk aus Butter, Knoblauch, Muscheln, Zitrone, Wein und Sahne bereitete ich in Marlboro Mans Landhausküche mit den alten Pinienholzschränken zu. Als ich fertig war, am restlichen Weißwein nippte und die Früchte meiner kulinarischen Bemühungen betrachtete, war ich überzeugt, dass die Nudeln gut ankommen würden.
    Mir war einfach nicht klar, mit wem ich es zu tun hatte. Ich wusste nicht, dass ein Rinderrancher in vierter Generation keine kleingeschnittenen Muscheln isst, geschweige denn kleingeschnittene Muscheln in Weißweinsahnesoße, vermischt mit langen, schwer zu handhabenden Nudeln.
    Er aß sie trotzdem. Doch er hatte Glück, denn als er etwas mehr als die Hälfte unseres gemeinsamen Essens überstanden hatte, klingelte das Telefon. Er erwarte einen wichtigen Anruf, sagte er und entschuldigte sich für gut zehn Minuten. Damit er auch ja satt würde – schließlich war er ein Rancher und arbeitete hart –, nahm ich, als ich vermutete, dass das Telefonat bald vorbei sein würde, seinen Teller mit zum Herd und häufte eine weitere Portion fischige Nudeln darauf. Marlboro Man setzte sich wieder an den Tisch, lächelte höflich und verputzte über die Hälfte seines Nachschlags, dann schob er den Stuhl zurück und sagte: »Junge,
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