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Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)
Autoren: Ree Drummond
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jetzt bin ich aber voll!«
    Damals begriff ich nicht, wie viel Romantik in dieser Geste steckte.
    Als ich am selben Abend wieder zu Hause war und mein Telefon klingelte, musste ich lächeln. Ich hatte mich daran gewöhnt, seine Stimme zu hören.
    »Hi«, sagte der Mann am anderen Ende. Aber seine Stimme klang anders, alles andere als rau.
    »Wir müssen reden«, sagte er.
    Es war J.

3.
    Der Rebell von Kalifornien
    In den Wochen vor Dougs Hochzeit hatte ich J gegenüber mehrmals erwähnt, welche Bedenken ich bezüglich unserer Beziehung hatte. Kurz vor der Feier hatte ich ihm dann mitgeteilt, dass ich plante, nach Chicago zu gehen. Aber da ich in L.A. rund um die Uhr für ihn verfügbar gewesen war, konnte J sich absolut nicht vorstellen, dass ich das wirklich durchziehen würde. Ich hatte gehofft, dass mein Abschied von Kalifornien ein paar Monate zuvor und mein Entschluss, nicht mit ihm nach San Francisco zu gehen, ihm die Lage der Dinge etwas klarer vor Augen geführt hatten. Doch er hatte sich eingeredet, dass es sich um eine vorübergehende Laune von mir handelte. J glaubte, es sei nur eine Frage der Zeit, bis ich wieder zu ihm zurückkehrte. Das konnte ich ihm nicht einmal verdenken. Früher wäre ich zurückgekommen. In den Tagen nach der Hochzeit meines Bruders wurde er immer nervöser, denn er merkte, dass ich wirklich angefangen hatte, mich von ihm zu distanzieren.
    Er konnte es nicht fassen.
    In der Zwischenzeit hatte ich jeden Abend mit Marlboro Man verbracht, mit meiner neuen, aufregenden Cowboy-Liebe, und jeden Tag hob er meine wohlgeordnete Welt ein bisschen weiter aus den Angeln. In der vergangenen Woche hatte ich keinen Gedanken an J verschwendet. Zugegeben, es mochte naiv sein, aber daran war Marlboro Man schuld: Ich konnte nicht mehr klar denken.
    »Ich komme morgen zu dir«, sagte J mit unangenehm scharfem Unterton.
    Oh, nein. Wie bitte?
    »Was, du willst morgen herkommen?«, fragte ich. »Warum?« Ich klang unterkühlt, ohne es zu wollen.
    »Was soll das heißen: Warum?«, fragte er. »Ich muss mit dir reden, Ree.«
    »Wir reden doch jetzt …«, antwortete ich. »Lass uns jetzt reden.« (Und mach bitte schnell, denn Marlboro Man könnte jeden Moment anrufen.)
    »Das kann aber ’ne Weile dauern«, entgegnete er.
    Ich sah auf die Uhr. »Ich dachte, wir hätten schon alles besprochen«, sagte ich. »Ich dachte, du hättest verstanden, was los ist.«
    »Was los ist?«, fragte J bissig. »Was zum Teufel soll das heißen?« Das Gespräch wurde mit jeder Sekunde unangenehmer.
    »Ich weiß nicht, was es noch zu bereden gibt«, erwiderte ich. »Ich habe dir gesagt … Ich finde, wir sollten einsehen, dass die Dinge sich geändert haben.«
    »So lass ich mich nicht abspeisen«, stieß J hervor. »Ich komme morgen zu dir, damit wir uns unterhalten können.«
    »Hey, Moment mal«, sagte ich. »Hab ich dabei nicht auch noch ein Wörtchen mitzureden?«
    »Nein, hast du nicht«, beschied er mir. »Ich glaube nämlich, du weißt gar nicht, was du da tust.«
    Ich war erschöpft und gleichzeitig aufgekratzt, high von Marlboro Mans Rasierwasser, und ich wollte nicht, dass J mich von meiner Wolke sieben herunterholte. »J«, sagte ich und versuchte, so entschieden wie möglich zu klingen. »Komm nicht! Es gibt keinen Grund für dich, zu kommen.« Er könne mich am nächsten Tag anrufen, sagte ich, und damit verabschiedeten wir uns voneinander.
    Ich atmete tief durch und sehnte mich nach einer Welt, in der Trennungen, wenn es sie überhaupt geben musste, wenigstens einvernehmlich und freundschaftlich vonstattengingen – ohne dass mindestens eine Partei sich verletzt und zurückgewiesen fühlte. Dann schlief ich ein und träumte den Traum, den ich mir gewünscht hatte: von Marlboro Man, von seinen Stiefeln, seinen Lippen und seinen starken, unglaublich männlichen Armen, die sich um mich legten. Und als am nächsten Morgen um sieben Uhr mein Telefon klingelte, freute ich mich wie noch nie, Marlboro Mans Stimme am anderen Ende zu hören. Wir verabredeten uns für den Abend. Ich hatte schon wieder völlig vergessen, dass California-J just am Vortag angekündigt hatte, nach Oklahoma zu fliegen und mich zu besuchen. Schließlich hatte ich »Komm nicht!« gesagt, das musste doch reichen. Im Nachhinein ist mir klar, wie grausam Menschen sein können, wenn sie in den Klauen einer neuen Liebe gefangen sind, egal ob es sich um Eheleute handelt, die ihren Partner betrügen, um aufmüpfige Teenager oder um flatterhafte
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