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Das Glück eines Sommers

Das Glück eines Sommers

Titel: Das Glück eines Sommers
Autoren: David Baldacci
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enthusiastisch klang.
    »Ich habe mir überlegt, nächsten Sommer mit den Kindern in den Palast zu fahren, vielleicht sogar die ganzen Sommerferien über. Deshalb möchte ich sichergehen, dass Cee nichts dagegen hat.«
    Nach kurzem Schweigen erwiderte Bonnie: »Der Palast! Lizzie, du weißt doch …«
    »Mom. Nicht.«
    »So etwas brauchst du jetzt am wenigsten, Lizzie. Besonders nicht in dieser Situation. Es ist zu schmerzlich.«
    »Das war vor langer Zeit«, entgegnete Lizzie leise. »Jetzt ist es anders. Es ist okay. Ich bin damit fertig. Schon lange. Mir geht es gut. Hättet ihr euch die Zeit dafür genommen, hättet ihr es bemerkt.«
    »Es ist nie lange genug«, entgegnete ihre Mutter. »Und dir geht es nicht gut.«
    »Lass uns heute nicht darüber streiten. Bitte«, sagte Lizzie.
    Nachdem ihre Eltern gegangen waren, hörte Jack, wie seine Frau sich seinem Zimmer näherte. Dann erschien sie in der Tür.
    »Cory hat sehr gut gespielt«, sagte sie. »Ich zeig dir das Video später noch mal, okay?«
    Jack nickte stumm, den Blick fest auf ihr Gesicht gerichtet. Das Ticken der Uhr neben seinem Bett klang wie ein Hämmern in seinem Kopf.
    »Ich habe gehört, wie du mit deiner Mutter gesprochen hast«, sagte er. »Lass dir die Fahrt zum Palast nicht von ihr ausreden, Lizzie. Gib nicht klein bei.«
    »Meine Mutter kann manchmal ein bisschen …«
    »Ich weiß. Tu es einfach. Fahr zum Palast. Versprichst du es mir?«
    Sie nickte und lächelte. »Ich verspreche es. Brauchst du sonst was?«
    Jack schaute auf die Uhr und deutete auf den Schlauch unter seinem Schlüsselbein, über den er seine Schmerzmittel bekam.
    »O Gott. Deine Medikamente!« Lizzie ging zu einem kleinen Schrank in der Ecke, wo sie die Mittel aufbewahrte. Dann hielt sie plötzlich inne, einen Ausdruck des Erschreckens auf dem Gesicht.
    »Ich habe vergessen, heute dein Rezept abzuholen. Das Theaterstück … Ich hab’s einfach vergessen!« Sie schaute auf die Uhr. »Die Apotheke hat noch auf. Ich hole die Medikamente sofort.«
    »Nein, Lizzie. Ich komme auch ohne zurecht. Ich brauche sie wirklich nicht.«
    »Es dauert nur ein paar Minuten. Ich bin gleich wieder da. Und dann können wir in aller Ruhe über den nächsten Sommer sprechen.«
    »Lizzie, du musst nicht …«
    Aber sie war schon weg.
    Die Haustür knallte. Dann hörte Jack, wie der Motor ihres Vans angelassen wurde. Kurz darauf fuhr der Wagen in hohem Tempo die Straße hinunter.
    * * *
    Irgendwann später erwachte Jack und wusste für den Moment nicht, wo er war. Langsam drehte er sich um und sah Mikki auf dem Stuhl neben seinem Bett dösen. Sie musste heruntergekommen sein, als er geschlafen hatte. Er schaute aus dem Fenster. Lichter huschten am Haus vorbei. Einen Augenblick lang hatte er die absurde Vorstellung, gerade eben sei der Weihnachtsmann gekommen. Und dann hörte er es und versuchte, sich aufzurichten. Da waren Geräusche auf dem Dach.
    Ein Rentier? Was zum Teufel war hier los?
    Das Geräusch erklang erneut. Nur erkannte Jack diesmal, dass es nicht vom Dach kam. Jemand hämmerte an die Tür.
    »Mom? Dad?« Es war Cory. Seine Stimme kam näher, und er streckte den Kopf ins Zimmer. Er trug seinen Schlafanzug und blickte aufgeschreckt drein. »Da ist jemand an der Tür!«
    Inzwischen war auch Mikki aufgewacht. Sie reckte sich und sah Cory auf der Türschwelle stehen.
    »Da ist jemand«, wiederholte ihr Bruder. »An der Tür!«
    Mikki schaute zu ihrem Vater. Er starrte hinaus zu den flackernden Lichtern. Es kam ihm beinahe so vor, als wäre gerade ein Raumschiff im Vorgarten gelandet. In Cleveland? Jack glaubte zu halluzinieren. Doch als er zu Mikki schaute, erkannte er, dass sie es ebenfalls sah. Jack hob die Hand, deutete zur Haustür und nickte seiner Tochter zu.
    Mit ängstlicher Miene ging sie zur Tür und öffnete. Der Mann, der draußen stand, war groß, trug eine Uniform und hatte eine Waffe am Gürtel. Er sah durchgefroren und müde aus, und er fühlte sich offenbar nicht wohl in seiner Haut.
    »Ist dein Dad da?«, fragte er Mikki. Sie wich zurück und deutete auf seine Zimmertür. Der Polizeibeamte trat sich den Schnee von den Füßen und kam ins Haus. Das Quietschen des Waffengürtels klang wie ein leiser Schrei. Der Mann ging in die Richtung, in die Mikki zeigte, sah Jack im Bett liegen, umgeben von Schläuchen und Geräten, und murmelte etwas vor sich hin. Dann schaute er zu Mikki und Cory. »Kann er mich verstehen? Ich meine, ist er sehr krank?«
    »Er ist sehr krank, aber er
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