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Das Glück einer Sommernacht

Das Glück einer Sommernacht

Titel: Das Glück einer Sommernacht
Autoren: Barbara Wallace
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Gesicht.
    „Kannst du dir vorstellen, was mir durch den Kopf ging, als ich das gesehen habe?“, fuhr Alex fort.
    „Ich habe die Beherrschung verloren. Es tut mir leid“, brachte sie heraus.
    „Offensichtlich. Und es muss dir niemals leidtun“, sagte Alex und nahm ihr das Papier wieder fort. „Niemand hat sich jemals für mich eingesetzt, wenn es um die Presse ging. Man hat mich benutzt und verkauft, aber niemals verteidigt. Als ich das Foto gesehen habe, ist mir noch einmal klar geworden, was für ein Idiot ich gewesen bin.“
    „Natürlich …“, er kniff sie liebevoll in die Nasenspitze, „wenn ein gewisser Jemand länger geblieben wäre, hätte ich ihr gesagt, dass mir das in jener Nacht in den Wäldern klar geworden war. Es scheint, ich bin nicht der Einzige, der sich angewöhnt hat, bei Schwierigkeiten sofort den Rückzug anzutreten.“
    Ja, Kelsey war einfach geflohen. Sie hatte sich hinter ihrem Job genauso versteckt wie er in seinem Haus in den Bergen. Und was war passiert? Sie war trotzdem verletzt worden.
    Aber gerade hatte er den ersten Schritt getan. Mit seinem Geständnis gab er ihr die Gelegenheit, genauso mutig zu sein. Jetzt oder nie. Sie musste aufhören, sich zu verstecken. Bitte, Gott, lass es kein Traum sein. „Willst du damit sagen …“
    „Ich will damit sagen: Bitte komm zurück.“
    Er wollte sie. Die drei Worte waren besser als jeder Roman, den er je schreiben konnte. Aber sie zögerte immer noch. Es klang alles zu schön, um wahr zu sein. „Du meinst, als Assistentin …“
    „Ich meine viel mehr als das. Ich will dich. Ich brauche dich.“ Er strich ihr sanft über die Wange. Seine Augen waren von dem strahlendsten Grau, das sie je gesehen hatte, und glänzten feucht. „Das habe ich erkannt, als ich die ganze Nacht auf den Felsen saß. Ich habe dich vom ersten Tag an gebraucht, als du an meine Tür geklopft hast.“
    „Beinahe hättest du mich ja getäuscht“, sagte sie mit zitternden Lippen. Passierte das wirklich? „Wenn ich mich recht erinnere, hast du mir den Rücken gekehrt und bist weggegangen.“
    „Weil ich ein Esel war“, sagte er lächelnd. Kelseys Inneres schmolz bei dem Anblick. „Du hast mir eine Heidenangst gemacht. Du hast so viele Gefühle in mir ausgelöst. Es hat mir gefallen. Mehr, als ich zugeben wollte.“
    Jetzt wurde er ernst. „Aber ich laufe nicht mehr weg. Nicht vor dir oder meinen Gefühlen, Kelsey. Ich liebe dich.“
    Bei diesen drei Worten löste sich die letzte Furcht in ihrem Herzen auf. Niemand hatte ihr je gesagt, dass er sie liebte. Die Worte aus Alex’ Mund zu hören war ihr Traum, der jetzt wahr wurde.
    Kelsey ergriff seine Hand und sah ihm in die Augen. Seine Augen erinnerten nicht mehr an Sturmwolken, sondern leuchteten wie Silber. Sie leuchteten voller Liebe. Zu ihr.
    „Ich liebe dich auch“, flüsterte sie. Endlich zog sie ihn an sich und küsste ihn. Ein Kuss, in den sie alles Gefühl legte, das sie für diesen außergewöhnlichen Mann empfand.
    Nach einer ganzen Weile öffnete sie die Augen und sah dasselbe Gefühl auch in Alex’ Blick.
    „Was meinst du, Liebste? Fahren wir nach Hause?“, fragte er leise.
    „Was denkst du?“
    Kelsey wischte sich eine einzelne Träne von der Wange.
    „Ich denke, du bist genial“, antwortete sie und zog die Nase hoch.
    „Danke, aber was ist mit der Geschichte? Findest du sie zu schmalzig?“
    Alex ging im Schlafzimmer auf und ab, wo Kelsey sich zwischen die Decken gekuschelt hatte, um sein fertiges Manuskript zu lesen. Puddin’ lag neben ihr, eine Pfote auf dem Papierstapel.
    Bald nach ihrer Rückkehr nach Nuttingwood war Alex von einem kreativen Schub gepackt worden, und seither schrieb er täglich stundenlang in seine gelben Schreibblöcke. Kelsey machte das nichts aus. Alex im Schaffensrausch war ein hinreißender Anblick, der geniale, manchmal auch zerstreute Künstler. Die Geschichte strömte nur so, und innerhalb von einer Woche hatte er einen ersten Entwurf fertiggestellt. Eine wunderschöne, ergreifende Geschichte um verlorene und wiedergefundene Liebe.
    „Ich weiß, Stuart erwartet den anderen Roman, aber was ich schreibe, spiegelt das wider, was ich empfinde. Und ich kann jetzt einfach nichts Düsteres schreiben.“
    „Ich fühle mich geschmeichelt.“
    „Das solltest du auch.“ Er warf sich neben sie auf das Bett und küsste sie auf die Nase. „Meine wunderschöne Muse.“
    Sie küsste ihn zurück.
    „Die Geschichte ist perfekt“, sagte sie. „Die Leute werden dein
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