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Das Glück einer Sommernacht

Das Glück einer Sommernacht

Titel: Das Glück einer Sommernacht
Autoren: Barbara Wallace
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Sonnenbrille und verließ die Wohnung.
    Beim ersten Schritt hinaus auf die Straße schlugen ihr die Hitze und der Lärm betäubend entgegen. Der Schmerz in ihrer Brust verzehnfachte sich. Ach, die sanfte Brise in den Berkshires und der Duft der Bäume!
    Hör auf! schrie sie sich fast an. Hör auf, dich an Dinge zu klammern, die du nicht haben kannst.
    „Entschuldigen Sie.“ Eine junge Frau in buntem Mini-Trägerkleid und Designersonnenbrille auf der Nase war am Fuß der Stufen auf sie zugetreten. „Kelsey Albertelli?“
    Es kribbelte in ihrem Nacken. Sie überging die Frage einfach.
    „Suchen Sie jemanden?“, fragte sie zurück.
    „Ist es richtig, dass Alex Markoff die Arbeit an seinem neuen Roman abgebrochen hat, nachdem Sie ihn sitzen ließen?“
    „Wie bitte?“ Die Frage hatte sie so kalt erwischt, dass sie dummerweise stehen blieb und der Frau damit Gelegenheit zu einer weiteren Frage gab.
    „Sein Comeback-Roman. Ist es richtig, dass sein Verleger ihn verklagt hat?“
    Verklagt? Oh, Gott, nein! Das konnte nicht wahr sein. „Ich … ich …“ Kelsey brachte kein Wort mehr heraus.
    Da erklang hinter ihr eine tiefe, entschiedene Männerstimme, und die Welt ringsum blieb stehen. „Kümmern Sie sich gefälligst um Ihre eigenen Angelegenheiten.“
    Das konnte nicht sein. Der Tonfall war nur sehr ähnlich. Kaum redete jemand mit ihr über Alex, schon bildete sie sich seine Stimme ein!
    „Vielleicht möchten Sie zu den Gerüchten selbst etwas sagen, Mr Markoff?“ Die Reporterin strahlte über den fantastischen Coup, der ihr da gelang.
    Kelsey fuhr herum und blickte in ein Paar grauer Augen. Sie sah nichts anderes mehr. „Alex?“ Es konnte nur ein Traum sein.
    Aber ihr Traum ergriff ihre Hand und zog Kelsey mit sich fort.
    „Schreiben Sie, was Sie wollen!“, rief er über die Schulter zurück. „Kein Kommentar.“
    Gekonnt lotste Alex sie beide durch wartende, hupende Automassen und hängte die Frau in dem dichten Verkehr einfach ab. Er zog Kelsey durch die Fußgängermengen an verschiedenen Ampeln und ließ sie erst einen Häuserblock weiter wieder los.
    „Tut mir leid“, sagte er atemlos.
    Kelsey dagegen tat nur leid, dass er ihre Hand losgelassen hatte! Sein Anblick und seine Berührung warfen sie genauso um wie eh und je. Instinktiv neigte sie sich näher zu ihm, auf der Suche nach Halt.
    „Was machst du hier?“, hörte sie sich fragen.
    Da sah sie sein vertrautes trauriges und doch hoffnungsvolles Lächeln. „Hast du Zeit für einen Kaffee?“
    Sie fanden Plätze in einem nahe gelegenen Café. Als Kelsey sich ans Fenster setzte, schoss es ihr durch den Kopf, dass sie der Reporterin ein ideales Bild boten, falls sie vorbeikam. Das war vielleicht der einzige klare Gedanke, den ihr Hirn hervorbrachte, denn alles andere versank in ungläubigem Nebel. Alex. Hier.
    „Stuart hat mich an deine Zeitarbeitsagentur verwiesen. Sie haben mir gesagt, wo ich dich finde“, erklärte Alex, während er sich neben sie setzte.
    Er hatte sie gesucht? Bilde dir nicht gleich Gott weiß was ein, Kelsey! Bleib cool. „Demnach hast du mit Mr Lefkowitz gesprochen?“
    „Oh, wir hatten einige Gespräche. Darunter auch die eine oder andere recht lebhafte Auseinandersetzung.“
    Das konnte sie sich vorstellen. Der Verleger war fuchsteufelswild gewesen, als sie ihn angerufen und gekündigt hatte. „Droht er dir immer noch?“
    „Alles nicht weiter tragisch.“
    Stille trat zwischen ihnen ein. Kelsey nutzte den Augenblick und sah Alex genauer an. Er sah besser als bei ihrem Weggang aus. Er war beim Friseur gewesen. Die Locken berührten seinen Kragen nicht mehr. Und er trug ein gestreiftes Hemd, das sie nicht an ihm kannte. Die Ärmel waren bis zu den Ellbogen hochgerollt.
    Da erst ging ihr ein Licht auf. „Der Gips ist ab!“
    Alex dehnte und streckte die Finger seiner rechten Hand. „Seit gestern. Doktor Cohen hatte mein Gejammer endlich satt.“
    „Es tut sicher gut, wieder zwei Hände zu haben.“
    „Noch fühlt es sich ein bisschen komisch an. Die Fahrt hierher war abenteuerlich. Ich bin es nicht mehr gewohnt, die Gangschaltung zu bedienen.“
    „Du hättest lieber warten sollen, bis deine Hand wieder etwas geübter ist.“
    „Aber dann hätte ich dich noch länger nicht gesehen.“
    Kelsey umklammerte ihre Kaffeetasse mit beiden Händen und versuchte, das Flattern in ihrem Magen zu beruhigen. Nur ihre Stimme bekam sie leider nicht ganz in den Griff. „Du wolltest mich sehen?“
    „Du hast das hier stehen
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