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Das Gift von Argus

Das Gift von Argus

Titel: Das Gift von Argus
Autoren: Edmund Cooper
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selbst in Verbindung setzen konnte, setzte er seine Agenten auf mich an, die mich einfach aus einer Bar in Johannesburg herauszerrten, gerade als es richtig lustig wurde … Boß, du hättest dem Direktor von ExPEND nicht die Fresse polieren sollen.«
    »Ich weiß, aber er hat es verdient …«
    Kwango nickte. »Schon – aber er ist tot!«
    »Tot?« Conrad starrte ihn entsetzt an.
    »Keine Angst, Boß, nicht, weil du ihn zu hart angefaßt hast. Er hat Pillen geschluckt. Offenbar hat die UN noch mehr über ihn herausgefunden – was, weiß ich nicht, weil’s streng geheim ist. Aber man hat mir gesagt, daß er gewußt hat, daß die UN alles aufgedeckt hat. Also hat er keinen anderen Ausweg mehr gewußt.«
    »Warum soll ich dann verschwinden? Wenn ich es tu, wird es aussehen, als hätte ich etwas zu verbergen.«
    Kwango seufzte. »Boß, ich weiß ja, daß du ein bißchen schwer von Begriff bist. Hör zu: Mehrere Milliarden Leute wissen, daß du nicht gerade sanft mit dem Direktor umgesprungen bist. Bald danach stirbt er. Die Öffentlichkeit wird nach einer Untersuchung der Todesursache schreien, und es wird viel Staub aufgewirbelt werden. Du wirst vor gar nicht auszurechnen wie vielen Komitees aussagen müssen, und die Untersuchung kann Monate dauern. Und es gibt einige hirnverbrannte Politiker, die dir ganz gern eins auswischen würden.
    Jedenfalls schweigen die UN-Leute die Nachricht vom Dahinscheiden des Direktors noch tot und arbeiten schon an einer Erklärung, nach der er offiziell erst stirbt, während du schon zum Argus unterwegs bist. Aber viel Zeit hast du nicht. Die Medienfritzen haben einflußreiche Freunde.«
    »Mhm. Was schlägst du vor, Kurt?«
    »Daß wir uns sofort auf den Weg zum Raumhafen machen. Ich habe den Rest des Teams, außer Indira, schon zusammengetrommelt. Eine Fähre zur Santa Maria wartet bereits. Wenn wir nicht allzuviel Zeit vergeuden, können wir innerhalb von vierundzwanzig Stunden schon tiefgekühlt schlafen und wachen zum Auftauen erst wieder in einer Umlaufbahn um Argus auf. Wie gefällt dir das?«
    »Nicht besonders, aber es ist offenbar das beste. Also, dann komm zur Hütte mit. Wir bringen Indira schonend bei, daß der Urlaub vorbei ist. Das war also die schlechte Nachricht. Was ist die gute?«
    »Ich habe ein Schreiben von Roald Amundsen mit der offiziellen Order, daß wir schnellstmöglich zum Argus aufbrechen sollen. Er hat sie eigenhändig unterzeichnet.«
    »Gut. Ich brauche sie vielleicht, falls wir je wieder zur Erde zurückkehren, denn leider sind Elefanten nicht die einzigen Säugetiere mit gutem Gedächtnis.«
     

 
6.
     
    PROJEKT 4 SM/C
     
    Kopien an: Generalsekretär, UN
    Stellvertretender Direktor, ExPEND
    Admiral der Flotte, UN Raumdienst
    Rechnungshof, Kennedy-Raumhafen
    Logistikabt., Amt für Kolonisation
    PROJEKT: Sicherung von Argus, 3. Wegaplanet (Alpha Lyrae), Entfernung 26 Lichtjahre
    RESÜMEE: Folgendes sind die Daten einer Robotsonde im Orbit um Wega 3:
     
    1. Planet ist vom E-Typ mit 87 % E-Masse. Atmosphäre enthält 77,01 % Stickstoff, 21,01 % Sauerstoff, 0,9 % Kohlendioxyd, und Spuren von Neon, Helium, Krypton, Xenon, Argon und Radon. Biosphäre organisch reichhaltig. Normale Kohlenstoffumwandlung.
     
    2. 68 % der Planetenoberfläche von Wasser bedeckt. Landmasse besteht aus einem Hauptkontinent (gemäßigtes bis subtropisches Klima, E-Norm), zwei kleinen Kontinenten, einer mit Polareis, und zahllosen kleinen Inseln. Kontinente und einige größere Inseln weisen Bergzüge, Seen und Flüsse auf.
     
    3. Keine Radiowellen, keine abnormale Radioaktivität, keine Luftverschmutzung durch Industrie. Kein Anzeichen von Städten, Kommunikationsnetzen oder irgendwelchen Baulichkeiten, die auf die Existenz und Organisation intelligenter Lebewesen hindeuten. Magnetomet- und Televidaufnahmen lassen auf größere Mineralablagerungen, wie Kohle, Petroleum, Eisen, Kupfer, Bauxit, etc. schließen.
     
    4. Vorläufige Schätzung maximalen Kolonisationspotentials: drei Milliarden.
    Für die vorgesehene Sicherungsoperation ist die Santa Maria eingesetzt. Sie verfügt über drei Antriebssysteme: 1. thermonuklear für interplanetare Fahrt, 2. Raketen für Orbitmanöver, Start und Landung, 3. gravi-magnetischer Pulsgenerator und Kosmometer für ÜL-Fahrt. Einige Verbesserungen wurden auf Wunsch von Commander James Conrad, ENT, als Folge von Erfahrungen bei früheren Operationen (siehe Unterlagen über Kratos, Tantalus und Zelos) durchgeführt.
    Besatzung der Santa
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