Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gestirn der Ahnen

Das Gestirn der Ahnen

Titel: Das Gestirn der Ahnen
Autoren: Edmond Hamilton
Vom Netzwerk:
– wie die in Gassendi, dachte Fairlie sofort.
    DeWitt ging entschlossen voraus, die anderen folgten ihm zögernd. Dann blieb er abrupt stehen und starrte nach oben.
    „Großer Gott, seht nur“, meinte Smith erstaunt und verblüfft. „Was für ein Trick!“
    Das war es auch, denn sie schienen plötzlich inmitten des Weltalls zu stehen. Um sie herum funkelten die Sterne, zogen Planeten ihre Bahn, wirbelten Spiralnebel.
    „Einen Augenblick glaubte ich wirklich …“, sagte Winstedt heiser. Er sah sich unsicher um.
    Sie befanden sich nicht im All, sondern in einer riesigen Halle, deren Größe und Schwärze ihnen diesen Eindruck vermittelt hatte. Die Sterne waren nicht wirklich, alles war nur ein Modell, das Modell eines Universums.
    DeWitts Stimme brachte sie wieder in die Wirklichkeit zurück. „Wir haben vier Lampen – das heißt, daß wir uns in vier Gruppen aufteilen können, um uns ein bißchen umzusehen. Fairlie, Sie kommen mit mir.“
    „Vielleicht ist das Gebäude gefährlich“, gab Winstedt zu bedenken.
    DeWitt lachte. „Gefährlich, was? Es war schon gefährlich genug, von der Erde bis hierher zu kommen, und da stellen Sie sich hin und jammern über Gefahren, Winstedt!“
    Er zog Fairlie mit sich. „Hierher, Fairlie. Übersetzen Sie die Inschriften. Die anderen passen auf Thrayn und Aral auf! Los, Fairlie.“
    „Bronic von Linar landete als erster Vanryn auf dem zweiten Planeten von Quroon“, las Fairlie.
    „Fennelin von Kosh landete als erster …“
    „Theramos von …“
    Namen. Ruhmreiche Namen der Geschichte eines Volkes an den Wänden.
    Sonst nichts.
    Sie trafen die anderen wieder. „Was habt ihr entdeckt?“ fragte DeWitt.
    Schweigen. Dann antwortete Raab: „Das hier scheint nur eine Art Ruhmeshalle gewesen zu sein. Ich glaube nicht, daß sich hier jemals Laboratorien, Waffenkammern oder dergleichen befunden haben.“
    Einen Augenblick lang zeigten DeWitts Augen, daß er sich beinahe geschlagen gab, aber dann hatte er sich wieder gefangen.
    „Hört alle gut zu“, sagte er. „Hier muß etwas zu finden sein. Wenn es nicht die Geheimnisse der Vanryn sind, dann doch wenigstens Hinweise darauf, wo sie zu suchen sind. Wir werden sie finden. Wir bleiben hier, bis wir sie haben. Ist das klar?“
    „Und wenn es nichts zu finden gibt?“
    „Wir werden suchen“, antwortete DeWitt entschlossen. „Wir werden sehr gründlich suchen.“
    Sein Gesicht war hart geworden, und plötzlich wußte Fairlie genau, daß sie nie wieder zur Erde zurückkehren würden, wenn DeWitt sich weiterhin weigerte, seine Niederlage einzugestehen.
     

23.
     
    Zwei Nächte später hatten ihre Verfolger die Sonnenhalle erreicht.
    Fairlie war sehr müde, denn er hatte beinahe achtundvierzig Stunden ununterbrochen gearbeitet. Sie hatten alle hart gearbeitet. DeWitt hatte sie unbarmherzig angetrieben.
    Sie hatten aber nichts gefunden – weder die Tresore, die er irgendwo vermutet hatte, noch die Geheimkammern, von deren Existenz DeWitt fest überzeugt gewesen war. Auch die zahlreichen Inschriften bargen keine Geheimnisse, sondern berichteten nur von den Großtaten der Vanryn.
    „Sind Sie eigentlich noch nie auf den Gedanken gekommen“, protestierte Raab ärgerlich, „daß die Llorn alle Hinweise dieser Art zerstört haben könnten?“
    „Gedanken helfen hier gar nichts“, lachte DeWitt. „Christensen dachte auch immer, daß wir nicht zu den Sternen fliegen könnten. Eine ganze Menge anderer Leute dachte das auch, aber nun sind wir trotzdem hier. Und hier bleiben wir auch, bis wir das gefunden haben, wonach wir suchen!“
    Die Männer hatten vermessen, gebohrt, gegraben und die Wände abgeklopft, während Fairlie ununterbrochen übersetzt hatte. Er hatte gedolmetscht, als DeWitt Thrayn und Aral immer wieder mit Drohungen überhäufte, bis sie schließlich vor Angst zitterten. Aber alles war umsonst gewesen, und er hatte es satt. Alle hatten es gründlich satt.
    Fairlie ging ins Freie und zitterte, als ihn der eisige Wind überfiel. Hagulian, der Wache hatte, blies sich in die Hände und fluchte leise vor sich hin. Er wechselte einige Worte mit Fairlie und zeigte dann nach oben. Fairlie hob die Augen und sah zum erstenmal seit vielen Nächten wieder die Sterne.
    Dann wandte er sich wieder zum Gehen, aber Hagulian stieß einen lauten Schrei aus und deutete aufgeregt nach unten.
    DeWitt und die anderen Männer kamen aus der Halle gestürzt und starrten ebenfalls hinunter.
    „Ich wußte, daß sie uns folgen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher