Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gestirn der Ahnen

Das Gestirn der Ahnen

Titel: Das Gestirn der Ahnen
Autoren: Edmond Hamilton
Vom Netzwerk:
vernichtet wurden.“
    „Das glaube ich auch“, stimmte Fairlie zu. „Ich bin der Meinung, daß wir uns hier durchschlagen und zu dem Raumschiff zurückkehren sollten.“
    „Ich auch“, fügte Winstedt hinzu. „DeWitt, seien Sie doch endlich vernünftig!“
    DeWitt sah sie schweigend an, dann wandte er sich an die anderen Männer. „Seid ihr alle der gleichen Meinung?“
    Die anderen schwiegen.
    „Offensichtlich“, stellte DeWitt fest. Er kreuzte die Arme und sah sie mit einem überlegenen Lächeln an. „Wir bleiben. Ich möchte Sie alle daran erinnern, daß ich eine Pistole habe und Sie nicht. Außerdem muß ich Sie belehren, daß ich als Kommandant dieser Expedition jede Meuterei bestrafen werde!“
    „Wie steht es mit Essen und Wasser?“ fragte Raab.
    „Wir haben noch für zwei Tage genügend Vorräte.“
    „Und dann?“
    „Dann“, antwortete DeWitt, „können wir uns immer noch Sorgen darüber machen. Jetzt werden wir wieder unsere Arbeit aufnehmen, wie ich es befohlen habe. Smith und Muirhead stehen hier Wache und beobachten die Vanryn, die anderen kommen mit mir.“
    Er drehte sich um und ging.
    Sie sahen sich an und schwiegen betroffen, weil niemand etwas zu sagen hatte.
    „Er wird schon noch vernünftig, werden“, meinte Raab schließlich. „Spätestens in dem Augenblick, in dem wir kein Wasser mehr haben.“
    Sie arbeiteten den ganzen Tag, obwohl keiner von ihnen an den Sinn dieser Arbeit glaubte. Fairlie übersetzte weiter, aber DeWitt war nie mit dem zufrieden, was er in mühsamer Arbeit geleistet hatte.
    Thrayn und Aral saßen in einer Ecke und sprachen nur selten miteinander. Sie sahen verzweifelt und verängstigt aus. Sie hatten anscheinend den Gedanken an eine Flucht aufgegeben, woraus Fairlie schloß, daß eine Flucht zu den Vanryn ihnen unterdessen hoffnungslos erschien, weil dadurch auch nichts besser wurde.
    Die Nacht kam und mit ihr wieder die Feuer am Fuße des Berges. Der Wind fuhr seufzend durch die Halle und bewegte die Laternen, unter denen die Männer saßen. Sie schlangen mürrisch ihre gekürzten Rationen hinunter, tranken ihren Becher Wasser und rollten sich dann in die Schlafsäcke. Fairlie beobachtete sie und kam zu der Überzeugung, daß sie DeWitt nicht mehr lange gehorchen würden.
    Die Krise kam am nächsten Nachmittag, als das Wasser endgültig zur Neige ging.
    „Jetzt ist aber wirklich der Punkt erreicht, an dem wir aufhören müssen“, sagte Winstedt. „Sie sehen doch ein, DeWitt, daß wir nicht mehr hierbleiben können?“
    „Wir bleiben“, entschied DeWitt.
    Muirhead, der sonst immer sehr zurückhaltend und ruhig war, schob sich vor. „Oh, nein! Glauben Sie, daß wir verdursten wollen, nur weil Sie übergeschnappt sind? Wir …“
    „Niemand wird verdursten“, unterbrach ihn DeWitt. „Ich werde Thomason sagen, daß uns die Hubschrauber versorgen sollen, solange wir hier sind.“
    „Und wie lange soll das noch dauern – bis zum Jüngsten Tag?“ fragte Fairlie.
    „Wir könnten heute abend die Fahrzeuge in Gang bringen und durchbrechen“, schlug Muirhead vor.
    „Ich werde jeden erschießen, der das versucht“, drohte DeWitt.
    Er ging ans Funkgerät und schaltete es ein.
    „Thomason? Hören Sie gut zu … Was ist los? Was war eben?“
    Thomasons Stimme drang aus dem Lautsprecher.
    „… was ich eben sagte, wir haben einen Blip auf dem Radarschirm gesehen. Das könnte ein anderes Raumschiff sein, DeWitt. Eines von der anderen Seite des Eisernen Vorhanges!“
    „Nein, zum Teufel, das ist kein Raumschiff – das war irgendeine Störung“, sagte DeWitt ungeduldig.
    „Aber …“
    „Ich sage Ihnen doch, daß es kein anderes Raumschiff sein kann. Christensen hatte recht, als er behauptete, daß ich Fairlies Aufzeichnungen gestohlen hätte, um das Projekt zu beschleunigen. Deshalb kann es kein anderes Raumschiff sein. Hören Sie zu, wir sind hier in einer etwas schwierigen Lage.“
    Fairlie hörte auch zu und hatte das Gefühl, daß alles umsonst gewesen war. DeWitt würde sie hier festhalten, bis es zu spät war.
    Er fror und fühlte sich niedergeschlagen. Das Licht, das vorher von draußen hereingekommen war, wurde immer dunkler, als zögen draußen finstere Wolken auf. Er sah nach oben und bemerkte einen dunklen Schatten am Himmel, der näherkam, bis er sich schließlich durch eine Öffnung im Dach in die Halle zu ergießen schien. Es wurde immer dunkler und kälter, aber DeWitt sprach immer noch …
    Plötzlich stieß Aral einen Schrei aus.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher