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Das Gestaendnis des Scheichs

Das Gestaendnis des Scheichs

Titel: Das Gestaendnis des Scheichs
Autoren: Barbara McMahon
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Fotos, dann sehen Sie selbst, wie meine wilden Zwillinge mir das Leben schwer gemacht haben.“ Sabrias liebevoller Ton strafte ihre Worte Lügen.
    Sie führte Ella in ein geräumiges freundliches Zimmer, das in einen Schlaf- und einen Wohnbereich aufgeteilt war. In einem Regal hinter dem Sofa standen zahlreiche Alben. Der Raum war hell und luftig und in anheimelnden Pastellfarben gehalten. Nie hätte Ella gedacht, dass die streng wirkende Frau eine so sanfte Seite hatte.
    Sabria zog einen dicken Fotoband hervor und bedeutete Ella mit einem Klopfen auf ein Kissen, sich neben sie zu setzen. Während der nächsten Stunde gingen die beiden Frauen alle Aufnahmen durch. Den ersten Bildern der beiden entzückenden Neugeborenen, die in Spitzendecken gehüllt nach Hause kamen, folgten welche mit lächelnden Nannys, die den stolzen Eltern zur Seite standen. Von den jungen, heranwachsenden Männern, die immer weniger Zeit zu Hause verbrachten, gab es jedoch weniger Fotos. Das letzte betrachtete Sabria lange.
    „Das hier wurde kurz vor Khalids Unfall aufgenommen. Seitdem hat er sich nicht mehr fotografieren lassen. Er nimmt es sich zu sehr zu Herzen, dabei hat er den Menschen so viel zu geben.“
    Ella nickte.
    Das Telefon läutete. Rasch erhob sich Sabria und nahm das Gespräch auf dem Apparat in ihrem Schlafzimmer entgegen.
    „Danke“, hörte Ella sie kurze Zeit später sagen.
    „Das war Rashid“, erklärte Sabria, nachdem sie sich wieder zu Ella gesellt hatte. „Das Einsatzteam ist gerade in Quraim Wadi Samil gestartet. In zwei Stunden landen sie in Kuwait. Wir können also nur abwarten.“
    „Kommen Sie doch mit zu mir ins Studio. Ich würde Ihnen gern meine Entwürfe zeigen und Ihre Meinung dazu hören“, schlug Ella spontan vor. „Alia al Harum fand, ich sei talentiert. Ich möchte bald von meiner Arbeit leben können. Falls meine Sachen jedoch nicht gut genug sind, würde ich es lieber früher als später erfahren.“
    „Wenn Sie erst mit Khalid verheiratet sind, müssen Sie nicht mehr arbeiten.“
    Ella fiel darauf nicht sofort eine Erwiderung ein. Nur Khalid und sie wussten, dass es dazu nicht kommen würde.
    „Bitte begleiten Sie mich.“
    Sabria überlegte einen Moment, dann nickte sie.
    Sie nahmen sich den ganzen Nachmittag Zeit. Sabria betrachtete jedes Stück, das Ella angefertigt hatte, und rief immer wieder bewundernd aus, wie schön und gelungen sie alles fand. „Kein Wunder, dass meine Schwiegermutter so viel von Ihnen gehalten hat. Sie haben ein seltenes Talent. Diese rosa Vase würde wunderbar in das Schlafzimmer einer Freundin passen. Vielleicht kaufe ich sie und schenke sie ihr.“
    Lag es daran, dass Sabria sie plötzlich als eigenständige Person akzeptierte und nicht mehr als Konkurrentin, die ihr den Sohn wegnehmen wollte? Jedenfalls konnte Ella sich plötzlich eine Freundschaft mit der älteren Frau vorstellen und bedauerte zutiefst, dass sie dazu keine Gelegenheit mehr haben würden, weil sie bald das Land verlassen musste.
    Nachdem sie gemeinsam auf der Veranda gegessen hatten und von Rashid telefonisch auf den neuesten Stand gebracht worden waren, verabschiedete sich Sabria.
    Es war schon spät, und die Dunkelheit brach herein. An diesem Abend konnte mit den Löscharbeiten nicht mehr begonnen werden. Khalid hatte Rashid mitgeteilt, dass zwei Ölquellen betroffen seien und man die Vorgehensweise sorgfältig zu planen hätte.
    Langsam schlenderte Ella jetzt zum Strand. Alles in ihrer Umgebung erinnerte sie an Khalid. Wie sollte es ohne ihn weitergehen? Sie musste sich an seine Abwesenheit gewöhnen, denn sie hatte keine Zukunft in Quishari. Dieser Teil ihres Lebens war vorbei.
    Die beiden kommenden Tage waren für Ella schwer zu ertragen. Sie hatte Rashid das Versprechen abgenommen, sie sofort anzurufen, sobald er eine Nachricht von Khalid bekam. Da sie nichts anderes tun konnte, begann sie zu packen. Sie ließ Umzugskartons und Kisten kommen und bat Jalilah, ihr dabei zu helfen, die zerbrechlichen Glaswaren in Papier einzuschlagen.
    Jedes Mal, wenn das schnurlose Telefon klingelte, schlug ihr das Herz bis zum Hals. Doch es war immer nur Rashid, der sie mit ruhiger Stimme auf dem Laufenden hielt. Die Geräte waren eingetroffen und die Karten auf den neuesten Stand gebracht. Das Einsatzteam konnte nun mit den Löscharbeiten beginnen. Allerdings hatte Rashid nie eine persönliche Nachricht für sie. Was hatte sie erwartet? Khalid hatte andere Sorgen.
    So kam es, dass sie sich nach jedem
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