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Das Gestaendnis des Scheichs

Das Gestaendnis des Scheichs

Titel: Das Gestaendnis des Scheichs
Autoren: Barbara McMahon
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Telefongespräch ein wenig einsamer fühlte.
    Am dritten Tag war Ella endlich so weit, dass sie die Kisten von einer Umzugsfirma abholen und bis zu ihrer Abreise einlagern ließ. Sie unterhielt sich gerade mit Jalilah, als sie einen Wagen kommen hörte. Sie ging zum Fenster und sah, wie Rashid und Bethanne ausstiegen und auf ihr Häuschen zueilten.
    Angst erfasste sie. Sie lief zur Tür und riss sie auf. „Was ist passiert?“, rief sie den beiden entgegen.
    Bethanne schloss die Freundin in die Arme. „Es wird alles gut“, flüsterte sie.
    „Was ist geschehen?“ Angst schnürte ihr die Kehle zu.
    „Eine weitere Ölquelle ist explodiert“, erklärte Rashid. „Das Feuer tobt schlimmer denn je. Khalid wurde von Trümmerteilen getroffen. Man hat ihn ins Krankenhaus gebracht. Einer der Männer ist umgekommen, aber Khalid wird überleben. Wir fliegen sofort zu ihm. Komm.“
    Sie wollte sich weigern, doch der Wunsch, ihn zu sehen, war zu stark. Sie musste sich vergewissern, dass er wieder gesund wurde, bevor sie endgültig abreiste.
    „Ich hole nur schnell meine Tasche und meinen Ausweis“, sagte sie und lief ins Haus zurück.
    Bethanne folgte ihr. „Pack auch ein paar Kleider zum Wechseln ein. Wir bleiben so lange wie nötig.“
    Rasch suchte Ella alles zusammen, was sie brauchte, während sie mit ihren Gedanken bei Khalid war. „Geht es ihm wirklich gut?“
    „Nein, aber er wird sich wieder erholen. Im Moment ist er noch bewusstlos. Wir hoffen, bei ihm zu sein, wenn er aufwacht“, versuchte Bethanne sie zu beruhigen und half ihr, einige Sachen in eine kleine Reisetasche zu packen.
    Ella handelte wie in Trance. Schlagartig sah sie die Bilder von Alexander wieder vor sich. Damals war sie zu spät gekommen. Er war an seinen Verletzungen gestorben, bevor sie bei ihm gewesen war. Diesmal durfte sie nicht zu spät kommen.
    Sie ließ sich auf die Bettkante sinken.
    „Ich kann nicht mitkommen“, sagte sie.
    Bethanne hielt inne und blickte sie irritiert an.
    „Es ist mir unmöglich.“ Ella presste die Hände an die Schläfen in der Hoffnung, dass der stechende Schmerz in ihrem Kopf nachlassen würde. Khalid musste es schaffen!
    „Natürlich kannst du das. Und du wirst mitkommen und ihn liebevoll begrüßen, wenn er aufwacht. Er darf nicht von einer weiteren Verlobten im Stich gelassen werden.“
    Ella sah Bethanne an. „Ich bin nicht …“, begann sie. Doch es war nicht der richtige Moment um zu gestehen, dass die Verlobung nur vorgetäuscht war. „Ich werde ihn nicht im Stich lassen. Aber ich kann einfach kein Krankenhaus mehr betreten.“
    „Wir sind doch bei dir. Und jetzt komm. Du hast alles, was du brauchst. Und vergiss deinen Ausweis nicht.“
    Als sie vier Stunden später die Klinik erreichten, spürte Ella, wie ihr übel wurde. Die wenigen Informationen, die Rashid während des Flugs erhalten hatte, waren nicht ermutigend gewesen, und beim Betreten des Krankenhauses konnte sie sich nicht mehr beherrschen. „Ich muss kurz verschwinden“, stieß sie hervor und lief zur nächsten Toilette. Bethanne folgte ihr.
    Nachdem sie sich übergeben hatte, lehnte Ella sich erschöpft gegen die Wand. „Ich stehe das nicht noch einmal durch“, sagte sie.
    „Er wird wieder gesund, Ella. Es ist nicht wie damals bei Alexander. Khalid schafft es“, versicherte Bethanne und strich ihr über den Arm.
    „Geht schon mal voraus. Ich weiß, dass Rashid seinen Bruder sofort sehen will. Ich mache mich erst noch etwas frisch und komme dann nach.“ Sie musste einen Augenblick allein sein, um wieder Kraft zu schöpfen. Dann würde sie Khalid aufsuchen. Ein letztes Mal, um sich selbst davon zu überzeugen, dass er durchkommen würde.
    Als sie kurz darauf den Gang entlang zu Khalids Zimmer ging, erinnerte der Klinikgeruch sie erneut an Alexanders Unfall. Diesmal galt ihre Sorge allerdings einem anderen Mann. Vor der angelehnten Tür, die zu Khalids Raum führte, drohte jedoch die Angst sie erneut zu überwältigen. Sie atmete tief durch und hoffte, nicht die Fassung zu verlieren.
    In diesem Moment kam Rashid aus dem Zimmer und lächelte sie an. „Er ist aufgewacht und fragt sich wahrscheinlich, wo du bist. Ich rufe jetzt unsere Mutter an.“ Er klappte sein Handy auf, gab die Nummer ein und lief dabei den Korridor hinunter.
    Ella straffte die Schultern und betrat das Krankenzimmer. Als Erstes fiel ihr auf, dass Khalid einen Verband um den Kopf trug. Sein Bett war bereits so in Position gebracht worden, dass er aufrecht
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