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Das Gestaendnis des Scheichs

Das Gestaendnis des Scheichs

Titel: Das Gestaendnis des Scheichs
Autoren: Barbara McMahon
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ihnen auftauchte.
    „Sie kommt um neun Uhr.“
    „Gut.“
    Nachdem sie die Eingangshalle betreten hatten, eilte Ella zum Lift und drückte vehement auf den Knopf. Seit sie sich in der taghellen Lobby befanden, war sie Khalids Blick ausgewichen.
    „Ella, wenn du verärgert bist …“
    „Warum sollte ich das sein? Es ist doch normal, dass Verlobte sich küssen“, sagte sie mit zittriger Stimme.
    In diesem Moment kam der Lift, und schnell betrat sie ihn und drückte auf den Knopf zu ihrem Stockwerk.
    Khalid zögerte, ihr zu folgen. Doch bevor die Türen des Aufzugs sich schlossen, blickte sie ihn an.
    „Bis morgen früh“, sagte er, ehe sie verschwand.
    Dann drehte er sich um und ging wieder nach draußen. Er brauchte jetzt einen langen Spaziergang. Am Besten bis nach Alkaahdar. Er konnte nur hoffen, dass er am nächsten Morgen wieder bei Sinnen sein würde.
    Wie konnte ich nur so dumm sein? fragte sich Ella. So dumm! Was mochte Khalid nun von ihr halten? Sie hatte sich ihm ja förmlich an den Hals geworfen. Kein Wunder, dass er sie nicht mal bis zu ihrer Zimmertür begleitet hatte. Sicher hatte er Angst gehabt, von ihr in den Raum gezerrt zu werden. Verstört lief sie im Zimmer auf und ab. Warum hatte sie sich nicht besser beherrscht?
    Weil ich ihn liebe, gestand sie sich ein, und weil es ihm so sehr an Liebe mangelt. Dabei würde sie ihn so gern umarmen und sagen, dass er ihr alles bedeutete. Doch damit würde sie ihn nur in die Flucht schlagen. Er führte sein Leben und sie ihres.
    „Dumm!“ Fast schrie sie es heraus.
    Tief seufzend ließ sie sich aufs Bett sinken. Alles ging schief. Sie hatte sich mit ihrer Familie überworfen, hatte ihren Mann verloren, ja, sie konnte sich kaum noch an sein Gesicht erinnern, denn jedes Mal, wenn sie es versuchte, sah sie Khalid vor sich. Panik ergriff sie. Sie durfte Alexander nicht vergessen. Sie hatten sich seit ihrer Jugend geliebt. Ihre Ehe war gut gewesen, und sie hatte fest geglaubt, er sei der Einzige für sie.
    Und nun brachte Khalid sie dazu, ihren Mann und die Liebe, die sie miteinander verbunden hatte, zu vergessen, denn wenn sie Khalid sah oder auch nur an ihn dachte, überwältigten sie die leidenschaftlichsten Gefühle.
    Sie musste fort von hier und endlich ihre Sachen packen, ihren Eltern gegenübertreten und selbst die Verantwortung für ihr Leben übernehmen. Sie brauchte keinen Mann und wollte nicht heiraten. Die Spielschulden ihres Bruders waren nicht ihr Problem. Sie war durchaus in der Lage, für sich selbst einzustehen. Sie kam allein klar.
    „Aber ich will nicht!“, schluchzte sie und brach in Tränen aus.
    Am nächsten Morgen fühlte Ella sich wieder etwas gelassener. Sie ließ sich das Frühstück aufs Zimmer bringen und wusch sich das Gesicht lange mit kaltem Wasser, um die Tränenspuren zu beseitigen.
    Pünktlich um neun Uhr betrat sie die Hotelhalle. Khalid war nirgends zu sehen. Sollte sie sich in der Zeit geirrt haben?
    Einer der Portiers kam auf sie zu. „Ich nehme Ihre Reisetasche. Das Taxi steht schon bereit.“
    Dann kehrte Khalid also nicht einmal mit ihr zurück. Dabei hatte sie gehofft, während des gemeinsamen Flugs Zeit zu haben, sich innerlich von ihm zu verabschieden. Selbst das war nun nicht mehr möglich.
    Ein weißer Jet stand startklar neben der Rollbahn und blitzte in der Sonne. Als das Taxi daneben hielt, eilte ein Mann herbei und holte Ellas Gepäck. Sie fühlte sich wie eine Fürstin. Trotzdem brannten Tränen in ihren Augen, während sie sich ein Lächeln abrang und zur Maschine ging. Bereits jetzt, weniger als zehn Stunden nach ihrer letzten Begegnung, vermisste sie Khalid.
    Bethanne erschien an der offenen Tür. „Komm, wir müssen uns beeilen. Ich habe danach noch einen Flug“, sagte sie mit strahlendem Lächeln.
    Wundert sie sich denn nicht, dass Khalid mich nicht begleitet? fragte sich Ella, während sie die Gangway hinaufging.
    „Wohin musst du denn als Nächstes?“, erkundigte sie sich und hoffte, nicht über Khalid reden zu müssen.
    „Nach Kuwait. Ich soll Khalid und sein Team zu einem Brand bringen. Hat er nichts davon erzählt? Ich war schon unterwegs, als der Anruf kam. Er wartet hier, während ich den Rest der Crew an Bord nehme.“
    Ella schnürte es das Herz zusammen. „Schon wieder ein Feuer?“ Khalid hatte ihr nichts davon gesagt. Er hatte an diesem Morgen überhaupt nicht mit ihr gesprochen, was sehr deutlich zeigte, wie unverbindlich ihr Verhältnis war. Es ging sie nichts an. Er hatte keinen
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