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Das Gestaendnis des Scheichs

Das Gestaendnis des Scheichs

Titel: Das Gestaendnis des Scheichs
Autoren: Barbara McMahon
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uns hier gestritten und daraufhin getrennt“, antwortete er.
    Nachdenklich blickte sie ihn an. „Wessen Schuld war es?“
    Er erwiderte ihren Blick, und ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Ist das denn wichtig?“
    „Man wird fragen. Wenn wir nichts dazu sagen, werden Gerüchte entstehen.“
    „Dann war es eben meine. Mir ist es egal.“
    „Das sollte es aber nicht“, brauste sie auf. „Wenn du Schluss machst, wirft das kein gutes Licht auf dich. Und das wäre nicht fair, denn ohne deine Hilfe säße mir Antonio immer noch im Nacken und würde versuchen, mich nach Italien zu bringen.“
    „Wenn keiner von uns schlecht dastehen soll, dann ist es doch das Beste, wir halten die Verlobung noch eine Weile aufrecht“, schlug er vor. Vielleicht war das die Lösung. Mit der Zeit würde sie sich möglicherweise so wohl in seiner Gesellschaft fühlen, dass sein Äußeres keine Rolle mehr spielte und sie sich sogar in ihn verliebte.
    Nein, das war unwahrscheinlich. Sie liebte noch immer ihren verstorbenen Mann. Nach allem, was sie Khalid von ihm erzählte hatte, musste er perfekt gewesen sein. Ein Intellektueller. Angestellter der Universität. Was konnte schon ein Mann wie er, der Ölbrände löschte, einem Intellektuellem, einem Universitätsprofessor, entgegensetzen? Gut, er war ein Mann von Rang und Namen in Quishari. Das schien Ella allerdings nicht besonders zu beeindrucken. Sie legte es nicht darauf an, mit einem Scheich gesehen zu werden. Auch machte sein Vermögen keinen Eindruck auf sie. Ganz im Gegensatz zu den Frauen, denen er vor ihr begegnet war. Und gerade das liebte – mochte – er an ihr. Geld und Status ließen sie völlig kalt. Sie interessierte sich für Menschen. Wenn sie jemanden mochte, war sie herzlich. War ihr jemand gleichgültig, verhielt sie sich höflich. Jeder, der sie gut genug kannte, bemerkte das sehr schnell.
    „Dann bleiben wir also noch eine Weile verlobt“, dachte sie laut nach. „Nun gut, ich habe nichts dagegen.“
    Eine Welle der Erleichterung durchflutete ihn. Eine Weile würde also alles noch beim Alten bleiben.
    Und war es nicht üblich, dass Verlobte einander küssten? Der Gedanke schoss ihm durch den Kopf, und er wurde ihn nicht mehr los. Er betrachtete sie, während sie die Speisekarte studierte, und stellte sich vor, wie er ihre vollen Lippen küsste, wie sie sich an ihn presste und die Leidenschaft zwischen ihnen aufflammte.
    Wenn ich mich nicht zusammenreiße, mache ich mich lächerlich, dachte er. Jetzt aber wollte er erst einmal in Ruhe essen und danach mit Ella einen Spaziergang über den Platz machen. Die Hitze des Tages hatte sich schon gelegt, und bald würde es so kühl werden wie nachts in der Wüste. Unwillkürlich stellte Khalid sich vor, dass er einen einsamen Platz suchen, mit Ella zu den Sternen aufsehen, sie dabei an sich ziehen und küssen würde, als wäre es das Normalste der Welt. Nur für eine Nacht.
    Zunächst schlenderten sie wie geplant durch die Altstadt. Als sie an eine Mauer kamen, von der aus man auf den Stadtpark hinabblicken konnte, lehnten sie sich gegen die noch warmen Steine und versuchten, die einzelnen Pflanzen zu bestimmen, was jedoch bald nicht mehr ging, weil die Dunkelheit sich schnell herabsenkte. Ella blickte zum Himmel auf.
    „Es wird jede Minute finsterer. Bald können wir Millionen von Sternen sehen.“
    Khalid nickte und zog sie in seine Arme. „Und du bist schöner als sie alle“, sagte er und küsste sie.
    Für ihn völlig unerwartet durchfluteten dabei Hitzewellen seinen Körper, und er konnte nicht anders, als Ella fester an sich zu pressen und verlangender zu küssen. Als hätte sie nur darauf gewartet, schmiegte sie sich an ihn, erwiderte provozierend seine Zärtlichkeiten und heizte sein Begehren weiter an. Es gab nur noch sie beide, vereint in einer Umarmung, von der er wünschte, sie möge nie enden.
    Doch das war Ella gegenüber nicht fair, zumal er sie zu dieser Verlobung gezwungen hatte. Langsam beendete er den Kuss und wollte sie von sich schieben. Als er aber bemerkte, dass sie sich nur unwillig von ihm löste und so wie er heftig atmete, erfüllte ihn das mit Freude.
    „Wow“, flüsterte sie. „Ich denke, wir sollten lieber zum Hotel zurückgehen.“
    Er dachte nur noch daran, sie zu lieben. Doch Ella gab ihm nicht zu verstehen, ob sie den gleichen Wunsch hegte.
    „Hast du schon mit Bethanne vereinbart, wann sie uns morgen abholen soll?“, wollte Ella wissen, als das hell erleuchtete Gebäude vor
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