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Das Gestaendnis des Scheichs

Das Gestaendnis des Scheichs

Titel: Das Gestaendnis des Scheichs
Autoren: Barbara McMahon
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nicht alle Frauen wie Damara sind. Sie war oberflächlich und hat dich beim ersten Problem verlassen. Du kannst dich glücklich schätzen, sie loszusein.“
    „Ich hatte eher den Eindruck, dass sie sich glücklich schätzte, mich loszusein.“ Er sah ihren entsetzten Blick noch vor sich. Und während er auf das im Sonnenlicht glitzernde Wasser blickte, kam ihm die nächtliche Szene mit Ella in den Sinn, wie sie ihn mit Wasser bespritzt und dann gelacht hatte.
    Er verscheuchte die Gedanken und wandte sich wieder Rashid zu. „Ich übernehme den Job in Ägypten. Zwei Wochen werde ich wohl mindestens fort sein.“
    Rashid sah ihn zweifelnd an, dann erhob er sich und nahm sein Jackett. „Wie du willst. Es ist dein Leben. Ich kann dich nicht davon abhalten, es zu ruinieren.“
    Khalid lachte. „Danke für dein Vertrauen.“
    Nachdem Rashid gegangen war, eilte Khalid ins Arbeitszimmer und rief im Büro an. „Bereitet alles vor. Ich fliege heute Nachmittag“, informierte er seinen Assistenten.

9. KAPITEL
    Am nächsten Morgen betrat Ella ihr Studio, fest entschlossen, Khalid aus ihren Gedanken zu verbannen. Er war am vergangenen Abend nicht am Strand erschienen. Deutlicher konnte er ihr nicht zu verstehen geben, dass er keinen allzu engen Kontakt zu ihr wollte.
    Sie heizte den Ofen an und wählte dann sorgfältig verschiedenfarbige Glasstäbe aus, die sie nacheinander schmolz und einzeln mit der Glasmacherpfeife aufnahm. Als sie mit dem Formen begann, sah sie zu ihrer Freude, dass die Grün-, Blau- und Türkistöne perfekt hervorkamen. Langsam und konzentriert formte sie eine große flache Schale.
    Am frühen Nachmittag schob sie ihr Werk in den Kühlofen. Dann dehnte und streckte sie sich, um ihre verspannten Muskeln zu lockern. Beim Mittagessen, das sie wie üblich auf der Terrasse einnahm, wanderten ihre Gedanken wieder zu Khalid. Er fehlte ihr. Entschlossen sprang sie auf, trug ihren Teller in die Küche, zog sich ein dünnes Sommerkleid an und machte sich auf den Weg zum Haupthaus, wo Jalilah auf ihr Klingeln hin die Tür öffnete.
    „Ist der Scheich da?“, fragte Ella.
    „Nein. Er ist nach Ägypten geflogen.“
    „Nach Ägypten?“ Das hatte sie nicht erwartet. „Wann kommt er zurück?“
    „Das weiß ich nicht. Er hat einen großen Koffer mitgenommen, also wird er sicher ein paar Tage fortbleiben.“
    Ella bedankte sich bei der Angestellten und ging nachdenklich zurück. Weshalb hatte er sich nicht von ihr verabschiedet? Das Motorengeräusch eines sich nähernden Wagens unterbrach sie in ihren Gedanken. Sie blieb stehen und wartete, bis das Auto angehalten hatte. Dann erst erkannte sie ihren Bruder.
    „Ella.“ Er stieg aus und kam ihr entgegen.
    „Antonio. Was machst du denn hier?“
    „Ich wollte mit Khalid al Harum sprechen. Ich habe mich mit unserem Vater unterhalten, und er hat mich gebeten, die Sache von hier aus in die Hand zu nehmen. Und du? Bist du ebenfalls hier zu Besuch?“
    Er wusste also nicht, dass sie hier wohnte. Von ihr würde er es auch nicht erfahren. „Was für eine Sache?“, fragte sie.
    „Bezüglich eurer Heirat“, erwiderte er nach kurzem Zögern.
    „Meinst du die Mitgift?“
    Er sah aus, als wäre ihm mulmig. „Nicht ganz.“
    „Was dann? Ich lebe nicht mehr zu Hause und war bereits einmal verheiratet. Was gibt es also zu besprechen? Es sei denn, du willst, dass Khalid unseren Bruder aus dem Schlamassel herausholt, in den er durch seine eigene Schuld geraten ist. Übrigens habe ich Khalid untersagt, dir Geld zu geben.“
    „Das hast du ihm untersagt? Verstehst du denn nicht, dass deine Familie dich braucht? Der Scheich hat mehr Vermögen als irgendjemand, den ich kenne!“
    „Geh nach Hause, Antonio. Ich werde versuchen, euch Geld zu schicken.“ Zu dumm, dass sie ihren Treuhandfonds erst mit dreißig ausbezahlt bekam. Vielleicht konnte sie ihn als Sicherheit hinterlegen und einen Kredit aufnehmen.
    Antonio sah hinüber zum großen Haus.
    Sie folgte seinem Blick. „Khalid ist nicht hier. Er ist auf Geschäftsreise in Ägypten. Ich weiß nicht, wann er zurückkommt.“
    Antonio nickte. „Also gut. Ich fliege nach Italien zurück. Komm uns bald besuchen, Ella. Unsere Mutter vermisst dich sehr.“
    Sie nickte und sah ihm nach, wie er davonfuhr.
    Erstaunlich, wie sehr mir mein arroganter Vermieter doch fehlt, dachte Ella. Die Tage vergingen, und sie nahm ihre gewohnte Routine wieder auf. Tagsüber arbeitete sie, abends ging sie am Strand spazieren. Die Zufriedenheit, die
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