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Das Gehirn der Galaxis

Das Gehirn der Galaxis

Titel: Das Gehirn der Galaxis
Autoren: Jack Vance
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ist direkt von der Neuen Erde geflohen.«
    Bufco studierte die Bänder. »Das war vor genau vier Minuten und dreißig Sekunden. Als wir den Salon verließen.«
    »Ich weiß nicht, was ich denken soll …«
    »Es sieht fast so aus, als hätten sie eine … Warnung bekommen.«
    »Aber wie? Von wem und von wo aus?« Bernisty zögerte. »Natürlicherweise fällt der Verdacht auf Kathryn.«
    Bufcos Augen glitzerten. »Was willst du mit ihr tun?«
    »Ich sagte ja nicht, daß sie auch schuldig ist, ich meinte nur, normalerweise fällt der Verdacht auf sie …« Er schob die Spule wieder in das Sichtgerät. »Mal sehen, was da passiert ist … Welch neuer Unfug da …«
    Kein Unfug war zu entdecken. Der Himmel war klar und gelblich-grün, die Vegetation wuchs recht üppig.
    Bernisty gab Blandwick einige Instruktionen; dieser flog sofort im Beiboot weg und kam eine Stunde später mit einem Seidensäckchen zurück. »Ich weiß nicht, was das ist«, sagte Blandwick.
    »Es muß etwas Schlechtes sein.« Bernisty nahm das Seidensäckchen mit ins Labor und sah zu, als die zwei Botaniker, die zwei Mykologen und die vier Entomologen den Inhalt des Säckchens studierten.
    Der Entomologe identifizierte das Material. »Das sind Eier von winzigen Insekten. Nach der Genzählung und dem Diffraktionsmuster eine Milbenart.«
    Bernisty nickte. Säuerlich schaute er die Männer an. »Muß ich euch sagen, was ihr zu tun habt?«
    »Nein.«
    Bernisty kehrte in sein Privatbüro zurück und schickte nach Berel. »Wie wußtest du, daß ein Kay-Schiff am Himmel war?« fragte er ohne Umschweife.
    Berel schaute ihn trotzig an. »Ich wußte es nicht. Nur vermutet habe ich es.«
    »Ja«, meinte Bernisty nachdenklich. »Du hast von deinen intuitiven Fähigkeiten gesprochen.«
    »Das war keine Intuition«, erwiderte Berel zornig, »sondern reine Vernunft. Es ist klar. Eine Kay-Frau-Spionin erscheint. Die Ökologie bricht sofort zusammen. Roter Rost und schwarzer Rost. Der Rost wird besiegt, man feiert, man ist erleichtert. Gibt es eine bessere Zeit, eine neue Pest auszusäen?«
    Bernisty nickte. »Richtig … Keine bessere Zeit …«
    »Und welche Art Pest ist es diesmal?«
    »Pflanzenläuse. Milben. Ich denke, die besiegen wir, ehe sie sich ausbreiten.«
    »Und was weiter?«
    »Wenn uns die Kay schon nicht verjagen können, wollen sie wohl erreichen, daß wir uns zu Tode arbeiten. Und ich sehe nicht, wie wir sie daran hindern könnten, es mindestens zu versuchen. Es ist sehr leicht, eine Pest zu züchten, aber sehr schwer, sie wieder zu vernichten.«
    Banta, der Entomologe, kam mit einem Glasröhrchen herein. »Da ist etwas, frisch ausgebrütet.«
    »Was? Schon?«
    »Wir haben die Sache ein bißchen beschleunigt.«
    »Können die Dinger denn in dieser Atmosphäre leben? Es gibt hier zuwenig Sauerstoff, zuviel Ammoniak.«
    »Das atmen sie jetzt auch.«
    Bernisty besah sich das Röhrchen. »Und diese Biester fressen unsere schöne Vegetation.«
    Berel schaute ihm über die Schulter. »Was können wir dagegen tun?«
    Banta sah recht zweifelnd drein. »Die natürlichen Feinde sind gewisse Parasiten, Viren, Libellen und eine kleine Panzerstechmücke, die sich ungeheuer schnell vermehrt. Ich denke, auf die werden wir uns auch konzentrieren. Wir sind schon dabei, eine Auswahlzucht vorzunehmen, um eine Art zu finden, die in dieser Atmosphäre leben kann.«
    »Gute Arbeit, Banta«, lobte ihn Bernisty und stand auf.
    »Wohin gehst du jetzt?« fragte Berel.
    »Ich möchte das Wachstum nachprüfen.«
    Sie kam mit. Draußen schaute Bernisty weniger das Grünzeug an, sondern blickte in den Himmel hinauf. »Siehst du dieses winzige Wölkchen da oben? Das sind nur ein paar verstreute Eiskristalle … Aber es ist ein Beginn. Unser erster Regen – wird das ein Ereignis werden!«
    »Vorausgesetzt, das Methan und der Sauerstoff explodieren nicht und schicken uns alle in die ewigen Jagdgründe.«
    »Ja, ja«, murmelte Bernisty. »Wir müssen neue Methanophile einsetzen.«
    »Und wie willst du all das Ammoniak loswerden?«
    »Da gibt es eine Marschpflanze von Salsiberry, die unter den richtigen Bedingungen folgende Gleichung schafft: 12 NH 3 + 9 O 2 = 18 H 2 O + 6 N 2 .«
    »Zeitverschwendung, würde ich sagen«, bemerkte Berel. »Was willst du damit gewinnen?«
    »Eine Mißgeburt, würde ich sagen. Was gewinnen wir, wenn wir lachen? Auch nur eine Mißgeburt?«
    »Lachen? Das ist ein vergnüglicher Unnutzen.«
    Bernisty besah sich die Vegetation. »Schau mal, hier. Unter
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