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Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay
Autoren: Karen Harper
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Wasser, sie sog gierig die frische Luft ein.
    Hatte Mark es sich anders überlegt? War das nur eine Halluzination, und sie war längst tot?
    Bree blinzelte, um das Meerwasser aus den Augen zu bekommen, dann atmete sie wieder tief durch, um ihre brennenden Lungen mit Luft zu füllen. Das war nicht Mark, sondern … Sam Travers. Er zog sie an Bord seines Boots, wobei sie mit dem Bauch über die Bordwand rutschte, doch das war ihr egal. Der Satan persönlich hätte sie aus dem Wasser retten können, es wäre ihr auch recht gewesen.
    Sie lag keuchend auf dem Rücken, während Sam sie aus dem schweren, nassen Netz befreite.
    „Woher … kommst … du … denn?“ , brachte sie heraus.
    „Ich wollte einen Ausflug aufs Meer unternehmen, als ich den Dreckskerl mit deinem Boot wegfahren sah. Ich dachte, er stiehlt dein Boot, darum bin ich ihm gefolgt. Als ich dann feststellte, dass er dich in diesem Netz ins Wasser stieß, rief ich ihm zu, er soll damit aufhören. Er schoss auf mich, also habe ich mich gewehrt und mit der Harpune auf ihn geschossen, die jemand zufälligerweise in meinem Boot vergessen hatte.“
    Wahre Gerechtigkeit, dachte sie. Sie hatte gleich wieder einen klaren Kopf, als sie sich aufsetzte und Mark Denton sah, der mit ausgebreiteten Armen auf dem Bug der Mermaids I lag. Ein Pfeil ragte aus seiner Brust heraus.
    „Eigentlich hätte ich den Kerl gewähren lassen sollen, damit er dich ertränkt“ , fuhr Sam fort, nachdem er sie endlich befreit hatte. „Da komme ich zurück, um Josh Austin zu helfen und dein Anliegen zu unterstützen, und was erfahre ich, als ich hier eintreffe? Dass jemand einen Durchsuchungsbefehl gegen mich erwirkt hat. Wenn du irgendwas damit zu tun hast …“
    „Sam, ich weiß, wir haben schlimme Zeiten hinter uns, aber du musst mir helfen“ , sagte sie, kniete sich erst hin und stand dann auf. Obwohl sie sich noch etwas benommen fühlte, suchte sie den Horizont ab, bis sie Verdugos Casino-Boot entdeckte. Zum Glück war es bereits wieder auf dem Weg zum Hafen.
    „Wie spät ist es?“ , fragte sie.
    „Was?“
    „Die Uhrzeit! Ich kann jetzt nicht alles erklären, aber der Typ, den du eben durchbohrt hast, hat eine Sprengladung an diesem Boot festgemacht. Die gleiche Art, mit der das Loch in den Rumpf von Darias Boot gesprengt wurde. Ric hat ihm das Material beschafft.“
    Nach einem kurzen Fluch schien Sam in Gefechtsbereitschaft zu gehen. „Wir haben 21:23 Uhr“ , antwortete er nach einem Blick auf das leuchtende Zifferblatt.
    „Dann bleiben uns höchstens noch zwölf Minuten, um den Sprengsatz zu entfernen.“
    „Zwölf Minuten? Das ist eine Zeitbombe? Selbst bei voller Fahrt schaffen die es nicht zurück in den Hafen. Und so schnell kann kein Taucher und kein Bombenräumkommando herkommen.“
    „Sam, ich spiele den Taucher, wenn du das Räumkommando bist“ , sagte sie und griff eine der zwei Sauerstoffflaschen, die sie an Bord sah, sowie eine Tauchermaske. Sie spuckte in die Maske und wischte den Kunststoff ab, um klare Sicht zu haben. „Bis wir das Boot eingeholt haben, musst du mir erklären, wie ich die Bombe entschärfen kann.“
    „Bete lieber, dass wir das Boot überhaupt einholen“ , gab er zurück, startete den Motor und fuhr los. Die Mermaids I und das Schlauchboot, mit dem Mark hatte entkommen wollen, fielen hinter ihnen zurück.
    „Ich wette, du hattest in Vietnam schwierigere Aufträge als so was hier“ , rief sie ihm zu. „Und ich wette, Ted ging es im Irak nicht anders. Egal was du auch glaubst, Sam, aber ich war stolz auf Ted und auf das, was er da getan hatte.“
    Ihre Blicke trafen sich kurz, und sie fürchtete schon, es könnte ein Fehler gewesen sein, Ted zu erwähnen, aber Sam nickte entschlossen und ließ den Motor aufheulen. „Ich wünschte, ich hätte so nach Teds Mördern suchen können, wie du es mit Darias Mörder machst“ , rief er zurück.
    Während sie gegen ihre Tränen ankämpfte, nickte Bree und hielt sich fest, da das Boot über die Wellen zu hüpfen schien. Dabei überprüfte sie die Anzeige der Sauerstoffflasche. Viel Luft befand sich nicht darin. „Lampen?“ , fragte sie Sam. „Hast du Taucherlampen?“
    „In der Ablage unter dem Sitz auf der Backbordseite.“
    Bree wusste, dass sie eigentlich völlig erschöpft war, und doch durchströmte sie ein Schwall neuer Energie – so wie an jenem Tag, als sie durch das Unwetter schwamm. Sam hatte einen Kurs eingeschlagen, der sie konstant an das Boot heranbrachte, doch es mussten
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