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Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Titel: Das Geheimnis des Wuestenprinzen
Autoren: Melissa James
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berührte … Schnell schloss sie die Lider und sprach ein stummes Gebet. Vier Stunden in der Gesellschaft dieses Mannes, von denen er die meiste Zeit bewusstlos gewesen war, und schon war sie in Gefahr.
    â€žIch muss also halten, was mein Name verspricht?“, erkundigte er sich mit einem amüsierten Unterton.
    Auch ohne sich umzudrehen, konnte sie seinen Gesichtsausdruck erahnen. Selbst in diesem Zustand war Alim überwältigend attraktiv.
    â€žMein Bruder hat immer behauptet, mein Name würde nicht zu mir passen.“
    Alim bedeutete so viel wie klug oder weise, und sie fragte ihn nicht, in welcher Hinsicht er unklug war. Als Rennfahrer hatte er sein Leben immer wieder aufs Spiel gesetzt …
    â€žEs sieht so aus, als hätten wir das gemeinsam“, fügte er scherzhaft hinzu.
    Hana bedeutete Glück.
    Früher hat mein Name zu mir gepasst, dachte Hana traurig. Als ich mit Latif verlobt war, war ich glücklich.
    Dann war sein jüngerer Bruder Mukhtar in ihr Leben getreten – und Latif hatte ihr gezeigt, was ihre Träume von Liebe und Glück wert waren.
    â€žIch muss nach meinen anderen Patienten sehen“, meinte sie leise. Während sie den Sitz ihres Schleiers überprüfte, ging sie zum Behandlungszelt – langsam, denn beim Aufspringen auf den Lkw hatte sie sich schmerzhaft das Knie verdreht. Dabei spürte sie Alims Blick im Rücken, bis sie außer Sichtweite war.
    Noch lange, nachdem Hana gegangen war, blickte Alim zum Ausgang, durch den er das Behandlungszelt sehen konnte. Sogar noch, als die Sonne bereits anfing, unterzugehen.
    Hana versuchte, so wenig wie möglich aufzufallen, indem sie einen Schleier trug, ihre Bewegungen auf das Nötigste beschränkte und nichts von Bedeutung sagte. Sie versuchte nicht, geheimnisvoll zu wirken. Und dennoch spürte er die Gefühle, die sich hinter jedem ihrer sorgfältig gewählten Worte verbargen, den Schmerz, den er ihr mit seiner Behauptung, ihr Name würde nicht zu ihr passen, zugefügt hatte.
    Offenbar war sie einmal glücklich gewesen. Irgendetwas war vorgefallen und hatte sie zu dieser Frau gemacht, die ohne Hoffnung auf Glück in die Zukunft blickte.
    Sie lebte gefährlich isoliert in einer unwirtlichen Gegend, in einer primitiven Hütte, weitab von ihrer Familie und ihren Freunden. Sie erschien ihm wie ein Springbrunnen, der versiegt war, wie ein Abendstern, der von einem schwarzen Loch verschlungen worden war.
    Und er wollte den Grund dafür wissen.
    Versonnen fragte Alim sich, wie sie aussehen mochte, wenn sie richtig lächelte oder lachte. Wenn sie das Haar offen und keinen Schleier trug …
    Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne malten den ockerfarbenen Sand rot. Alim blinzelte – und im nächsten Moment erschien Hana auf der Schwelle. Im Gegenlicht wirkte sie beinah ätherisch, wie eine zeitlose Schönheit aus Tausendundeiner Nacht, gefangen in einem Palast, die auf einen Prinzen wartete, der sie rettete.
    â€žBrauchen Sie noch mehr Schmerzmittel?“
    Es war eine sachliche Frage, doch ihre sanfte Stimme erinnerte ihn an den Klang einer Harfe.
    Er blinzelte wieder und riss sich zusammen. Offenbar hatte der Aufprall sein Gehirn in Mitleidenschaft gezogen. Noch nie zuvor hatte er in dieser Art und Weise von einer Frau fantasiert, und er kannte diese hier nicht einmal. Aber vielleicht war gerade das das Faszinierende an ihr. Sie drängte sich ihm nicht auf, indem sie von sich erzählte, und sie versuchte nicht, ihn zu beeindrucken oder ihm zu gefallen. Doch er war kein Prinz mehr und würde es auch nie wieder sein. In dem Fall wäre er ein Dieb gewesen, denn er hätte seinem Bruder die Stellung geraubt, die diesem zugestanden hatte, wegen des Todes, den er verursacht hatte.
    Und wenn er weiter über das Drama nachdachte, würde es ihn innerlich zerreißen. „Ja, bitte, Hana“, antwortete Alim deshalb sachlich.
    Seine Augen schmerzten, als sie von der Tür wegtrat und das beinah überirdische Licht verschwand. Fast erschien es ihm wie eine Strafe, weil er seine Retterin als Engel betrachtet hatte.
    Offenbar war er zu lange allein gewesen. Doch selbst nach drei Jahren war er noch nicht bereit, irgendeiner Frau seinen Körper zu zeigen. Wie konnte er auch erwarten, dass jemand ihn attraktiv fand, wenn er seinen eigenen Anblick kaum ertragen konnte? Hana hingegen hatte etwas an sich, das ihn bis ins Innerste berührte
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