Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Titel: Das Geheimnis des Wuestenprinzen
Autoren: Melissa James
Vom Netzwerk:
Kimberley Ranges?“
    Ihr Herz raste. „Nein, wir nicht, aber mein Vater. Wir – meine Mutter, meine Schwestern, mein Bruder und ich – haben in … einem Vorort von Perth gewohnt und Dad in Kalgoorlie. Übers Wochenende ist er immer nach Hause gekommen. Er wollte, dass wir die nötige … Infrastruktur in der Nähe haben. Schulen und so …“
    Er nickte. „Haben Sie immer den Schleier getragen?“, erkundigte Alim sich in einem Tonfall, der ihr bewies, dass er ihr das Recht zugestand, nicht zu antworten.
    â€žNein. Ich trage ihn nur zum Schutz.“ Hana zuckte die Schultern. „Sh’ellah lässt uns in Ruhe – meistens jedenfalls. Aber das kann sich jeden Tag ändern.“
    Er hat schon Männer geschickt, um herauszufinden, ob ich einen Mann habe oder hübsch genug bin, um ihm zu gefallen.
    Es kostete sie Überwindung, nicht zu schaudern. Obwohl Sh’ellah bereits zweiundsechzig war, galt er als heißblütiger Mann. Er hatte zwei Frauen und mehrere Konkubinen – und dies waren die Frauen, die ihm zu Willen waren. Die anderen verstieß er … und keine von ihnen kehrte je nach Hause zurück.
    Seit sie das wusste, trug sie den Schleier und ihren vermeintlichen Ehering zum Schutz. Sie hatte behauptet, ihr Ehemann sei auf Reisen und würde bald zu ihr kommen.
    Ihre Zeit hier war abgelaufen. Nun, da sie den Scheich als ihren Mann ausgegeben hatte, würde Sh’ellah erwarten, dass sie mit ihm wegging. Ansonsten wäre sie Freiwild für ihn. Ihre beiden Rucksäcke waren fertig gepackt und lagen griffbereit in einem Versteck, sodass sie das Dorf jederzeit verlassen und zu Fuß zum nächsten Flüchtlingscamp gehen konnte. Dieses lag zweihundertsechzig Kilometer entfernt, doch sie würde sich mithilfe ihres Kompasses und der Notration durchschlagen können und es in etwa vierzehn Tagen erreichen.
    Nie wieder würde sie sich von einem Mann benutzen lassen.
    Der Scheich nickte, als würde er verstehen, was sie ungesagt ließ.
    â€žUnd, sind Sie in den Emiraten aufgewachsen?“ Sie trat ans Feuer, um in einem kleinen Topf das Medikament aus Weidenrindenextrakt gegen sein Fieber zu erhitzen. Inzwischen hatte sie vom Englischen wieder in ihren Heimatdialekt gewechselt, und als sie sich zu ihm umwandte, bemerkte sie seinen abschätzenden Blick.
    â€žJa“, erwiderte er nach einer Weile.
    Sein ausdrucksloser Tonfall konnte sie nicht über den Schmerz hinwegtäuschen, der aus dem einen Wort klang. Mit einem Löffel füllte sie etwas von dem Medikament in eine Plastiktasse. „Ich habe leider keinen Honig, um es süßer zu machen, aber es lindert den Schmerz. Trinken Sie alles.“
    Er nickte. Als er die Tasse entgegennahm, streifte er ihre Finger, und Hana erschauerte.
    â€žMir ist aufgefallen, dass Sie mich nie mit meinem Namen ansprechen.“
    Sie atmete tief durch, weil ihre Hand zu zittern begonnen hatte. Was war bloß mit ihr los? „Sie sind ein Fremder, älter als ich und haben viel riskiert, um den Dorfbewohnern zu helfen. Ich tue es aus Respekt.“
    â€žIch bin keine zehn Jahre älter als Sie. Ich habe Ihnen meinen Namen genannt.“ Nachdem er die Tasse geleert hatte, reichte er sie ihr mit ausdrucksloser Miene. Dennoch spürte sie die unterschwellige Herausforderung und seinen Unmut darüber, dass sie den Altersunterschied betont hatte. Sie musste sich ein Lächeln verkneifen.
    â€žStimmt, aber ich entscheide, ob ich Sie damit anspreche oder nicht.“ Als sie die Tasse entgegennahm, suchte sie nicht die Berührung, mied sie allerdings auch nicht. Genauso wie sie seinen Blick weder suchte noch mied. Das hatte ihre Mutter ihr beigebracht. Erwarte von einem Mann nicht, dass er das, was du für ihn empfindest, erwidert, Hana. Also halte dich zurück, bis du genau weißt, mit wem du es zu tun hast.
    Und sie hatte diesen Rat befolgt – bis sie Mukhtar begegnet war.
    â€žMögen Sie meinen Namen nicht, Sahar Thurayya?“
    Hana spülte die Tasse ab und hängte sie wieder an den Haken an der Wand. Da sie keinen Schrank und keine Regale besaß, bewahrte sie ihre Sachen entweder in Kartons oder an Haken auf. „Ich warte ab, ob er zu Ihnen passt.“ Immer wenn er sie mit diesem poetischen Namen ansprach, erschauerte sie leicht. Und ihr stockte der Atem, wenn er sie mit den Augen anlächelte oder gar lachte. Und wenn er sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher