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Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition)
Autoren: Martina André
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auf ihn auch nicht entgangen zu sein, doch anstatt sie zu verstärken, ging er auf Abstand.
    Nachdem sie ihre Kammer betreten hatten, entzündete sie eine Kerze, was dem Raum sogleich eine heimelige Atmosphäre verlieh. Am liebsten hätte sie Gero sofort auf ihr Lager gezerrt, doch der machte keinerlei Anstalten, ihr zu folgen. Stattdessen setzte er sich, ohne um Erlaubnis zu fragen, auf einen Scherenstuhl neben ihrem Lager und sah sie mit dem Blick eines Pfaffen an, der unbedingt eine Moralpredigt loswerden wollte. Sie war fest entschlossen, ihn auf leichtere Gedanken zu bringen, und ging zu einem Tischchen, auf dem eine kostbare Glaskaraffe mit rotem Wein stand. Sie goss etwas davon in zwei ähnlich wertvolle Kelche und gab in einen heimlich ein Pulver hinein, das ihren unwilligen Gast gefügig machen würde.
    „Nein, danke.“ Gero machte eine abwehrende Geste, als sie ihm Wein in einem dieser prachtvollen syrischen Gläser servieren wollte. Er würde sich nicht hinreißen lassen, nochmals eine solche Dummheit zu begehen, wie bei ihrer letzten Zusammenkunft. Allein ihr verführerisches Aussehen war gefährlich genug. Da brauchte es bei Gott keinen Wein, um noch schwerer zu sündigen, als er es ohnehin schon getan hatte. Wobei er sich nichts vormachen wollte. Eine Hure wie Warda war mit allen Wassern gewaschen. Er war überzeugt davon, dass sie ihm beim letzten Mal unbemerkt ein zusätzliches Rauschmittel verabreicht hatte, das ihn in jenen leichtsinnigen Menschen verwandelte, der kaum mehr etwas mit seinem wahren Charakter zu tun gehabt hatte. Er musste also auf der Hut sein.
    Als sie die Räucherpfannen anzünden wollte, gebot er ihr Einhalt. „Heute sind uns nur Kerzen erlaubt“, erklärte er kompromisslos. „Bei dem, was ich dir zu sagen habe, möchte ich einen klaren Verstand behalten.“
    Wardas Lider verengten sich unwillkürlich, so dass ihre dunklen, bernsteinfarbenen Augen wie die einer Raubkatze aussahen.
    „Was willst du?“, fragte sie scharf, drückte den Rücken durch und stemmte die Hände in ihre schmale Taille. Gero blieb nichts anderes übrig, als auf ihre prallen Brüste zu starren, die sich unter dem durchscheinenden Stoff nur allzu deutlich abzeichneten.
    „Ich will, dass du deine Arbeit in diesem Hurenhaus aufgibst“, erklärte er nicht unbedingt überzeugend. „Du bist zu schön und zu schlau, um nicht zu wissen, dass du nicht ewig so weitermachen kannst.. Außerdem ist es gefährlich, wenn es sich so verhält, wie du mir beim letzten Mal erzählt hast, und du die Geheimnisse all deiner Freier hütest.“
    „Du hast das nicht vergessen?“, fragte sie überrascht.
    „Nein, wie sollte ich? Ich habe an beinahe nichts anderes gedacht.“ Er rieb sich hastig die Nase. „Außerdem wollte ich mich bei dir entschuldigen. Ich hätte dich nicht nehmen dürfen. Das war unehrenhaft.“ Er schaute zu Boden, weil er ihrem ungläubigen Blick nicht standhalten konnte.
    Plötzlich setzte sie sich ohne Vorwarnung auf seinen Schoß und legte einen Arm um seine Schultern, mit der anderen Hand kraulte sie seinen Nacken.
    Als er überrascht aufblickte, hatte er ihre harten, rosigen Knospen vor Augen, die sich durch die enganliegende Seide drückten.
    „Es wäre unehrenhaft gewesen, wenn du es nicht getan hättest“, säuselte sie heiser und hob sein bärtiges Kinn so weit an, dass sie ihn mühelos küssen konnte. Gero gab nach und öffnete seine Lippen, um ihre kleine vorwitzige Zunge zu empfangen. Ein quälend langer, alles versengender Kuss folgte, und beinahe wäre er den Verlockungen des Teufels erlegen.
    „Nein!“, keuchte er und hielt sie auf Abstand. „Ich meine es ernst.“
    Sie schaute ihn an, als ob er etwas Schlimmes verbrochen hätte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    Nur das nicht, dachte Gero. Es behagte ihm nicht, sie weinen zu sehen. Schon gar nicht, wenn er die Schuld daran trug. „Warda … so versteh doch.“
    „Du willst mich also nicht.“ Sie gab sich keine Mühe, ihre Enttäuschung zu verbergen. „Ich habe mich in dich verliebt“, gestand sie mit stockender Stimme. „Ich weiß, es ist verrückt, aber als ich dich sah, dachte ich: Das ist der Mann, mit dem ich ein neues Leben beginnen könnte. Doch ich kann verstehen, wenn ich dir zu alt bin.“
    Gero rang nach Atem. Mit einer solchen Entwicklung hatte er überhaupt nicht gerechnet. „Warda …“, begann er hilflos und strich ihr wie einem Kind übers Haar. „Es hat nichts mit dir persönlich zu tun … oder …
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